Humor, Komik und Lachen als therapeutische Elemente

Nov. 1999

Ernst J. Kiphard


Humor:
Versuch einer Begriffsbestimmung

Das Wort Humor kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Feuchtigkeit, Flüssigkeit, Saft. Damit sind wohl auch die Hormone als «Körpersäfte» gemeint. Humor löst Freude, Erheiterung, Belustigung, Lächeln und Lachen aus.

Damit gerät der Humor in den schlimmen Verdacht, nicht ernst genug, eben lächerlich zu sein. Wir Erwachsenen sind es gewohnt, alles im Leben durch eine furchtbar ernste Brille zu betrachten. Auf diese Weise machen wir vieles noch komplizierter als es schon ist.

Der Humor tritt hier als Gegengewicht gegen das zu Ernste, Schwere und Würdevolle in Erscheinung. Dabei hat der Humor seinen eigenen Ernst, oder sagen wir besser, seine ihm eigene Lebensweisheit. Es ist das Wissen um die Unzulänglichkeiten und Unvollkommenheiten unserer Welt.

Mit den Mitteln des Humors hat der Mensch die Möglichkeit, eine Brücke zwischen seiner idealen Traumwelt und der oft ziemlich ernüchternden Realwelt zu schlagen und damit den Nihilismus zu überwinden.

Vorbedingungen für eine humorvolle Weltbetrachtung sind vor allem Echtheit und Ehrlichkeit. Humor ist nachdenklicher und tiefsinniger als der Witz. Die viel lauteren und grelleren Witze entspringen dem Verstand. Der viel leisere Humor kommt dagegen aus dem Herzen. Er ist versöhnlich und betrachtet das Widrige dieser Welt mit Nachsicht – eben mit Humor.
So wird auch dem Traurigen, im Extrem dem Tod noch eine humorvolle und lebensbejahende Seite abgewonnen.
Ein Beispiel dafür sind die schwarzen Jazzmusiker aus New Orleans, die direkt nach der Beerdigung eines Freundes ihre Trauer mit beschwingter Musik zu überwinden versuchen. Das Leben geht weiter. «Man lacht sich ins Leben zurück» (Fischer 1998, 10).
Dass auch geistig Behinderte oft einen Sensus für Humor haben, zeigt die folgende wahre Geschichte: Ein Behinderter betrachtet nachdenklich seine Operationsnarbe. Dann wendet er sich an die Umstehenden mit den Worten: «Die hat der Doktor genäht. Aber ich weiss, dass er nicht nähen kann, sonst wäre er Schneider geworden» (In «Sprüche aus dem Schloss“, Heft 6, unveröff., Wohnheim der Diakonie in Stetten).


Humor als Lebenselexier

Goethe hat einmal gesagt: «Ich liebe mir den heitren Mann am meisten unter meinen Gästen.» In der Tat sind humorvolle Kinder wie auch Erwachsene sozial attraktiver und gewinnen leichter die Herzen anderer Menschen als humorlose Mitbürger. Ein humorvoller Therapeut ist per se schon ein guter Therapeut.
Das wurde in dem z.Zt. in den Kinos laufenden Film über Patch Adams, ein wirklich noch lebender und in seinem «Gesundheits-Hospital» praktizierender Arzt eindrücklich demonstriert.
Untersuchungen belegen, dass humorvolle Therapeuten seltener krank sind und dass ihr Humor sie auch vor dem Burnout-Syndrom schützt.
Die vielen Langzeitpatienten in unseren Kinderkliniken und insbesondere auf den Kinder-Krebsstationen bedürfen dringend humorvoller Therapeuten. Kinder erleben das Krankenhaus mit seiner Apparate-Medizin als befremdend, belastend und bedrohlich.
In solcher sterilen und anti-emotionalen Klinikatmosphäre verlieren manche Kinder die Fähigkeit zum Spielen. Damit haben sie keine Möglichkeit mehr, ihre Besorgnisse und Ängste spielerisch zu verarbeiten. Um ihre innere Not zu wenden, ist es not-wendig, dass sie wieder spielen lernen.
Wer könnte da besser helfen als der Clown oder die Clownesse? Im Gewande von «Clown-Doktoren» oder «Lachärzten» bringen sie mit ihren «Clown-Visiten» ein wenig Fröhlichkeit in die Krankenzimmer. Dabei dauert es meist nicht lang, bis die kleinen Patienten sich freudig in das fröhliche Clownspiel einbeziehen lassen.


Schon allein die Clown-Requisiten in Form quietschender Reflexhämmer, übergrosser Fieberthermometer und Ulkspritzen rufen bei den Kindern herzhaftes Lachen hervor. Das trifft auch für die skurrilen Diagnosen und lustigen Therapieanweisungen, z.B. dreimal täglich Kakaoeinläufe oder -transfusionen zu.
Vor notwendigen Eingriffen wird die Operation mit grossem Trara und unter grosszügiger Verwendung von Toilettenrollen als Verbandszeug an Puppen oder Plüschtieren mit Hilfe der Kinder spielerisch vollzogen. Das lindert ihre Erwartungsängste und stärkt ihre Hoffnung auf Heilung.
Untersuchungen an krebskranken Kindern haben gezeigt, dass sie sich nach den Clownbesuchen wesentlich besser fühlten und sich auf die nächste Clownvisite freuten (Meincke u. a. 1997). Die Kinder halten dabei förmlich Ausschau nach spassigen Ereignissen. Sie spüren instinktiv, dass sie Humor und Lachen zum Überleben brauchen.
Wenn ein Kind sich gerade über einen lustigen Zaubertrick einer Clownin gefreut hat, wird das «Glückshormon» Endorphin ausgeschüttet, das nachweislich auch die Schmerzen mindert. Wenn man bedenkt, dass in Deutschland jährlich 1 1/2 Millionen Kinder ins Krankenhaus kommen, dann leuchtet ein, welchen hohen Stellenwert das «Lachen auf Rezept» vor allem in unseren Kinderkliniken hat (vgl. Heeck 1997 und Kiphard 1998).

Lächeln und Lachen als Gefühlsausdruck

Schon Babys gebrauchen instinktiv das Lächeln in enger Korrespondenz mit der Mutter als Medium des emotionalen Austauschs. Als soziales Phänomen signalisiert Lächeln Offenheit und Kontaktbereitschaft. Es schlägt die Brücke vom Ich zum Du. Man kann sein Lächeln anderen schenken. Und selbst im Umgang mit Fremden löst ein Lächeln Spannungen auf, «entwaffnet» den Partner und hemmt Aggressionen.
Während das spontane soziale Lächeln schon im Alter von nur wenigen Wochen auftritt, kann man das Lachen erst etwa ab vier Monaten beobachten. Es entsteht, wenn die Mutter das Baby liebevoll «knuddelt» und dabei lustige Geräusche von sich gibt. Erst mit einem Jahr kommt es zu Lachreaktionen aufgrund komischer Ereignisse und die Norm verletzender Handlungen. Wenn beispielsweise die Mutter aus Spass am Fläschchen saugt oder die Zunge rausstreckt, so reizt dies zum Lachen.
Lachen ist willentlich nicht steuerbar, es geschieht einfach reflexhaft. Einmal ausgelöst, macht es sich selbständig. Jeder Versuch, das eigene Lachen zu unterdrücken, ist von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Mir ist eine solche Situation aus meiner Kindheit in Erinnerung.
Während des täglichen Mittagessens, das mein gestrenger Vater zu einem Ritual machte, bekam ich plötzlich einen regelrechten Lachanfall. Klar, dass ich sofort hinausgeworfen wurde mit der Weisung, wieder hereinzukommen, wenn ich wieder «vernünftig» sei. Ich nahm mich wirklich zusammen. Aber jedesmal, wenn ich das Esszimmer betrat und in das ernste und würdevolle Gesicht meines Vaters blickte, prustete ich erneut los. Das Lachen hatte von mir Besitz ergriffen.


Im ausgelassenen Lachen kann der Unterdrückte endlich «Dampf ablassen“. Lachen wirkt hier wie eine Befreiung. Gerade der behinderte Mensch wendet sich im Lachen gegen alle im Leben erduldeten Zurücksetzungen, Verletzungen und Ungerechtigkeiten. Lachen bedeutet aber auch den Sieg über die eigene Furcht vor allem Autoritären und «Heiligen“. Indem der lachende Mensch sich über alle Zwänge und Tabus hinwegsetzt, rebelliert er gegen alles Starre und Verbotene. Insofern ist im Lachen auch etwas Aggressives verborgen; zumindest dient es der Selbstverteidigung.
Derartige befreiende Grenzüberschreitungen durch ein exzessives Sich-Ausschütten vor Lachen bewirken immer auch eine erhöhte Ausatmung. Deshalb ist das Lachen, ausser dem Singen, eine hervorragende natürliche Atemübung. Schade, dass das tägliche Lachen nicht auf dem Stundenplan steht!
Die Lachforschung, Gelotologie genannt (von griech.: gelos, das Lachen), hat sich intensiv mit den positiven körperlichen Veränderungen befasst, die durch intensives Lachen ausgelöst werden. So erhöht sich nach Untersuchungen von Berk (1994, 1996) der Adrenalin- und Noradrenalspiegel im Blut und wirkt damit entzündungshemmend.
Ausserdem vermehren sich die Immunglobulin-Antikörper, was eine bessere Immunabwehr zur Folge hat. Und last but not least sorgt der schon erwähnte Endorphinspiegel dafür, dass der «homo ridens“, der lachende Mensch sich gut fühlt und vermehrte Lebensfreude empfindet.

Freude als Lebensbereicherung

Marianne Frostig (1973, 1978) wie auch Verena Kast (1991, 1998) stellen mit Bedauern fest, dass die Freude als das positivste menschliche Gefühl in der Psychologie wie auch generell in der Therapie zu kurz kommt. Dabei ist das Erwecken und Entwickeln der kindlichen Lebensfreude eine der wichtigsten pädagogischen und therapeutischen Ziele. Frostig bezeichnete die Freude als das beste Gegenmittel gegen emotionale Störungen. Es ist auch in der Tat so, dass freudige, humorvolle Kinder und Jugendliche besser mit ihren Problemen und Schwierigkeiten umzugehen vermögen als andere (Titze 1996, 36).
Freude ist ein im wahrsten Sinne des Wortes erhebendes Gefühl. Äusserungen der Freude gehen immer in die Richtung nach oben. Man möchte vor Freude an die Decke springen. Zumindest aber streckt und reckt sich der freudige Mensch nach oben. Die Emotion Freude lässt das Gesicht aufleuchten, die Augen beginnen zu strahlen und die Mundwinkel gehen nach oben. Freude ist ein mächtiges Gegengewicht zur Erdenschwere. Sie wendet sich aber auch gegen belastende, bedrückende, den Menschen hinabziehende Emotionen wie Schwermut, Resignation und Depression.


Freude ist, wie das Lächeln auch, ein soziales Bindungs- und Verbindungsmittel. Freude kann man einfach nicht für sich behalten. Man muss sie anderen mitteilen, andere daran teilhaben lassen. Es ist das Bedürfnis, seine eigene Freude mit anderen zu teilen. Dann hat man auch Freude an der Freude anderer. Dieser soziale Aspekt wird leider viel zu oft übersehen. In der Freude neigt der Mensch dazu, statt des Trennenden das Gemeinsame zu betonen. Dabei entsteht ein Gefühl der Solidarität. Negative Emotionen wie Habgier und Neid haben hier keinen Platz.
Verena Kast, Professorin an der Universität Zürich, ist der Überzeugung, dass mit der Freude immer auch Hoffnung aufkeimt. Mit anderen Worten: der freudige, humorvolle Mensch blickt hoffnungsvoll in die Zukunft. Er ist fest entschlossen, das Leben zum Besseren hin zu verändern.
Diese positive Erwartungshaltung ist gerade für Behinderte von immenser Wichtigkeit. Zwar können Behinderte keine grossen Wunder vollbringen und die Behinderung nicht einfach wegzaubern. Aber die kleinen Wunder der Hoffnung können ihre oft bedrückende Realität ein wenig zum Positiven hin verändern. Ziel muss die allmähliche Erhöhung der Lebensqualität und Lebensfreude sein.


Hinweise zur Verwendung der Komik im Alltag

Zunächst müssen wir uns die Frage stellen, was das Komische eigentlich ist, über das Menschen lachen. Z. B. amüsiert man sich köstlich, wenn etwas völlig anderes eintritt, als man erwartet hat. Kinder mit ihrem natürlichen Gespür für Humor und Komik lachen spontan, wenn etwas nicht den Regeln und gültigen Normen entspricht, wenn sich jemand statt auf den Stuhl daneben setzt. Man spricht hier von Normverletzungen als Elemente der Komik.
Das gilt auch für Kleidungsnormen und deren Verletzung, z. B. wenn jemand sein Jackett mit einem Kleiderbügel drin anhat. Weitere Elemente sind Kontraste, die aus der Verknüpfung gegensätzlicher Phänomene entstehen, z.B. ein überschlanker, hoch aufgeschossener Mensch Arm in Arm mit einem kleinen Dicken.


Komische Elemente verwenden vor allem die Clowns. Fellini sieht im Clown eine Karrikatur des Menschen, nämlich das Kind im Menschen. Und in der Tat wirken Clowns wie Kinder, die man in Erwachsenen-Kleidung gesteckt hat. Sie arbeiten mit den komischen Elementen der Übertreibung und des viel zu grossen Aufwands für minimale Handlungen. Der grosse Clown Grock sieht sich dem Problem gegenüber, dass sein Klavierhocker zu weit weg von der Tastatur des Flügels steht. Statt nun einfach den Hocker ranzuschieben, schiebt er mit grosser Mühe den schweren Flügel an den Hocker heran. Seine Grimassen wirken dabei zusätzlich komisch.


Sprachliche Komik

Kinder im Vorschul- und Grundschulalter entdecken im Umgang mit der Sprache die Wortkomik. Sie haben Spass am verbalen Nonsens und fühlen sich überlegen, weil sie die Wortspiele durchschauen und genau wissen, wie es richtig heissen muss. Hierbei spielen Doppelbedeutungen und klangliche Ähnlichkeiten eine grosse Rolle, z.B. «Kannst du Rätsel raten?» Antwort: «Was, Brezel braten?» Auch auf Erwachsene verfehlt die verbale Komik ihre Wirkung nicht: «Sind diese Blumen künstlich?» «Natürlich.» «Natürlich??» «Nein künstlich.» «Was denn nun: künstlich oder natürlich?» «Natürlich künstlich!“

Hier noch ein paar Beispiele der Wortkomik speziell für Kinder:

Silbenverdrehungen
Flimmerziege statt Zimmerfliege, Fischmutter statt Mischfutter, Mottenschuster statt Schottenmuster, Metterschling oder Schletterming statt Schmetterling, Leisereiter statt Reiseleiter, Leichenzehrer statt Zeichenlehrer, Mulschappe statt Schulmappe, Kleistermasse statt Meisterklasse, Tonnensau statt Sonnentau, Hundedreck statt Händedruck. – Es gibt zwar noch andere Beispiele, aber die sollte man besser doch nicht den Kindern mitteilen: so z.B. Schattenriss, Schulmeister, Reisschüssel oder Pistenasse.

Der Kasper verwechselt gegebene Aufträge
Kasperle soll im Haushalt helfen und drei Aufträge ausführen: Er soll den Rasen schneiden, die Sahne schlagen und den Hund spazieren führen. «Kasper, wiederhole noch einmal, was du tun musst.» Kasper: «Ich soll den Hund schlagen, die Sahne schneiden und den Rasen spazieren führen.» «Nein, jetzt weiss ich es richtig: Ich soll den Rasen mit Sahne beschmieren, den Hund beschneiden und auf dem Rasen spazieren führen.» Ähnliche Verwechslungen kann man sich selbst ausdenken, oder die Kinder denken sich selber eine Geschichte mit drei, später mit vier Aufträgen, die der Kasper natürlich gehörig durcheinander bringt.

Märchen durcheinander bringen
z.B. Schneewittchen und die sieben Geisslein; Schneeweisschen und Rosenkohl; Runzelpilzchen: Ach wie gut, dass niemand weiss, dass ich Stumpelrilzchen heiss! Frau Holle und Brothäppchen, oder war es Rotkäppchen mit den sieben Wölfen? Nein, es war nur ein Wolf: der Wolf und die sieben Raben, oder waren es sieben Schwaben? Oder Ali Baba und die vierzig Geisslein, die leider nicht alle ins Uhrkästchen hinein passten. Da konnten auch Max und Moritz nicht helfen. Die waren ja im Wald. Und als sie alle Brotkrumen aufgegessen hatten, knabberten sie auch noch an dem Knusperhäuschen der Hexe. Die kam auch sofort raus und sagte: «Spiegelei, Spiegelei an der Wand, wer ist die schönste Hexe im ganzen Land?» Da antwortete das Spiegelei: «Grossmutter, warum hast du denn so grosse Augen?» «Damit ich dich besser fressen kann!» Sagte es und frass das Spiegelei auf. Das sahen die zehn kleinen Negerlein, als sie gerade dem Hans im Glück seinen Goldklumpen wiederbringen wollten. Die erzählten alles gleich dem Rübezahl und auch dem Erlkönig, der gerade mit Flaschenschnuttel, nee mit Aschenputtel den Mörder von Dornröschen verhaften wollte. Es war wieder mal der Gärtner.

Falsche Ausdrücke herausfinden
Z.B. Das Wasser knistert und das Feuer sprudelt. Als das Nilpferd gähnen musste, riss es seinen gewaltigen Schnabel weit auf. Als das der Papagei und seine Frau Mamagei sahen, rissen sie vor Lachen ihre Mäuler auf und liessen ihre Zähne blinken. Vor Schreck fielen Mama- und Papagei mit ihren Schnauzen auf die Fresse. – Unten am Bach stelzten ein paar Eulen, sie balzten und röhrten so laut, dass es sich wie Froschgequake anhörte. Da kam eine ganze Herde Fische angerannt. Sie wetzten ihre Schnäbel und begannen laut zu gackern. Da schüttelte das Nilpferd seine Mähne, wieherte und schwamm im Galopp davon, dass das Wasser flackerte.



Lustige Reime vorlesen

Wenn man das regelmässig macht, fangen selbst behinderte Kinder irgendwann plötzlich an, ihren ersten Reim zu dichten, z. B. «Auf dem Baum da hängt ne Pflaum, die möchte ich gerne runterhaun» (spontan gedichtet von einem 8jährigen). Nun als Beispiel ein lustiges Gedicht über ein Känguruh:

Ein klitzekleines Känguruhchen
das hatte keine Känguschuhchen,
es sprang mit blossen Kängubeinen,
mit ziemlich kleinen, will mir scheinen,
aus Mamas Kängubeutel raus
und in die weite Welt hinaus.

Mit riesengrossen Kängusätzen
so tat es durch die Steppe hetzen.
Es gönnte sich kein Rast und Ruh,
das klitzekleine Känguruh.
Wild sprang es über Stock und Steine,
doch müde wurden seine Beine.
Es stolperte und fiel – pardauz
Auf seine kleine Känguschnauz
und gleich darauf in tiefen Schlaf.

Als Mama Känguruh es traf,
da lags vor ihr in tiefer Ruh.
Die Känguaugen waren zu.
Doch Kängumütter sind auf Zack,
sie packt es in den Kängusack.
Dort konnt das Kleinchen sich erholen.
Schon blinzelts aus dem Sack verstohlen.


Literatur

Adams, P., Mylander, M.: Gesundheit. Oberursel: Zwölf & Zwölf 1997.
Bergson, H.: Das Lachen. Jena: Diedrichs 1921.
Berk, L. et al.: Immune System Changes during Humor. Assoclated Laughter. In Clinical Research 1991, 39,124 A.
Fischer, D.: Wo das Lachen zuhause ist. In Zsch. Orientierung 3, 1998, Diakonische Behindertenhilfe.
Frostig, M.: Bewegungserziehung. München: Reinhardt 1975.
Frostig, M., Maslow, P.: Lernprobleme in der Schule. Stuttgart: Hippokrates 1978.
Heeck, Ch.: Kunst und Kultur im Krankenhaus. Münster: Lit-Verlag 1997.
Kast, V.: Freude, Inspiration, Hoffnung. Olten: Walter 1991.

Kast, V.: Die Wiederentdeckung der Freude. In Zsch. Ergotherapie 6, 1998 (Dortmund).
Kiphard, E.J.: Lachen auf Rezept – Clowns in Kinderkliniken, In Zsch. Praxis der Psychomotorik 23, 3, 1998 (Dortmund).
Kiphard, E.J.: Zaubern als pädagogisches Mittel. In Pütz u.a. (Hrsg.): An Wunder glauben. Dortmund: modernes lernen 1998, 119-128.
Kiphard, E.J.: Clowns als Therapeuten. In Zschr. Orientierung 3,1998, Diakonische Behindertenhilfe.
Lempp, R.: Das Lachen des Kindes. In Vogel (Hrsg.): Vom Lachen. Tübingen 1992, 79-92.
Titze, M.: Die heilende Kraft des Lachens. München: Kösel 1996.
Titze, M., Eschenröder, Ch. T.: Therapeutischer Humor. Frankfurt: Fischer Taschenbuch 1998.

Fotos: Reinert, Offenbach und Roob, Dortmund
Anschrift des Verfassers:
Univ.-Prof. em. Dr. phil.
Ernst Jonny Kiphard
Homburger Str. 62 c
D-61191 Rosbach