Statement

Ernst J. Kiphard


Wenn behinderte Kinder Verantwortung für den geliebten «dummen August» übernehmen.

Kinder und Jugendliche, die unter einer Behinderung leiden, sehen im tollpatschigen Clown einen ihresgleichen, einen, dem sie sich auf Anhieb verbunden fühlen. Sie erleben die Nöte und das Versagen des dummen August emotional und leibhaftig mit. Sie empfinden Mitleid und wollen ihm durch eigenes Eingreifen Hilfe leisten. Sie versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass er erneut in seinem aussichtslosen Kampf gegen die Tücken der Materie scheitert. Und damit ihr geliebter Clonvn sich nicht schon wieder am «bösen Stuhl» weh tut, setzen sie sich unter lautem Protest auf das gefährliche Möbelstück oder nehmen ihm den Stuhl einfach weg. Damit schlüpfen sie in die Rolle des verantwortlichen Erwachsenen oder Lehrers.


Ernst Jonny Kiphard
Prof. Dr. phil., Emeritierter Professor an der Universität Frankfurt,
klassischer Clown,
Rosbach v.d.H., Deutschland