René Schweizer...

baslerstab-Kolumne 34
19.02.2002

«Sic transit gloria Basileae»

Anfangs 1992 habe ich mit einem Basler Unternehmer zusammen an einer Fachmesse die Idee des Humoratoriums vorgestellt. So nannten wir unser geplantes Zentrum für Gelotologie (Humorwissenschaft), therapeutischen und angewandten Humor sowie die Kulturgeschichte des Lachens. Obwohl wir ein beachtliches Echo hatten, versandete das Projekt nach der Präsentation. Wir waren zu früh. Die Öffentlichkeit lachte damals noch über die Vorstellung einer Wissenschaft vom Lachen. Kaum jemand war im Bild darüber, dass es diese Disziplin seit den Sechziger Jahren gab. Um dieser Unsituation abzuhelfen, initiierte ich den Kongress «Humor in der Therapie», der von 1996 bis 2000 im Kongresszentrum der Messe Basel stattfand. Dann wurde die Übung von den Messedienern abgebrochen.
Vom kommenden 2. bis 5. Mai findet nun ein neuer Kongress statt, aber in Deutschland, bei den Schwaben in Stuttgart. Ministerpräsident Erwin Teufel hat die Schirmherrschaft übernommen, Oberbürgermeister a.D. Manfred Rommel macht die Begrüssung, und ich halte die Predigt am Sonntag. Auch Clown Pello ist dabei, Roger Thiriet sitzt im Patronatskomitee und die von Rainer Luginbühl, Enrico Luisoni und mir gegründete WebSite www.humor.ch liefert die begleitenden Informationen zum Thema.
Mit Michael Titze, dem wissenschaftlichen Leiter des alten und neuen Kongresses, habe ich mich vor kurzem unterhalten. Wir sind seit den Tagen des Humoratorium-Projektes befreundet und haben schon manche Flasche zusammen geleert. Über Basel sind wir uns einig: Es braucht keinen Humorkongress, denn es hat ja die Fasnacht, und die ist Therapie genug.
René Schweizer, Lachforscher und Schauspieler.

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