Bücher Aktuell


Therapeutischer Humor usw. (mit Rezensionen von Christoph Müller – Vielen Dank!!!):
 

Dietmar Gebert:
«Tumor mit Humor» – Darmkrebs in Corona-Zeiten
Rezension von Christoph Müller:
Tumor mit Humor

1. Auflage 2021 – HCD-Verlag
KT/kartoniert / softback
160 Seiten, 15.80 Euro
ISBN 978-3-938089-38-5
Der Autor nimmt dabei Bezug auf die Diagnose von Darmkrebs, die ihm zeitgleich mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie gestellt wurde. In seinem fulminanten Dossier nimmt er die Leser mit auf seine lange Reise nach »Darm-Stadt«. Sie führte durch die Höhen und Tiefen unseres Gesundheitssystems und beleuchtet das Agieren der Akteure in einer unaufgeregt präzisen Weise. Dabei wird schnell deutlich, dass Humor und Krankheit nicht in einem Widerspruch zueinander stehen müssen. Wie das geht, zeigt der Autor durch seine Analyse auf, welche die an sich sehr heiklen Fakten des Krankheitsgeschehens in einer unterhaltsamen Weise relativiert. Dabei brilliert der Autor insbesondere dann mit feinem Spott, wenn er die menschlichen Verdauungsorgane ebenso in allen Facetten beschreibt wie deren finales Endprodukt. Insgesamt geht es ihm aber darum, aufzuzeigen, dass wir in einer existenziell prekären Situation nicht die Fakten, wohl aber unsere Einstellung zu diesen Fakten ändern können. Und hier kommt dem Humor eine entscheidende Bedeutung zu.

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Dieter Löffler:
«Der Clown und das Pflegeheim» – Wie passt das denn zusammen?
Rezension von Christoph Müller:
Clownpflege

1. Auflage 2021 – HCD-Verlag
KT/kartoniert / softback
160 Seiten, 15.80 Euro
ISBN 978-3-938089-39-2
Zunächst befasst sich der Autor wissenschaftlich mit der Figur des klassischen Clowns, dem Meister in der Kunst des spaßigen Blödelns. Dabei fungiert dieser als Repräsentant einer rational und ethisch ungeregelten Welt, die das Leben eines naiven Kindes bestimmt. Damit steht der Clown in einem Widerspruch zu den normativen Prinzipen des Erwachsenenlebens, die dem Kind, nicht selten mit erzieherischem Druck, allmählich beigebracht werden. Deshalb kommen Clowns in der Kinderklinik gewöhnlich so gut an. Doch wie sieht es in einem Pflegeheim aus? Im Gegensatz zu Kindern scheinen dessen Bewohner*innen nicht in der naiven Welt des kleinen Kindes verwurzelt zu sein. Doch wenn der Clown eben diese Welt zum Leben erweckt, besteht dann nicht die Gefahr, dass alte, pflegebedürftige und oftmals demenziell erkrankte Menschen einfach zum Narren gehalten werden? Um dies zu beurteilen, wird in diesem Buch das Spiel des Geriatrie-Clowns ausführlich in Theorie und Praxis beschrieben und ethisch untersucht. Dabei wird die spezifische Aufgabe des Geriatrie-Clowns transparent: den Heimbewohner*innen in einer achtungsvollen Weise eben jene Spielfreude zu vermitteln, die seit den Tagen ihrer Kindheit tief in ihnen schlummert.

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Jan-Rüdiger Vogler:
«Humor in der Krise»
Rezension von Christoph Müller:
Humor in der Krise

HCD-Verlag, Tuttlingen 2021
ISBN 978-3-938089-40-8
225 Seiten, 17.80 Euro
Spielend durch die Krise
Es wundert nicht, dass die herrschende Corona-Pandemie die Vorlage für das Buch «Humor in der Krise» gewesen ist. Schliesslich hält die Pandemie für Humor-Aktivistinnen und Humor-Aktivisten manche Aufgabe bereit. Dazu gehört unter anderem die Frage, wie sich in Zeiten der Distanzierung und des Abstands Heiterkeit gelebt werden kann.
Um Antworten auf ganz unterschiedliche Fragen zu finden, hat Jan- Rüdiger Vogler, der selbst als Humor-Trainer arbeitet, namhafte Autorinnen und Autoren um sich geschart. Und man glaubt es nicht: Die Humor-Praktikerinnen und Humor-Praktiker haben sich durch die Pandemie nicht ins Bockshorn jagen lassen. Nein, sie haben mit Engagement und Kreativität nach Wegen gesucht, als Clowns trotzdem Visiten im Pflegheim zu realisieren oder Lachyoga digital anzubieten.
Geri-Clown Ulrich Fey fasst in seinem Beitrag eindrucksvoll zusammen: «So ungewohnt, so positive diese Impulse sind, so limitiert bleiben diese. Zwangsläufig. Körperliche Berührungen, unmittelbares Erspüren der Situation, der Atmosphäre fehlen. Die sinnliche Erlebniswelt am Tablet bleibt zweidimensional» (S. 111). Gleichzeitig betont Fey, dass bescheidene Erwartungen bei weitem übertroffen worden seien.
Überhaupt kommt das Buch mit positiven Botschaften daher. Es trotzt der Krise, bietet Alternativen zu einem negativistischen Denken an. So konstatiert Alex Bannes mit dem Blick auf das Lach-Yoga: «Das digitale Lachen ist für viele Menschen ein grosser Segen und hilft ihnen, körperlich und psychisch gesund zu bleiben sowie gut durch die herausfordernden Zeiten zu kommen» (S. 102). Online-Lachyoga sei ein wunderbarer Weg, Menschen zu unterstützen, die ihr psychomentales Wohlbefinden nachhaltig fördern wollten.
«Es geht mehr als man denkt!» steht über dem Beitrag von Charlotte Cordes, der sich mit dem digitalen Arbeiten mit der provokativen Therapie in Pandemiezeiten beschäftigt. Jan-Rüdiger Vogler erkennt den «Humor als kollektive Bewältigungsstrategie». Sylvia Sänger fragt «Können Sie mich jetzt sehen?» und schildert Erfahrungen mit der Online-Lehre in der Pandemiezeit. Gleichzeitig zeigt Christina Valentiner-Branth auf, wie man spielend durch die Krise kommt.
Frederick Dove wagt in seinem Artikel «Mein Humor in der Krise» eine Selbstanalyse. Dabei stellt er fest, dass in Pandemie-Zeiten die Welt zwar dunkler geworden sei. Es heisse jedoch nicht, «dass für Humor kein Platz mehr ist» (S. 24). Humor spiele in unterschiedlichen Formen eine nützliche Rolle. Humor sei sein treuer Freund.
Das Buch «Humor in der Krise» setzt kleine Farbtupfer gegen das Grau des derzeitigen Alltags. Es ist ein erfrischendes Signal, dass bei allen Problemen in einer schwierigen Zeit die Haltung entscheidend ist, mit der dem Alltag begegnet wird. Es erübrigt sich fast zu bemerken, dass es mehr solcher Ermutigungen braucht.


Mario Lars:
FKK – Die nackte Wahrheit,
Cartoons mit ohne Badehosen
Rezension von Christoph Müller:

FKK

Verlag Bild und Heimat, Berlin 2020,
ISBN 978-3-95958-239-1
80 Seiten, 9.99 Euro

«Entblössung ohne blossgestellt zu werden»

Ist es eigentlich legitim, über die Freikörperkultur zu lachen? Gibt es eigentlich grosse Schnittmengen zwischen der Entblössung des Körpers und dem Blosslegen von Schwächen durch den Humor? Mit dem Cartoon-Band «FKK – Die nackte Wahrheit» gibt der Zeichner Mario Lars irgendwie Antworten auf die Fragen, die sich im Kontext von Freikörperkultur und Lachen stellen. Dabei gibt er FKK nicht der Lächerlichkeit preis, sondern bildet insbesondere den Faktor Mensch ab.

Wenn dies für den Einzelnen nicht glaubhaft erscheint, der möge schon das erste Cartoon in den Blick nehmen. Während der in die Jahre gekommene Herr am FKK-Strand die Strandnachbarin fragt, ob er sich eine Badehose anziehen solle, antwortet die Gesprächspartnerin, dass sie sich nicht über jede Kleinigkeit aufrege.

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Reiner W. Heckl:
«Das lachende Gehirn» –
Wie Lachen, Heiterkeit und Humor entstehen
Rezension von Christoph Müller:

Das lachende Gehirn

Schattauer-Verlag, Stuttgart 2019
ISBN 978-3-608-40004-5
268 Seiten, 20 Euro

«Leichtigkeit und Hirnforschung»

Wieso lachen Menschen eigentlich? Welche Kraft liegt eigentlich in einem Lächeln und in der Heiterkeit? Dies sind Fragen, auf die der Neurologe und Psychiater Reiner Heckl Antworten gesucht hat. Und es sind überzeugende Antworten, die Heckl gefunden hat. Schliesslich hat sich der praktizierende Mediziner mit dem aktuellen Forschungsstand um das Lachen und den Humor, die Heiterkeit und das Lächeln beschäftigt.

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Alfred Gerhards:
«Der Pfirsichbeißer» –
Die Lebensgeschichten des Komikers Globo
Rezension von Christoph Müller:

Globo

HCD-Verlag, Tuttlingen 2021
ISBN 978-3-938089-36-1
341 Seiten, 20 Euro
Bestelladresse: HCD-Verlag

«Feuerwerk der Heiterkeit»

Gewöhnlich sind von Komikern nur die Geschichten bekannt, die die Spaßmacher auf den Bühnen dieser Welt erzählen. Es sind Vorder- und Hintergründigkeiten, die zum Ziel haben, Heiterkeit und Lachen in ein Auditorium zu tragen. Außer acht bleibt dabei, dass die Komiker einen Weg, einen Lebensweg hinter sich gebracht haben. Auf diesem Pfad haben sie dann auch die Figur entwickelt, mit der sie auf den Brettern stehen, die die Welt bedeuten.

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Mirjam Christen:
Wirksamkeit und Grenzen des therapeutischen Humors – Ein Fallbeispiel
Rezension von Christoph Müller:

Humor aus Nord

HCD-Verlag, Tuttlingen 2020
ISBN 978-3-938089-33-0
118 Seiten, 12.80 Euro
Bestelladresse: HCD-Verlag

«Balancen erarbeiten»

Dieses Buch hat das Zeug, unterschätzt zu werden. Die Cover-Gestaltung zeigt sich reduziert. Der Buch-Titel eignet sich kaum dazu, die Aufmerksamkeit der Leserinnen und Leser zu erwecken. Erst der Blick in das Buch «Wirksamkeit und Grenzen des therapeutischen Humors» zeigt, welcher Erkenntnisgewinn auf die Leserinnen und Leser wartet. Denn es wird nicht nur deutlich, wie kenntnisreich die Breite des therapeutischen Humors dargestellt werden kann. An einer konkreten Begleitung einer Frau, die in ihrem Alltag die eine oder andere Hürde erlebt, veranschaulicht die logotherapeutische Beraterin Mirjam Christen die Potentiale der Begleitung mit Humorkonzepten.

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Jan-Rüdiger Vogler (Hrsg.):
«Humor aus Nord» –
Von Lachstürmen und trockenem Witz
Rezension von Christoph Müller:

Humor aus Nord

HCD-Verlag, Tuttlingen 2020
ISBN 978-938089-35-4
168 Seiten, 14.80 Euro

«Humor wächst im Laufe des Lebens wie ein Baum»
Können Sie sich vorstellen, dass im Norden Deutschlands herzlich gelacht wird? Oder gehören Sie zu denjenigen Zeitgenoss*innen, die überzeugt sind, dass Norddeutsche nur mit ernsten und starren Mienen umherlaufen?
Wenn Sie das Buch «Humor aus Nord» in die Hand nehmen, dann wird es etwas an den eigenen Überzeugungen ändern. Denn die Humor-Aktivist*innen um den Kommunikationstrainer Jan-Rüdiger Vogler zeigen, dass Menschen aus dem scheinbar kühlen Norden ein warmherziges Lachen und eine erwärmende Heiterkeit haben.
Da erscheint es ganz gleich, ob das Lachen und die Heiterkeit in der Pflege oder in der Therapie, in der Pädagogik oder im Business erlebt werden. Vogler hat Menschen um sich versammelt, die wissen, worüber sie schreiben. Jeder Mensch hat seine Geschichte mit dem Humor. Nicht nur dies ist eine Erkenntnis, die Vogler mit auf den Weg gibt. Er beschreibt, wie er nicht bloß den eigenen Humor, sondern vor allem seine Persönlichkeit mit einer optimistischen Lebenshaltung entwickelt hat. In seinem Beitrag «Humorvoll älter werden» betont er, dass die Fähigkeit, die Dinge so anzunehmen, wie sie sind, von der Lebenszufriedenheit abhänge. Mit einem solchen Gedanken stößt er die Nachdenklichkeit der interessierten Leser*innen an. Dass Lachen und Heiterkeit nicht einfach nur Gegengewichte zur Ernsthaftigkeit, dass sie nicht nur eintrainiert werden müssen, sondern den zeitgenössischen Menschen existentiell bewegen – dies ist eine Erkenntnis aus Voglers Text. Dies zeigt auch eine andere Stelle: «Je mehr ich mich mit Humor beschäftige, desto klarer wird mir: Humor ist einerseits sehr dynamisch und andererseits sehr erdverbunden. Er wächst im Laufe des Lebens wie ein Baum» (S. 20). In den Beiträgen der Krankenpfleger Matthias Prehm und Sebastian Rott zeigt sich, wie deutlich Humor mit der Person des Menschen verbunden ist, der sich demselben stellt. Prehm betont: «Wenn es Therapeuten gelingt, sich situativ auf den zu behandelnden Menschen einzustellen, sich selber zurückzunehmen und die vorhandene Zeit optimal zu nutzen, legen Sie den wichtigsten Grundstein für ein harmonisches Miteinander. Sie erreichen schnell eine gemeinsame Ebene, welche wiederum Humor erst möglich macht» (S. 70). Rott wirft einen Blick auf die Evidenz-Basierung des Humors im pflegerischen Kontext. Er dokumentiert, was gefühlt eh der Effekt zu sein scheint: «Humor wurde von Pflegenden nicht nur als ein geschätzter Bonus im beruflichen Miteinander, sondern vielmehr als essentiell und unverzichtbar wahrgenommen» (S. 86). Das Buch «Humor aus Nord» blickt auf eine Tagung zurück, die 2019 in Hamburg stattgefunden hat. Es zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass Veranstaltungen dieser Art stattfinden, damit ein Thema in der Breite verankert wird. Es reicht nicht, dass an vielen Orten Appelle laut werden. Nein, Menschen müssen für ein Konzept einstehen, es überzeugend an andere weitergeben, damit aus zahlreichen kleinen Pflänzchen hoffentlich blühende Gärten werden. Das Buch ist ein Beitrag dazu.


Barbara Stauffer:
Ready for Business –
Mit Speed zu mehr humorvoller Gelassenheit
Rezension von Christoph Müller:

Ready for Business

HCD-Verlag, Tuttlingen 2020
ISBN 978-3-938089-30-9
203 Seiten, 19.90 Euro

«Ernst mit der Freude machen»
Wer beruflich engagiert ist, der braucht vor allem eines: Effizienz. Das Buch «Ready for Business», das die Kommunikationsexpertin Barbara Stauffer vorgelegt hat, ist ein Stück Wegbegleitung in diese Richtung. Sie vermittelt Fähigkeiten, die sie als essentiell für die Arbeit im Business beschreibt. Das Praxisbuch will helfen, «zielgerichteter, charismatischer, sprachgewandter und humorvoller Ihrem inneren Feuer zu folgen» (S. 7). So führt Stauffer die Leserinnen und Leser zur Fähigkeit, schneller zu lesen, schneller zu schreiben, die Selbstpräsentation zu optimieren und eine humorvolle Einstellung zu den Aufgaben im Beruf zu entwickeln.
Über die mehr als 200 Seiten hinweg ist zu spüren, dass Stauffer selbst die Arbeit Freude macht. Sie will den Spaß weitergeben. Sie will einfach in guter Gesellschaft von Menschen sein, die sich nicht bloß Gedanken zur Effizienzsteigerung bei der Arbeit machen. Sie fordert die Leserinnen und Leser auf, Ernst mit der Freude zu machen. Kritisch ist sicher zu sehen, dass Stauffer den Menschen verspricht, in fünf Stunden die wichtigsten Fähigkeiten gelernt zu haben, wenn die Lektüre des Buchs gezielt angegangen würde. Die Erfahrung zeigt, dass ein allzu zügiges Lernen eher verhindert, das Gelernte zu verinnerlichen. Nichtsdestotrotz machen die Ideen zum Humor im beruflichen Kontext darauf aufmerksam, an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten. Wer im Business Humor einsetze, könne mit Forderungen, Stress und zwischenmenschlichen Konflikten viel spielerischer umgehen und sich auch selbstbewusst abgrenzen. Dabei geht es Stauffer nicht um Lachen auf Knopfdruck. Sie wünscht sich und den Mitmenschen «ein flexibles, kreatives, agiles, mutiges, kreatives Andersdenken mit gesunder Lockerheit und Herzenswärme» (S. 8). Der Anspruch, den Stauffer formuliert, ist hoch. Da dies eine intensive Arbeit an der eigenen Person nötig macht, kann dies sicher nicht in einem Schnellkurs hinter sich gebracht werden. Dabei glänzt Stauffer mit Tipps für die berufliche Praxis. Wer hat bei einem Vortrag, der nicht gelingt, etwa einmal in die Runde gefragt: «Gerade habe ich den Faden verloren, haben Sie ihn gesehen?» (S. 132). Gleichzeitig unterstreicht sie, dass das Nutzen von Metaphern bei Präsentationen nicht nur atmosphärisch auflockert, sondern dem Ganzen sicher auch «einen persönlichen, nachhaltigen Touch» (S. 134) gibt. Apropos Nachhaltigkeit: Stauffer ermuntert, das innere Kind in sich zu pflegen. Es sei ein inspirierender Gegenspieler, «weil sich dank Fantasie, Kreativität, Offenheit eine runde, mutige, authentische Persönlichkeit entwickelt» (S. 143). Scheitern sieht Stauffer als einen Humorlieferanten. Scheitern sei in einer perfektionistischen Welt ein Tabu. Demgegenüber setzt Stauffer eine «souveräne Schlagfertigkeit» (S. 173 ff.). Inspiration ist Stauffers Buch in jedem Fall. Es bietet viel Übungsanregungen. Es bringt Interessierte auf einen Weg der Veränderungen. Insofern nehmen Sie sich das Buch zur Hand, wenn sie fitter für das Berufsleben werden wollen. Stauffers Buch ist ein gelungener Aufbruch.


Ludger Hoffkamp
«Der Clown» –
Das innere Kind im Spielraum des Lachens
Klappentext

Der Clown

Softcover, 163 Seiten
Format: 21,0 x 14,8 cm
€ 16,50 (D) / € 16,50 (A)
ISBN 978-3-938089-22-4
Bestelladresse: HCD-Verlag

Die Neugier, die Lust und die Spielfreude, aber auch die Unsicherheit und die Ohnmacht des inneren Kindes sind Voraussetzung für jeden Clown. Der Clown verdankt seine Lebenskraft und unerschöpfliche Energie dem inneren Kind, wenn er es zulässt und als Quelle seines Handelns unaufhörlich neu sucht. Seine Phantasie und seine Poesie schöpft der Clown aus dem kindlichen Energiestrom des Herzens. Aus der Beziehung zum inneren Kind heraus entwickelt der Clown eine grundsätzlich therapeutische Wirkung, da er die Menschen implizit an ihr eigenes inneres Kind und damit an die eigene Lebendigkeit heranführt.
Das Buch zeigt anhand von erlebten Clownübungen, die der Autor mit Gruppen durchführt, wie der Weg zum Spielraum des inneren Kindes und damit zur Welt des Clowns gelingen kann.
Der Autor dieses Buches vertritt die Auffassung, dass der Clown ohne einen Bezug zum «inneren Kind» nicht denkbar ist. Die Neugier, die Lust und die Spielfreude, aber auch die Unsicherheit und die Ohnmacht des inneren Kindes sind Voraussetzung für jeden Clown. Der Clown verdankt seine Lebenskraft und unerschöpfliche Energie dem inneren Kind, wenn er es zulässt und als Quelle seines Handelns unaufhörlich neu sucht. Seine Phantasie und seine Poesie schöpft der Clown aus dem kindlichen Energiestrom des Herzens.
Wenn der Clown scheitert, steht er wieder auf und fängt neu an. Diese Erfahrung kennen wir alle. So tut es nämlich auch das Kind, das nie die Hoffnung aufgibt. Wenngleich der Clown und der Klinikclown nicht mit einer therapeutischen Absicht auf die Bühne oder ins Krankenhaus geht, so hat sein Tun doch eine gewisse therapeutische Wirkung, da er die Menschen implizit an ihr eigenes inneres Kind und damit an die eigene Lebendigkeit heranführt.


Astrid Vlamynck
«Klopfen für die Selbstwertstärkung:
Wie Energetische Psychologie hilft»
Klappentext

Klopfen

Klett-Cotta, Stuttgart 2019
(Reihe: Leben lernen)
ISBN 978-3-608-89252-9
160 Seiten
Euro 23,– (Print); Euro 15,99 (E-Book)

Mithilfe der Klopftechnik lassen sich negative Bilder, Gedanken und Gefühle auf sanfte Weise auflösen. Das Buch gibt eine durch Abbildungen ergänzte Schritt-für-Schritt-Einführung in die Methode und zeigt an vielen Beispielen, wie ein geschwächtes Selbstwertgefühl gestärkt werden kann.
Die Energetische Psychologie verfügt mit der Klopftechnik über ein enormes Hilfe- und Selbsthilfepotential. Über das Klopfen von ausgewählten Akupunkturpunkten werden Körpergedächtnis und Nervensystem aktiviert und zur Verarbeitung von belastenden Gefühlen und Problemen angeregt. Gutes wird verstärkt und weniger Gutes abgeschwächt oder aufgelöst. Das Buch erklärt die innovative Herangehensweise Schritt für Schritt und zeigt an zahlreichen Beispielen, wie sie sich für die gezielte Stärkung des Selbstwertgefühls einsetzen lässt. Zeichnungen unterstützen die Einübung der Technik. Es wird praktisch nachvollziehbar, wie sich Selbstsabotage-Muster, die viele Menschen daran hindern, privat und beruflich Beziehungen auf Augenhöhe zu führen, diagnostizieren und überwinden lassen. Klopfen wirkt: schnell, sanft und anhaltend.

- Die Autorin gehört zu den «PionierInnen» der Technik
- Leicht erlernbare Technik mit Veränderungserfolg
- Die Methode eignet sich auch für die Selbsthilfe

«Dieses Buch versprüht einen wunderbar optimistischen Geist, der Zuversicht und Mut vermittelt bei gleichzeitiger liebevoller Wertschätzung aller Ängste, Zweifel, Ambivalenzen. Ich bin sicher, dass selbst, wenn jemand es in bedrückter Stimmung zu lesen beginnen würde, im Verlauf der Lektüre die Stimmung immer besser würde und die Einschätzung des eigenen Werts und der eigenen Möglichkeiten viel besser sein wird.»
(Aus dem Vorwort von Dr. med., Dr. rer.pol. Gunther Schmidt)


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Rezension von Christof T. Eschenröder (Bremen) >>>


Michael Titze und Silvia Rößler
«Das Lachen –
Ein theoretischer und praktischer Überblick»
Klappentext

Das LAchen

HCD-Verlag
Tuttlingen 2020
ISBN 978-3-938089-34-7
242 Seiten
14,80 Euro

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Das Lachen wird als ein «Luxusreflex» bezeichnet, weil es im evolutionären Sinne keinen biologischen, sondern einen rein psychologischen Zweck erfüllt. Dabei kann es Menschen in schmerzlicher Weise voneinander ausgrenzen und sie zugleich zu einer affektiven Einheit verschmelzen, in der sich pure Lebensfreude entfaltet. Über entsprechende Ergebnisse der Lachforschung berichtet dieses Buch ebenso, wie es zahlreiche Erläuterungen zum «heilsamen Lachen» auflistet. Diese werden durch viele Anregungen zur Praxis des Yogalachens veranschaulicht.

Rezension von Christoph Müller:
»Mit der kindlich verspielten Seite in Verbindung«
Gibt es denn nicht genügend Bücher zum Lachen? Ist noch ein Buch zum Lachen notwendig, bis der oder die Letzte davon überzeugt ist, dass es der und dem Einzelnen guttut? Während die Skepsis groß ist, wenn man das Buch »Das Lachen« von Silvia Rößler und Michael Titze vor der Lektüre in die Hand nimmt, so schwindet dieses Misstrauen von Seite zu Seite. Denn der Lachyoga-Lehrerin und dem Lachforscher gelingt es, ein Gleichgewicht zwischen einem fundierten Hintergrundwissen und einer lebhaften Inspiration zur Anwendung des Lachens herzustellen.
Diese Ausgewogenheit ist das Pfund, mit dem Rößler und Titze kraftvoll in den Diskurs gehen können. Sie fordern die Leserin und den Leser schnell auf, aktiv zu werden. Wenn Rößler und Titze auffordern, nicht im stillen Kämmerlein zu bleiben, sondern den Weg auf die Straße zu suchen, so wird klar, dass sie das Lächeln und das Lachen nutzen wollen, um miteinander in Kontakt zu kommen. Sie wagen es bis hin zu einer Ermunterung, das eigene Lachen wiederzufinden, es zu reanimieren und ihm immer mehr Leben einzuhauchen.
Damit dies gelingt, sprechen nicht nur lebhafte Fotografien die Leserin und den Leser an. Wie bei einem Boxenstopp werden die Interessierten zu praktischen Übungen angeleitet. Jede Aktivistin, jeder Aktivist kann die eine und die andere Gelegenheit nutzen, um das Lächeln und das Lachen im Alltag immer mehr einzuüben. So wundert es sicher nicht, wenn die Resonanz beim Boxenstopp die Lebendigkeit des Einzelnen steigert.
Nach Titze und Rößler bringe Lachen den Menschen mit der kindlich verspielten Seite des Selbst in Verbindung. Im spielerischen Verhalten des Kindes sei der gesunde Impuls verborgen, dem eigenen Instinkt zu folgen. Konkret: »So werden Plus-Emotionen gestärkt, während Minus-Emotionen reduziert werden« (S. 19).
Gleichzeitig unterstreichen Rößler und Titze, dass sich Menschen im Lachen »der völlig unbewussten Weisheit des Körpers« (S. 26) überließen. So wundert es nicht, dass sich die interessierte Zeitgenossin, der interessierte Zeitgenosse auf den Spagat zwischen vernunftgeleiteter Auseinandersetzung mit dem Lachen und emotionsgeladenem Training einlassen. Letztendlich stehen die Autorin und der Autor am Ende der Lektüre nicht mit einer Einsicht allein, die sie schon früh mitteilen: »Der lachende Mensch genügt sich dabei selbst, weil ihm das Leben einfach Spaß macht« (S. 26).
Interessierte probieren bei der Lektüre, mit Leib und Seele zu lachen oder auch eine Typologie des Lachens anzunehmen. Sie bekommen Einsichten in das Komische und die Gelotophobie, die Angst vor dem Ausgelachtwerden. Sie lernen viel über »die heilende Kraft des Lachens« und das »schadenfrohe Lachen«. Was im Buch als besondere Kraftstoffzufuhr wirkt, ist die Thematisierung des Lächelns, das sich nur selten in Büchern zum therapeutischen Humor findet. Gemeinsames Lächeln schaffe eine Atmosphäre und Wohlbehagen. Lächeln sei ein sozialer Verstärker sowie »ein universales Signal für Freundlichkeit, Kooperationsbereitschaft, Zustimmung und Freude« (S. 93). Und mit der Erinnerung an den Verhaltensforscher Paul Ekman wird deutlich, dass Rößler und Titze immer auch die Wissenschaft des Lachens im Blick haben.
Fazit: Die Chance zum Boxenstopp mit dem Buch »Das Lachen« aus der Feder von Silvia Rößler und Michael Titze ist unbedingt zu nutzen. Es sorgt nicht nur dafür, dass die eigenen Reifenprofile gestärkt werden. Der Alltag kann nach der Lektüre des Buchs auch wieder Beschleunigung aufnehmen. Schließlich ist jede(r) wieder gerüstet, hat eine erfolgreiche Inspektion hinter sich.


Kerstin Esch:
«Lebe! Liebe! Lache! – Dich frei …
denn Du bist es wert»
Rezension von Christoph Müller:



HCD-Verlag
Tuttlingen 2020
ISBN 978-3-938089-32-3
95 Seiten
13.80 Euro

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»Richtiges Handwerkszeug im Rucksack«

Häufig erscheint es leicht gesagt: »Der Weg ist das Ziel«. Im Buch »Lebe! Liebe! Lache!« zeigt es sich, dass ein Weg in der Entwicklung eines Menschen eine besondere Bedeutung haben kann. Kerstin Esch hat sich vor nicht allzu langer Zeit auf den Weg gemacht, um eine eigene Clown-Figur zu gestalten, mit der sie unter anderem inzwischen auf einer Demenzstation wirkt. Noch mehr: als jemand, die aus einem kaufmännischen Umfeld kommt, hat sie sich bei Humorcare zur Humorberaterin weitergebildet.
Esch hat große Schritte gemacht. Dies macht sie über die fast 100 Seiten des Buchs immer wieder deutlich. Ihre Sprache zeugt von einer großen Kraft: »Für mich selbst bewirkte die Freischaltung dieser neu entdeckten Gefühlsstärke des inneren Kindes nichts anderes als die Öffnung eines bislang verschlossenen Scheunentors. Daraus erfolgte ein geistiger Durchbruch, der alte Barrieren in meinem Denken und Handeln aufzulösen half« (S. 93).
Der Psychotherapeut Michael Titze steht ganz in dieser Linie, wenn er schreibt, dass sich der Mut zur Lächerlichkeit der therapeutischen Clowns spielend über die Barrieren der Vollkommenheitsideale hinwegsetze, die den Ernst des Lebens in enge Schranken weise. Dadurch könne gerade ein gehemmter Mensch eine neue Orientierung finden, »die den Weg zum affektiven Potenzial eines lebensfrohen Kindes aufzeigt« (S. 8).
Titze weiß als Vordenker des therapeutischen Humors im deutschsprachigen Raum, wovon er schreibt. Er ist selbst die mühsamen Wege gegangen, um an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten. Im Kontext unterschiedlicher Fort-und Weiterbildungen begleitet er Menschen auf dem Weg zu sich selbst. So ist er auch Begleiter Kerstin Eschs.
Nach den lebendigen Geschichten in dem Buch zeigt Esch immer wieder, dass sie sich in die Clown-Arbeit eingefühlt und wohl auch ihren Ort gefunden hat. So unterstreicht sie, dass die Clownsfigur viele Spielefacetten in unterschiedlichen Einsatzfeldern und an verschiedenen Orten zulasse. Esch bringt auf den Punkt, dass der Weg zu einer Clown-Figur immer auch ein Weg »vom Kopf in den Bauch« (S. 23) ist. Wenn sie über die Arbeit als Begegnungsclown nachdenkt, verstärkt sie diesen Eindruck. Wörtlich: »Ein freundlicher, liebevoller, Annahme signalisierender Blick in die Augen des Bewohners baut schnell die Brücke auf, die unsere Herzen miteinander verbindet. Wir beide, ich als Clown und der Bewohner, schaffen sich so einen gemeinsamen Begegnungsraum, der der verbalen Sprache nicht bedarf« (S. 30).
Zwischen dem eigenen Leben und dem Weg zu einer eigenen Clown-Existenz gibt es viele Parallelen. So verschweigt Esch nicht, dass es auch Stolpersteine auf den vielen Wegen des Alltags gibt. So setzte sich Esch auch mit dem Begriff der Scham auseinander. Sie schreibt, dass sich ein Mensch aus Angst vor Beschämung an der empfindlichen Stelle seiner Seele eine Art Vorhängeschloss anlege. Scham ist aus ihrer Sicht ein »regelrechtes Monster« (S. 63), »das dem Menschen den Zugang zu den authentischen Gefühlen des inneren Kindes versperrt« (S. 63).

Wenn es stimmt, dass das Leben eine ewige Baustelle ist, auf der jeder Einzelne an sich arbeiten muss, dann ist davon auszugehen, dass das Ziel immer auch der Weg bleibt. Die Ermutigungsgeschichte von Esch gibt jedoch die Zuversicht, dass bei einer grundlegenden Bereitschaft immer auch das richtige Handwerkszeug im Rucksack ist, um an der Clown-Figur und vor allem an der Persönlichkeit zu arbeiten.


Michael Titze:
«Humor in der Rhetorik –
Eine praktische Einführung»
«Schatzkiste der Erfahrungen»


Der Trainer Verlag
Mauritius 2020
ISBN 978-620-0-76787-5
135 Seiten, 25 Euro.
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Rezension von Christoph Müller:

Viele Menschen kennen die Sehnsucht, in sämtlichen Situationen des alltäglichen Lebens rhetorisch auf der Höhe zu sein. Sie klagen immer einmal über eine fehlende Schlagfertigkeit und vor allem eine sprachliche Kreativität, die das Gegenüber verstummen lässt. Eine Unterstützung kann nun das Buch »Humor in der Rhetorik« sein, in dem der Psychotherapeut und Humor-Forscher Michael Titze seine Erfahrungen an Zeitgenossinnen und Zeitgenossen weitergibt.
Rhetorik ist nach Meinung von Titze die Kunst der Sprachgewandtheit, was die Befähigung zu einer erfolgreichen Erwiderung auf provozierende Aussagen voraussetze. Dies klingt nach einem hohen Anspruch. Doch geht es Titze bei seiner Expedition durch die Rhetorik um die Fähigkeit, im Alltag kompetent und wortgewandt reagieren zu können. Titze ist bewusst, dass das Steuerungszentrum im Gehirn, das für rationales Handeln zuständig sei, in bedrohlichen Lebenssituationen blockiere. Statt mit Boxhandschuhen will Titze mit Worten schlagen.
So wundert es nicht, dass er in die Geschichte der Rhetorik schaut und einen Blick auf die altgriechischen Philosophen wagt. Er deutet an, dass die rhetorische Kunst für ihn etwas Spielerisches hat. Gleichzeitig betont er, dass die Körpersprache eine große Bedeutung hat. So folgert Titze: »Eine humorzentrierte Rhetorik basiert auf der Grundidee: Die Mimik kommt vor der Gestik und die Gestik kommt vor dem gesprochenen Wort« (S.8). Körpersprache komme unmittelbar bei einem Gegenüber an, müsse nicht kognitiv dechiffriert werden, um verstanden zu werden. Wenn Titze dies in seinen Erläuterungen betont, kann sich die Leserin, der Leser dieser Erkenntnis nicht entziehen, kommt eher ins Nachdenken darüber, ob ihr oder ihm dies im Alltag bewusst ist.
Titze greift über die 135 Seiten hinweg immer wieder in die Schatzkiste der Erfahrungen. Der paradoxe Widersinn und die persönlichkeitstypische Rhetorik, der aggressive und regressive Aktionsradius – all dies nimmt Titze unter die Lupe. Als belebend wird erlebt, wenn Titze beispielsweise den närrischen Menschen vorstellt. Titze schreibt: »Im Gegensatz zum Spaßmacher und Witzeerzähler braucht der genuine Humorist kein Publikum, das ihm applaudiert. Ihm geht es nicht um die Außenwirkung. Er folgt allein seinem närrischen Eigensinn und tut das, wozu er gerade Lust hat. Das kann dann auch die einsame Siesta auf einer verlassenen Parkbank sein, inmitten eines Schneegestöbers« (S. 62).
Dies muss man natürlich erst einmal können, geht einem durch den Kopf. Titze wäre nicht Titze, wenn er auf den Veränderungswillen und die Veränderungsbereitschaft eines Menschen setzen würde. Für ihn ist eine Entwicklung der persönlichen Rhetorik immer auch eine Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. So setzt er mit dem Buch »Humor in der Rhetorik« ein klares Zeichen.
Apropos Entwicklung: Dazu gehört natürlich auch die Fähigkeit, selbstironisch zu werden bzw. zu sein. Selbstironie lebe von einer bedingungslosen Selbstkritik »die den Kontrahenten über kurz oder lang verwirren muss« (S. 69). So werde dem Gegenüber Wind aus den Segeln genommen.
Das Buch »Humor in der Rhetorik« ist wieder einmal eine Gelegenheit, über eine scheinbar äußere Schwäche den Weg zu sich selbst zu finden, sich selbst zu stärken. Titze macht klar, dass die Auseinandersetzung mit dem (therapeutischen) Humor mehr ist als die Belebung eines Wirkungsfeldes mit einer neuen Seite. Aus der Enge des Alltäglichen weist er den Weg in die Weite des persönlichen Wegs.

Christine Vogt:
«Jacques Tilly –
Politik und Provokation – Karikaturen XXL
»

«Satiriker von grosser Treffsicherheit»
HumorCare-Buch

Christine Vogt:
Jacques Tilly –
Politik und Provokation – Karikaturen XXL
Ludwiggalerie Schloss Oberhausen
ISBN 978-3-932236-43-3
96 Seiten, 14.90 Euro
https://www.ludwiggalerie.de

Wenn es nicht möglich ist, zu einer Ausstellung zu gehen, bleibt nur eines. Man holt sich die Ausstellung in die eigenen vier Wände. Ausstellungskataloge machen dies möglich. Natürlich fehlt der Betrachterin das sinnliche Erlebnis der Ausstellung. Der Katalog zur Ausstellung des Karikaturisten Jacques Tilly in der Ludwiggalerie in Oberhausen ist ein ebenso amüsantes Erlebnis wie der Besuch der Ausstellung im Schatten des Gasometers.

Viele Menschen kennen seinen Namen nicht. Sie kennen jedoch die Pappmaché-Figuren, die die Mottowagen im Düsseldorfer Rosenmontagszug zieren. Sie treiben das Zeitgeschehen und den politischen Alltag auf die Spitze. Tillys Botschaften bleiben in Erinnerung, mit ihnen muss sich die Betrachterin auseinandersetzen. Ralf König, selbst Karikaturist, formuliert es treffend in seinem Beitrag für den Katalog: »Der Mann erfüllt ja auch mit Bravour den Job, einmal im Jahr den Stinkefinger zu zeigen, den riesengroßen, aus Draht, Tapetenkleister und Altpapier! Ja, es laufen jede Menge Bekloppte rum da draußen, politisch und religiös Verblendete, da kann einem schon mulmig werden. Umso wichtiger ist, dass Leute wie Jacques und sein Team weiter den Tapetenkleister anrühren …. Gegen Humorlosigkeit hilft nur Humor« (S. 13).


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HumorCare –
«Das Heiterkeitsbuch für
Pflege- und Gesundheitsberufe
»

Herausgeber: Christoph Müller
HumorCare-Buch

Erscheint im Oktober 2019
Verlag hogrefe
ISBN: 9783456858944
2019, 272 Seiten
ca. CHF 45.50

Mit dem Pflege-Fachbuch «HumorCare» Humor, Lachen und Heiterkeit pflegen!
Humor und Lachen sind wichtige Ressourcen für PatientInnen, Angehörige und Gesundheitsprofis, um Krankheit und Behinderung zu bewältigen. Im Pflege-Fachbuch „HumorCare“, dem Heiterkeitsbuch für Pflege- und Gesundheitsberufe, steht die fundierte Darstellung einer humorvollen Haltung in psychosozialen Handlungsfeldern im Mittelpunkt.

Klappentext:
Der Pflegeexperte Christoph Müller und namhafte Humorforschende stellen Konzeptbausteine, innovative Projekte sowie Reflexionen zu pflegerischen Praxissituationen vor. In ihren Beiträgen vermitteln sie die Wirkung des humorvollen pflegerischen Arbeitens mit einem Lächeln und freundlicher Zugewandheit für kranke Menschen, Angehörigen und Pflegende.

Die Herausgeber und AutorInnen
– analysieren das Phänomen des Humors und zeigen wie Lachen und Heiterkeit gefördert werden können
– beschäftigen sich mit einer selbstironischen Rhetorik und der Angst vor dem Ausgelachtwerden
– zeigen die Kraft des befreienden Lachens
– verdeutlichen Möglichkeiten, den Humor für die psychosoziale Praxis von Pflege- und Gesundheitsberufen zu trainieren
– schlagen konkrete Interventionen in verschiedenen Settings von Akut- bis Langzeitpflege sowie mit jungen und alten Menschen vor
– stellen Variationen des clownesken Arbeitens und des Lachyoga vor
– thematisieren das Singen als einen Weg zur heiteren Gelassenheit
– blicken in und erläutern Aspekte der zeitgenössischen Humor-Forschung
– bieten Gelegenheiten, um humorvolle Methodik und Didaktik kennenzulernen
– geben Übungen an die Hand, um sich in die alltägliche Heiterkeit einzufühlen und einzuarbeiten.

Dieses Buch richtet sich an: Pflegefachpersonen, Klinikclowns, Gesundheits- und Therapieberufe.

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Rolf Dieter Hirsch:
«Das Humor-Buch
»

Die Kunst des Perspektivenwechsels in Theorie und Praxis
Hirsch

1. Aufl. 2018, ca. 512 Seiten, gebunden / 50,00 EUR (D), 51,40 EUR (A) / ISBN 978-3-608-43261-9

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Humor ist die Medizin, die am wenigsten kostet und am sichersten hilft
Den Sinn für Humor zu fördern bereichert das ganze Leben – sogar so sehr, dass er eigentlich nicht ernst genug genommen werden kann. Durch ihn werden wir vielseitiger, freundlicher mit uns und anderen, kreativer und gesünder. Im Alltag und in der medizinischen und psychotherapeutischen Praxis kann das Lachen immer einen Platz finden, aber auch in kritischen Lebenssituationen ist Humor öfters an-gebracht als gedacht! Der Nervenarzt und Psychotherapeut R. D. Hirsch zeigt, wie wir uns und unseren Patienten und Mitmenschen durch Humor ganz neue Perspektiven erschließen können.
Erfahren Sie, was Humor auszeichnet, und lernen Sie seine Verwandten Scherz, Satire, Ironie und Sarkasmus kennen. Was hat es mit dem menschlichen Lachen evolutionär auf sich und wie »funktionieren« Humor und Lachen eigentlich?
Hirsch geht auf viele verschiedene Bereiche ein, in denen Heiterkeit mehr nützt als schadet: in der Schule, bei der Arbeit, in der Medizin und Psychotherapie sowie in der Pflege. Auch wenn Humor oft eine Gratwanderung ist – er ist das älteste und sicherste Mittel, um Spannungen zu lösen, Streit zu entdramatisieren und Probleme zu relativieren.

Rolf Dieter Hirsch, Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psych., Facharzt für Nervenheilkunde, psychotherapeutische Medizin, Psychoanalyse.

 

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Martina Spröhnle:
«Zwischen Himmel und Kühlakkus»
Mit der Weisheit des clowns in Krisen Lebensfreude schaffen
Spröhnle

HCD-Verlag, Tuttlingen 2019 
KT/kartoniert (Book-softback), 100 Seiten
ISBN 978-3-938089-29-3
Bestellung: HCD-Verlag
sekretariat@hcd-verlag.de

Die HCDA-Mitglieder Martina Spröhnle und Tanja Landes entwickelten gemeinsam das hugo-Konzept, das die heilsame Kraft des Humors gezielt aufgreift. Als gefragte Seminarleiterinnen vermitteln beide die inhaltlichen Voraussetzungen dieser Idee, als Klinikclowns schenken sie kranken Menschen Freude und Lebensmut und als Komikerinnen begeistern sie bundesweit das Publikum.
Martina Spröhnle beschreibt in diesem Buch ihre Begegnung mit der Figur des Clowns, die ihr privates und berufliches entscheidend verändert hat. Denn sie bekam dadurch die Erkenntnis vermittelt, dass im bewusst erlebten Scheitern des Clowns die Chance verborgen liegt, verborgene Ängste zu überwinden und ein inhärentes kreatives Potenzial frei zu legen und zu nutzen. Die Leser können dabei unter anderem miterleben, wie ein Clown kranken Kindern ein Lachen ins Gesicht zu zaubern vermag und wie er Sterbenden, aber auch den Hinterbliebenen, Momente der Freude und Zuversicht schenkt.
Mit diesem Buch setzt der HCD-Verlag eine Reihe fort, die mit dem autobiografischen Bericht von Michael Christensens «Wie der Humor in die Kinderklinik kam» eingeleitet wurde.

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Christof T. Eschenröder:
«Streifzüge durch die Geschichte der Verhaltenstherapie»

Rezension von Dr. Michael Titze
Eschenröder

dgvt Verlag
Tübingen 2019
247 Seiten, gebunden
Euro 18,80 (D)
ISBN: 978-3-87159-228-7

Dieses Buch beginnt mit einem kurzen Überblick über die Geschichte der Verhaltenstherapie (VT): Ihre theoretischen und praktischen Vorläufer, die lerntheoretisch fundierte VT, die kognitiv-behavioralen Therapieansätze und die Verfahren der «Dritten Welle» der VT werden in komprimierter Form behandelt.
In den weiteren Kapiteln werden wichtige Pioniere der VT vorgestellt und einige eher selten thematisierte Aspekte dieses Therapieansatzes besprochen.
– Mit seinen Übungen zur Angstüberwindung nahm der junge Johann Wolfgang von Goethe die Methode der verlängerten Konfrontation mit Angstsituationen vorweg.
– Die Konzepte von B.F. Skinner regten Forschungen zu operanten Therapiemethoden an; sein utopischer Roman «Walden Two» und seine Schriften zu gesellschaftlichen Problemen wurden lebhaft diskutiert.
– Die lerntheoretischen Ansätze der VT von Wolpe und Eysenck orientieren sich überwiegend an Konzepten der klassischen Konditionierung.
– Albert Ellis und Donald Meichenbaum sind bedeutsame Pioniere einer kognitiven VT.
– Daran anschließend werden die Bedeutung des Humors und der Umgang mit Träumen in der VT besprochen.
Im letzten Kapitel werden neuere Varianten der Desensibilisierung – EMDR und Klopfmethoden – dargestellt und es wird für eine Integration dieser Methoden in das breite Spektrum verhaltenstherapeutischer Ansätze geworben.
Diese kurzgefasste historische Einführung in die Verhaltenstherapie wendet sich an alle, die sich für die VT und ihre Entwicklung interessieren und eine schnelle Basisinformation suchen.

Dr. Michael Titze:
Der Bremer Psychologe Christof Eschenröder hat sich mit auflagenstarken Büchern seit Beginn der achtziger Jahre (auch international) einen Namen gemacht. Sein Spezialgebiet ist die Methodik der Verhaltenstherapie, die inzwischen auch Verfahren wie das EMDR und die Klopfmethoden der Energetischen Psychotherapie einbezieht. Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass Eschenröder außerdem wichtige Beiträge zum therapeutischen Humor verfasst hat.
Sein neuestes Buch befasst sich mit der Entwicklungsgeschichte der Verhaltens-therapie bzw. der Quintessenz ihrer lerntheoretischen Annahmen und praktischen Auswirkungen.
In einer prägnanten und gut lesbaren Übersicht wird das Konzept der klassischen Konditionierung («Reiz-Reaktions-Lernen») beschrieben, das von I. P. Pawlow und J. B. Watson zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Die Verstärkung bzw. Unterdrückung der entsprechenden Reiz-Reaktions-Muster wird als «operante Konditionierung» bzw. «Lernen am Erfolg» bezeichnet. Diese Grundideen wurden von B. F. Skinner seit den fünfziger Jahren im therapeutischen, pädagogischen und gesellschaftlichen Bereich erprobt bzw. im Sinne einer behavioristischen Theorie systematisiert.
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José Amrein:
«Humor und Provokation in der Kommunikation» –
Tools für Therapie, Beratung und Coaching

Rezension von Christoph Müller
José Amrein - Humor und Provokation

Schulz und Kirchner Verlag
Idstein 2018
ISBN 978-3-824812387
128 Seiten
18.50 Euro

Frische und Lebendigkeit in der Kommunikation
Eigentlich ist diese Situation jedem und jeder vertraut. Die Mühen des Alltags zehren an den eigenen Kräften. Irgendwie gelingt es, voran zu kommen. Ein Erfrischungsbad wäre nicht schlecht, denkt man sich. Betreff der Kommunikation in unterstützenden Settings liefert Jose Amrein ein solches Wellness-Erlebnis. Er bringt mit seinem Buch und seinen Interventionen Frische und Lebendigkeit in die Kommunikation.
Amrein vermeidet es, in die Mottenkiste des therapeutischen Humors zu greifen. Vielmehr liegt es ihm in seinem Buch wohl am Herzen, Momente in den Fokus zu rücken, die bislang selten in der gängigen Literatur thematisiert sind. Beispiel Schlagfertigkeit: «Humor und Schlagfertigkeit lassen sich ideal miteinander kombinieren und helfen, sich selbstbewusster durchzusetzen, peinliche Situationen zu meistern und sich souverän zu behaupten» (S. 13).
Mit paradoxen Interventionen agieren Menschen in helfenden und unterstützenden Settings auch seltener. Aus Sicht von Amrein eignen sich paradoxe Interventionen «besonders in festgefahrenen Situationen, bei Widerstand und beim Auftreten von chronischen Problemen» (S. 43). Um paradoxe Interventionen wirkungsvoll anwenden zu können, «ist es von großem Nutzen, mehr über die Vorteile von Symptomen und Probleme zu wissen und kreative Anregungen für deren Verstärkung zu entwickeln» (S. 45).
Amrein erzählt dies nicht einfach daher. Mit unzähligen Praxisbeispielen und lebendigen Zitaten wird der interessierten Leserin und dem interessierten Leser deutlich, wie die von Amrein vorgeschlagenen Interventionen angewendet werden können. Sie haben den Effekt einer erfrischenden Dusche, ermutigen die Leserin und den Leser, die angebotenen Interventionen einfach einmal auszuprobieren.
Haben Sie schon einmal «Tipps zur Chronifizierung eines Problems» (S.50) bekommen? Amrein gibt diese Hinweise. In seinen Augen sind festgefahrene Verhaltens-und Denkmuster ein idealer Nährboden für chronische Symptome und Probleme. Ewig gleiche Lösungsversuche zementieren den scheinbar ausweglosen Zustand. Amrein schreibt einfach: «Betrachten Sie sich als Opfer vergangener Erlebnisse und momentaner Umstände. Betrachten Sie vor allem das Negative, die Fehler und die Defizite. Machen Sie sich viele Sorgen um die Zukunft» (S. 50).
Als Primarlehrer, Logopäde und lösungsorientierter Therapeut kann Amrein aus einem großen Erfahrungsschatz mit ganz unterschiedlichen Menschen heraus agieren. Dies wird auf jeder Seite des Buches deutlich. Wenn Menschen in helfenden und unterstützenden Berufen davon sprechen, dass humorvolle Interventionen in Therapie, Beratung und Coaching unbedingt mit einer inneren Haltung verbunden sind, so wird dies bei Amrein deutlich.
Was gibt es bei Amrein denn noch Neues? Er schreibt, Fantasie und eine gute Portion Fingerspitzengefühl seien für die Anwendung von Humor von Vorteil. So weit, so gut. Wenn er unterstreicht, dass Stimme und Körperhaltung einen wichtigen Beitrag zur humorvollen Kommunikation liefern, dann füllt er eine Nische, die es unbedingt inhaltlich auszubauen gilt.
Apropos Erfrischungsbad: Amreins Buch sticht aus der Menge der Bücher zum therapeutischen Humor hervor. Damit über das Erfrischungsbad hinaus noch eine gute Körperlotion hinzukommt, hoffe ich auf eine Vertiefung mancher Themen. Bis bald hoffentlich.
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Charlotte Cordes: «Sie lachen das schon!»
Einführung in die Provokative SystemArbeit
mit kommentierten Fallbeispielen

Rezension von Christoph Müller
Cordes - Sie lachen das schon!

Knoll & Patze Verlag
München 2018
ISBN 978-3-96111-257-9
238 Seiten
14.95 Euro

Die Ideen gilt es zu erproben – um der Menschen willen
Wissen Sie, was der provokative Ansatz im Coaching und in der Psychotherapie mit dem Improvisationstheater gemeinsam hat? Charlotte Cordes bringt es auf den Punkt: «Mitspieler, Publikum und Klienten können nur erreicht werden, wenn die Emotionen beteiligt sind» (S. 20). Nur wenn Klienten emotional berührt würden, bestehe eine Chance auf Veränderung. Eine gelungene provokative Sitzung sei wie eine gute Impro-Szene. Keiner der Beteiligten wisse vorher, was alles passieren werde.
Versteht man diese Ideen von Charlotte Cordes als Grundstein, so erscheint die Beschäftigung mit dem provokativen Ansatz in Coaching und Psychotherapie als Wagnis. Vordergründig gesehen, schliesslich ist Ziel jeder psychotherapeutischen Intervention, Bewegung in das Leben, Fühlen und Denken eines einzelnen Menschen zu bekommen.
Was zeichnet denn die provokative Systemarbeit aus? Es sind die zehn bestimmenden Elemente, die als Skelett. Als Interessierter ist jeder aufgefordert, sich in die Philosophie der provokativen Systemarbeit einzufühlen. Dann: «Wenn dann im nächsten Schritt ein Klient vor Ihnen sitzt, vergessen Sie die Punkte wieder und nehmen in dem Moment, in dem Sie arbeiten, mit allen Sinnen wahr, was passiert und reagieren Sie darauf. Seien Sie offen und spontan in Ihren Reaktionen und vergessen Sie das Drehbuch» (S. 23).
Zu den zehn Elementen der Provokativen Systemarbeit gehören die «Herstellung des guten Drahtes» und der «Einstieg in das Weltbild des Klienten», das «Aussprechen des Weltbildes des Klienten» und das «Persiflieren des Weltbildes des Klienten». Sympathisch kommt die «Begeisterung für das Symptom» daher. In diesem Zusammenhang versucht ein Coach oder ein Psychotherapeut herauszufinden, «welche Vorteile das Symptom dem Klienten verschafft» (S. 44).
Diese Sichtweise wird den einen oder anderen Praktiker irritieren. Der Blick auf den hemmenden Charakter eines Symptoms, sprich die Defizit-Sicht, scheint bestimmend in der Begleitung von Menschen, deren Seelen aus der Balance geraten sind. Den Blick auf die Schwächen vermeidet Cordes nicht, sie sucht nach der eigentlichen (Spreng-)Kraft derselben. Eine Vielzahl von kommentierten Fallbeispielen ergänzt das Buch.
Cordes’ Buch «Sie lachen das schon!» stellt die Welt des Coachings und der Psychotherapie ein wenig auf den Kopf. Die Ideen gilt es zu erproben – um der Menschen willen.


Felix Gaudo / Marion Kaiser:
«Lachend lernen» –
Humortechniken für den Unterricht
Rezension von Christoph Müller
Felix Gaudo / Marion Kaiser

Beltz-Verlag
Weinheim 2018
ISBN 978-3-407-63017-9
183 Seiten
19.95 Euro

Überzeugende Einladung zum humorvollen Unterrichten
Erinnern Sie sich an eine Lehrerin oder einen Lehrer aus der Schulzeit, die oder der sie mit einem feinsinnigen Humor beeindruckt hat? Sind Sie gerne zu einem Unterricht gegangen, weil die Schulstunde einen gewissen Unterhaltungswert hatte? Fragen dieser Art sind schwerlich mit einem Ja zu beantworten. Schliesslich haben die meisten die Schulen als ernste bis lustfeindliche Bildungseinrichtungen erlebt.
Die Lehrerin Marion Kaiser und der Komiker Felix Gaudo wollen, dass diese Zeiten vorbei sind. Einer Atmosphäre von Leistungsdruck und Niedergeschlagenheit wollen die beiden Freude und Begeisterungsfähigkeit entgegensetzen. Damit dies gelingen kann, erzählen Kaiser und Gaudo viele Geschichten, die sie selbst erlebt haben oder die ihnen Menschen aus der persönlichen Umgebung erzählt haben.
Sähen Bildungseinrichtungen aus, wie es Kaiser und Gaudo skizzieren, so gäbe es keine morgendliche Antriebs- und Lustlosigkeit, wenn der Aufbruch der Kinder und Jugendlichen in die Schule ansteht. Natürlich gelten die Grundideen Kaisers und Gaudos in gleicher Weise für die Hochschulen und die Erwachsenenbildung an sich. Im Humor sehen sie einen Lernbeschleuniger. Was Schülerinnen und Schüler lernten, liege am Pädagogen, stellen sie fest (S. 14).
Gerade Lehrerinnen und Lehrer werden eine Abwehrhaltung zeigen, wenn sie das Buch Gaudos und Kaisers in die Hand bekommen. Es sei nicht ihre Sache, werden sie rationalisieren. Gaudo und Kaiser rechnen mit Reaktionen dieser Art. Deshalb schreiben sie: «Humor funktioniert nicht auf Knopfdruck. Es bedarf der Übung. Doch schon mit wenigen gezielten Einsätzen erreicht man eine hohe Wirkung» (S. 14).
Zu einem humorvollen Unterrichten gehören nach der Ansicht der Autoren Humorrituale. Dies liest sich befremdlich. Doch geben gerade Humorrituale die Gelegenheit, eine gemeinsame Geschichte von Lehrenden und Unterrichteten zu schreiben. Beispielhaft nennen sie das Erzählen eines Witzes des Tages, eines Humormottos der Woche oder auch einen Lachkasten. Entgegen des Charakters eines Kummerkastens soll der Lachkasten den Blick auf das Positive wenden.
Wenn es um Humortechniken geht, so tauchen Begriffe auf, die aus anderen Bereichen humorvoller Interventionen bekannt sind. Gaudo und Kaiser brechen sie inhaltlich auf den Gestaltungsraum Schule herunter. Sie geben auch Impulse, wie Konflikte unter Schülerinnen und Schülern humorvoll entschärft und aggressive Schüler mit Humor überrascht werden können.
Gaudo und Kaiser nehmen auch das Scheitern humorvoller Interventionen in den Blick. Für diesen Fall sei es unverzichtbar, eine eigene innere Haltung und die Fähigkeit zum Entschuldigen zu haben. Sie betonen: „Nur wenn ich selbst Humor in meinem Leben wertschätze und auf die Suche danach gehe, wird der Humor auch meine Arbeit in der Schule prägen“ (S.69).
Mit dem Buch «Lachend lernen» gelingt Gaudo und Kaiser nicht nur eine überzeugende Einladung zu einem humorvollen Unterrichten zu schreiben. Ihnen gelingt die Balance zwischen einem theoretischen Fundament und vielfältigen Praxis-Handreichungen. Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Menschen in Fort-und Weiterbildungen ist viel Lachen und Optimismus zu wünschen. Kaiser und Gaudo haben einen Schritt in diese Richtung getan.


Matthias Prehm
«Pflege deinen Humor» –
Eine praktische Anleitung für Pflegepersonal
Rezension von Christoph Müller
Prehm, Plege deinen humor

Springer Verlag
Berlin 2018
ISBN 978-3-662-56079-2
145 Seiten
19.99 Euro

Botschafter der Freude
Es wäre sicher eine völlige Fehleinschätzung, Matthias Prehm als einen Miesepeter zu bezeichnen. Vielmehr präsentiert sich der Fachkrankenpfleger für Intensivpflege und Anästhesie als ein Botschafter der Freude und des Lachens. Mit seinem Buch «Pflege deinen Humor» vermittelt Prehm zumindest diesen Eindruck. Sie halten dies für nicht glaubwürdig?
Prehm nimmt die Berufskolleginnen und Berufskollegen mit auf die Station. Schon früh lässt er Szenen aufleben, die er selbst häufiger miterlebt hat. So hat er unzählige Male zum Auftakt eines Frühdienstes in schlechtgelaunte Gesichter geblickt. Die dahinter verborgenen Menschen haben es wohl selten geschafft, während einer Schicht diese Grundstimmung hinter sich zu lassen.
So gelingt es Prehm über die vielen Seiten immer wieder, Pflegende aus der Sicht der hilfebedürftigen Menschen zu sehen. Diejenigen, die an ganz unterschiedlichen Erkrankungen leiden, brauchen keine düsteren Gesichter. Prehm ermuntert Pflegende, sich Humor zu erarbeiten und ihn für das Beziehungsgeschehen mit erkrankten Menschen zu nutzen. Unter anderem versteht er Humor als einen «Klebstoff für den täglichen Scherbenhaufen» (S. 6). Humor sei eine «innere Haltung» (S. 9).
Im Gedächtnis bleiben die vier großen M und die vier großen H. «Man muss Menschen mögen» ist das eine Credo, mit dem Prehm beeindruckt. Wer pflegerischen Alltag – ganz gleich in welchem Versorgungssetting – kennt, der kommt sicher um dieses Grundverständnis nicht herum. Ob dies Pflegenden über Jahre und Jahrzehnte gelingt, dies muss sicher erlebt werden. «Herz, Hirn, Haltung und Humor» ist das andere Bekenntnis, das Prehm vertritt.
Der Bogen, den Prehm in seinem Buch schlägt, ist sicher weit. Dadurch wird deutlich, wie viel Gestaltungsraum Pflegende im Alltag haben, wenn sie sich dem Humor und dem Lachen verschreiben. Er wünscht Pflegenden, dass sie ein Leuchtturm werden. Er ermuntert: «Bleiben Sie standhaft bei stürmischer See und starkem Gegenwind und lassen Sie sich nicht verbiegen … Bekommen Sie keine mentalen Scheuklappen und verfallen Sie nicht in ein problemorientiertes Denkmuster» (S. 92).
Prehm kommt aus der pflegerischen Praxis. Mit seinem Buch schreibt er für die Praxis. Es zeigt sich eine Begeisterungsfähigkeit, an der sich sicher viele ein Beispiel nehmen sollten. Viel arbeitet er mit Praxisbeispielen. Für Abwechslung sorgen ganz unterschiedliche Karikaturen. Er liefert Übungen, mit denen sich Interessierte erproben können.
Spaß macht es, wenn Prehm den Zusammenhang von Resilienz und Humor zu deklinieren versucht. Mit dem Blick auf den Resilienzfaktor Optimismus betont Prehm, dass Optimismus als grundlegende Haltung genutzt werden solle. Nicht in Niedergeschlagenheit und Selbstmitleid zu verharren sei die Aufgabe der Stunde. Optimistische Menschen seien davon überzeugt, «dass sie durch ihr eigenes Verhalten Situationen verändern können» (S. 135).
Mit dem Buch «Pflege deinen Humor» können Pflegende einen ersten Schritt in die Richtung machen, Überzeugungstäter werden zu wollen. Es begeistert, ist an keiner Stelle langweilig, enttäuscht keine Erwartung.


E. Noni Höfner / Charlotte Cordes:
«Einführung in den Provokativen Ansatz»
Rezension von Christoph Müller
Titze - Humor in Körpersprache und Rhetorik

Carl Auer Verlag
Heidelberg 2018
ISBN 978-3-8497-0246-5
125 Seiten
14.95 Euro.

Impulse, um aus der eigenen Erstarrung zu kommen
Provokativ zu arbeiten ist für manche Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie viele andere Akteurinnen und Akteuren in psychosozialen Arbeitsfeldern eine Zumutung. Sie sehen es nicht als eine Chance an, über die Hürden der Provokation zu springen. Was sie gleichzeitig dabei vergessen: Seelische Nöte sind mindestens in gleichem Maße eine Zumutung für Menschen. Oder anders gesagt: ungewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Handlungsansätze.
Mit dem «Provokativen Ansatz», für den die Psychotherapeutin Noni Höfner und die Coachin Charlotte Cordes stehen, gibt es die Möglichkeit, ungewohnte Wege zu gehen. Durch gezielte Provokationen werde der Klient herausgefordert, «seine emotionalen Energien produktiver zu nutzen und sein Leben wieder selbstbestimmt in die Hand zu nehmen» (S. 17). Mit diesem Ansatz geben die Vordenkerinnen des provokativen Stils nicht nur die Selbstmächtigkeit an betroffene Menschen zurück. Sie erteilen gleichzeitig einer Haltung eine Absage, die in der Stagnation verharrt.
In therapeutischen Beziehungen wird allzu häufig über die Asymmetrie des Miteinanders räsoniert. Dass sich Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten als Begleiterinnen und Begleiter von Menschen verstehen, dies erscheint in Zeiten evidenz-basierten Arbeitens allzu banal. Umso erfrischender wirkt es, dass Cordes und Höfner ausdrücklich betonen, der provokative Humor sei frei von Bosheit und habe nichts mit Auslachen zu tun (S. 19). Denn: «Der provokative Berater lacht nicht über den Klienten, sondern macht sich zusammen mit ihm lustig, und zwar nur über die Bereiche, in denen der Klient feststeckt» (S. 19).
Während der Lektüre des Buchs «Einführung in den Provokativen Ansatz» gewinnt die Leserin und der Leser den Eindruck, dass Cordes und Höfner einen sehr aktiven und konstruktiven Ansatz in die therapeutische Begleitung von Menschen, deren Seelen aus der Balance geraten sind, vertreten. Die offensive Ansprache bei der provokativen Arbeit erscheint als Kontergewicht zum Liegen auf der Couch, das auf das freie Assoziieren setzt.
Cordes und Höfner gestehen zu, dass der provokative Ansatz nur schwerlich einer wissenschaftlichen Objektivierung standhält. Es sei ein grundsätzliches Problem bei der Überprüfung von Psychotherapieergebnissen, dass es für subjektive Befindlichkeiten im naturwissenschaftlichen Instrumentarium keine adäquaten Messmethoden gebe (S. 33). Für den psychotherapeutischen bzw. psychiatrischen Praktiker ist dies sicher weniger bedeutend. Schließlich geht es im Miteinander mit Menschen, die an der eigenen Seele leiden, um die Effizienz der Problemlösung. Betroffene Menschen bestätigen umso häufiger den Erfolg.
Wer sich in der psychotherapeutischen Arbeit auf den provokativen Ansatz einlassen will, der hat mit dem Buch «Einführung in den Provokativen Ansatz» einen ausgezeichneten Startblock. Die Grundlagen werden übersichtlich und verständlich vorgestellt. Das provokative Arbeiten wird mit einfachen Praxisbeispielen nachvollziehbar. Das Buch lebt von den vielfältigen Erfahrungen der provokativen Praktikerinnen Cordes und Höfner.
Das Buch profitiert davon, dass Höfner Erfahrungen als Kabarettistin und Cordes als Improvisationsschauspielerin hat. Denn über den Blick in das Improvisationstheater unterstreichen sie, dass es nicht um den guten Gag geht. Vielmehr geht es um die Impulse und Anregungen, um aus der eigenen Erstarrung zu kommen.


Michael Titze
«Humor in Körpersprache und Rhetorik» –
Theorie und praktische Anwendungen
Rezension von Christoph Müller
Titze - Humor in Körpersprache und Rhetorik

HCD-Verlag, Tuttlingen 2018
141 Seiten, kart.
ISBN 978-3-938089-27-9
EUR 14,80


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Klappentext:
Rhetorik ist die Kunst der Sprachgewandtheit, was die Befähigung zu einer erfolgreichen Erwiderung auf provozierende Aussagen voraussetzt. Doch nicht jeder ist fähig oder auch nur willens, bei einer verbalen Auseinandersetzung mit den Mitteln der Satire, also grundsätzlich aggressiv zurückzuschlagen. Nicht wenige tun sich – entsprechend ihrem Persönlichkeitstyp – mit sanfteren Methoden der Gegenrede bedeutend leichter. Dazu zählt insbesondere die (Selbst-)Ironie, die der sokratischen Leitidee folgt, sich viel geringwertiger zu geben, als man tatsächlich ist. Dabei wird der besserwisserische Gegner von vornherein zum Sieger erklärt, und es wird ihm oder ihr so lange Beifall geklatscht, bis der gegnerische Machtanspruch ins Leere gelaufen ist. Eine weitere Strategie sanfter Selbstbehauptung leitet sich vom Grundmuster der regressiven Selbstverteidigung ab. Dieses basiert auf defensiven Ressourcen, die sich aggressionsgehemmte Menschen unbewusst angeeignet haben. Dabei werden bestimmte persönliche Schwächen – oft virtuos – zum eigenen Vorteil genutzt. Die verschiedenen Formen einer aggressiven wie auch regressiven Rhetorik werden in diesem Buch anhand von vielen Beispielen veranschaulicht.

Rezension von Christoph Müller:
Zielgenauigkeit vermitteln
Eigentlich liegt es nahe, den Humor in der Körpersprache und in der Rhetorik zu bedenken. Tatsächlich gelingt es dem Psychotherapeuten und Humorforscher Michael Titze, mit dem Buch »Humor in Körpersprache und Rhetorik« eine Lücke zu füllen. Titze bezeichnet die Rhetorik als »Kunst der Sprachgewandtheit, was die Befähigung zu einer erfolgreichen Erwiderung auf provozierende Aussagen voraussetzt« (S. 5). Dies mit einer gehörigen Portion Humor zu tun, bedeutet ein Meister der Schlagfertigkeit zu sein.
Titze will Menschen befähigen, sich in mehr oder weniger gewöhnlichen Alltagssituationen als Meister des Wortes sowie der Mimik und Gestik zu befähigen. Die Inhalte des Buchs sind für Titze der rote Faden für Inhalte in entsprechenden Seminaren, die er für die HCDA-Akademie veranstaltet. Schnell wird deutlich, dass seine Gedanken und Ideen ausgereift und reflektiert sind. Mit seinem typologischen Konzept will er quasi Messer schleifen, Menschen eine Zielgenauigkeit vermitteln, so das ihre Interaktion mit anderen Menschen zu einem Gewinn wird.
Apropos scharfes Messer – Titze ermuntert mit dem Blick auf die Körpersprache, dass es eher darum gehen müsse, mehr hinzusehen als hinzuhören, »wenn uns jemand mit Worten herausfordert« (S. 7). Das Hören auf den Inhalt berge die Gefahr, dass zu schnell und zu unüberlegt reagiert würde. Es sei grundsätzlich möglich, intuitiv zu erkennen, was ein Gegenüber durch seine Körpersprache wirklich mitteilen wolle (S. 8). Titze macht darauf aufmerksam, dass sich ein Mensch stets in Übereinstimmung mit dem je eigenen Naturell in eine Interaktion einbringen würde. Schon als Kind würden sich die einen als selbstbewusste Angreifer profilieren, während sich die anderen zurückhaltend und schüchtern geben würden. Einerseits sei dies genetisch bestimmt, andererseits würde dies durch Erziehung und Sozialisation beeinflusst werden (S. 38).
Dabei zeige der betreffende Mensch unbewusst seinen typischen Lebensstil unverkennbar an, indem er signalisiere, auf welche kommunikativen Strategien er oder sie bevorzugt zurückgreift (S. 40): Der »Boss« und der »Star« seien weltzugewandt (extravertiert). Sie nehmen einen ziemlich weiten Handlungsspielraum in Anspruch, der es ihnen erlaubt, auf andere »aggressiv« zuzugehen. Dabei sei der Aktivitätsgrad des »Bosses« so gut entwickelt, dass ihm oder ihr eine im eigentlichen Sinne »schlagfertige« Gegenrede leicht gelingen würde (S. 44), während der tendenziell passive »Star« sich (im eigentlichen Sinne des Wortes) mühelos auf die eigene Ausstrahlungskraft verlassen könne: Er oder sie lächle den Gesprächspartner einfach schwach (S. 45). Der »Eremit« und der »Lazarus« erwiesen sich hingegen als weltabgewandt (introvertiert) (S. 47). Eine defensive Zurückhaltung sei ihr typisches  Markenzeichen. Der Aktivitätsgrad eines »Eremiten« sei allerdings im Gegensatz zum »Lazarus« stark entwickelt, was ihm oder ihr die Möglichkeit gebe, sich mit beachtlichen (selbst)ironischen Wortspielereien hervorzutun (S. 48). Das sei dem »Lazarus« nicht gegeben: Er oder sie punkte dafür virtuos durch appellative Befindlichkeitshinweise, die beim Gesprächspartner unweigerlich Gefühle von Mitgefühl und  Hilfsbereitschaft wachrufen würden (S. 49).
Damit vermittelt Titze, dass es in Interaktionen durchaus darum gehen kann, sich Ruhe und Gelassenheit zu gönnen. Wer auf die Messerschärfe des Gegenübers unmittelbar reagiere, der könne eigentlich nur als Verlierer dastehen, sofern dies nicht zum eigenen Lebensstil passt.
Mit diesem Buch gelingt es Titze, die entsprechenden Prozesse deutlich zu machen und Menschen dorthin zu führen, wo es ihnen hier oder dort gelingen kann, an der eigenen Persönlichkeit zu arbeiten. Mit den lebensstiltypischen Beschreibungen des Brustmenschen und des Beckenmenschen, des Kopfmenschen und des Rückenmenschen regt Titze an, das eigene Selbstbild zu überdenken.
Mit dem gesprochenen Wort sieht es nicht anders aus. Verbale Sprache sei »ein zwischenmenschliches Kunstprodukt« (S. 53). Sie bilde eine begrifflich aufgebaute Realität ab, welche die natürliche Welt, nicht repräsentiere, sondern lediglich symbolisiere (S. 53). Sprache stelle demnach unter anderem ein soziales Konstrukt dar. Titze zeigt in diesem Zusammenhang, dass das gesprochene Wort dabei sowohl mit einer Affektlogik wie mit einer Vernunftlogik verbunden ist. Kommunikative Strategien sind nach seiner Vorstellung  in unterschiedliche Muster einzuordnen. So zeigt er auf, was die Eigenart des paradoxen Nonsens, der Kunst des Komikers und der rhetorischen Finessen einer Columbo-, Bellac- und Lazarus-Methode ausmacht.
Gegenüber Titze kann eingewendet werden, dass er die Interaktion und Kommunikation zwischen Menschen eher als Ort der rhetorischen Auseinandersetzung, weniger als ästhetische Erfahrung konkretisiert. Andererseits ist ihm wohl bewusst, dass der menschliche Alltag zu häufig ein Miteinander-Ringen abbildet denn eine Freude am Miteinander-Sprechen sei. Dies präzisiert er auch entsprechend: »Das eigentliche Ziel sollte nicht der »Sieg über den Gegner« sein, sondern das Wissen um die Möglichkeiten, wie aus einer rhetorischen Gegnerschaft eine Partnerschaft in einem Gespräch wird, das durch sachbezogene und nicht persönliche Interessen bestimmt wird.« (S. 6)
Es wäre toll, wenn Titze seine Hinführung zur (körper-)sprachlichen Schlagfertigkeit noch weiter intensivieren würde.


Wolfgang Krüger
«Humor für Anfänger und Fortgeschrittene»
Rezension von Dr. Michael Titze
Krüger - Humor

Books on Demand
ISBN: 978-3-7460-3608-3
EUR 14,90
Wolfgang Krüger hat vielgelesene Bücher zu den Themen, Liebe, Freundschaft und Eifersucht verfasst. Weitere Themen, mit denen er sich als Autor befasst hat, ist die Bedeutung von Großeltern und Stiefeltern für ein gelingendes Familienleben.
Nun kam sein neuestes Buch heraus, das eine entscheidende Strategie der Lebensbewältigung ins Auge fasst, die für ein harmonisches zwischenmenschliches Zusammenleben von so großer Bedeutung ist: der Humor! Für Wolfgang Krüger ist er der wichtigste Schlüssel für unser Lebensglück. Denn der Humor kann uns Wege weisen, die aus den Verwerfungen menschlichen Daseins hinausführen, indem er neue Perspektiven auftut, die eine kreativ-optimistische Neuorientierung ermöglichen. Die ermutigende Botschaft ist: Eine solche humorvolle Haltung lässt sich trainieren!
In seinem wunderbar leseleichten Buch verknüpft Wolfgang Krüger die Essentials der Humorforschung durchgehend mit anekdotischen Hinweisen, die die lebenspraktische Bedeutung der entsprechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse auf amüsante Weise nachvollziehbar macht. Dabei kristallisiert sich zunehmend die Grundthese heraus: Humor ist Lebenskunst! Wie das im Einzelnen gehen kann, dafür geben insgesamt 23 prominente Persönlichkeiten hochinteressante Hinweise: Zu ihnen gehören unter anderem zwei ehemalige Bundeskanzler, eine Bundestagspräsidentin, ein Fraktionsvorsitzender einer Bundestagspartei, eine Präsidentin des Abgeordnetenhauses in Berlin sowie etliche sehr bekannte Künstler, Sportler, Schriftsteller und Schauspieler: Sie alle haben ihren Humor als eine Ressource genutzt, die ihrem Leben entscheidende Impulse gab. Allein diese Hinweise, die der Autor elegant in den Buchtext integriert, machen das Buch zu einem sehr spannenden Leseerlebnis!
Dennoch besitzt dieses leseleichte Buch auch die Bedeutung eines kleinen Kompendiums, das die verschiedenen Formen der Humorentstehung in systematischer Weise darlegt. Dazu gehören zunächst die verschiedenen Formen der Komik sowie die Arten des hilfreichen, schädlichen oder auch flachen Humors. Doch auch das Geheimnis des sinnstiftenden »großen Humors«, der aus belastenden existenziellen Grenzsituationen hinausführen kann, wird auf überzeugende Weise gelüftet.
Praktische Hinweise auf Methoden der Humor- und Lachtherapie lassen sich ganz konkret dafür nutzen, das zwischenmenschliche Leben mit einem heilsamen Humor anzureichern. Daneben erfahren wir Vieles über die »Humorbeschleuniger«, die uns aus den Fängen des oft beschämenden und entmutigenden Alltagslebens hinausführen, indem dass das eigene Selbstbewusstsein ebenso gestärkt wird wie die Fähigkeit, sich im sozialen Leben auf eine sowohl angenehme wie wirkungsvolle Weise zu behaupten. Eine Vielzahl von eingeflochtenen Anregungen vermittelt den Lesern und Leserinnen eine konkrete Hilfestellung.
Last but not least bleibt zu erwähnen, dass auch heikle Bereiche der Gesellschaftspolitik und Religion angesprochen werden, in denen der Humor einmal mehr sein Potenzial als eine großartige Bewältigungsstrategie unter Beweis stellt.
Mein Fazit ist, dass dieses Buch ein sehr gelungener Beitrag zur Frage der heiteren Lebenskunst in schwierigen Zeiten ist!

Markus Proske
«Der Demenz-Knigge» – £Demenz-Ratgeber für den Alltag.
Klappentext
Der Demenz Knigge

Der Demenz-Knigge – Demenz-Ratgeber für den Alltag.
Der Demenz-Knigge ist ein praktisches Nachschlagewerk, entstanden aus meiner jahrelangen Erfahrung im zugewandten & liebevollen Umgang mit Betroffenen und meinen Schulungen und Seminaren. «Was tun, wenn?» Situationsbeschreibungen mit ratgebenden Tipps und konkreten Handlungsvorschlägen – ein humorvoll begleitender Demenz-Ratgeber. Für Pflegende, Angehörige und Interessierte. Der Demenz-Knigge ist das Ergebnis meiner jahrelangen Praxis im Umgang mit Betroffenen, Angehörigen und Pflegepersonal. Hier finden Sie auf Ihre Fragen Antworten, die sich tagtäglich bewähren. Sie sollen sowohl den betroffenen Menschen als auch Ihnen das Leben erleichtern.

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Markus Proske
Demenzberater, Humortherapeut und -coach, Buchautor
Kontakt:
info [at] humorwertstatt.de


Eckhard Lotze:
«Humor und Führung» – Gesundheitsförderndes Potenzial in Organisationen?
»Humor kann zu geistigem Freiraum führen«
Lotze

Mabuse-Verlag
Frankfurt am Main 2018
93 Seiten, 24.95 Euro
ISBN 978-3-86321-395-4
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Manchmal scheint es leicht daher gesagt. Mit Humor und Gelassenheit lässt es sich in Unternehmen und Organisationen leichter führen. Dabei bleibt unerwähnt, dass es einen Graben zwischen Wunsch und Wirklichkeit gibt. Wie dem auch sei, der Gesundheitswissenschaftler Eckhard Lotze hat sich in seiner Studie »Humor und Führung« mit dem Gesundheitspotential beschäftigt. Diese Forschungsarbeit hat einen Grundlagencharakter, in der einerseits darüber nachgedacht wird, wie Führung heute definiert wird. Andererseits schlägt Lotze den Bogen zu den Potentialen des Humors.

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Michael Titze:
«Wer zuletzt lacht ...» – Die Kunst humorvoller Selbstbehauptung

«Michael Titze ist ein Pionier der Humorbewegung. Er hat unter den Psychotherapeuten nicht zuletzt, sondern zuerst gelacht! Seine Arbeit hat viele inspiriert, den Humor ernst zu nehmen, so paradox das klingt.» (Eckart von Hirschhausen)


Schattauer-Verlag (Wissen und Leben)
Stuttgart 2017
159 Seiten, 31 Abb., kart.
€ 19,99 (D) / € 20,60 (A)
ISBN 978-3-7945-3293-3
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Bei manchen Zeitgenossen kann es einem schon mal die Sprache verschlagen. Fällt Ihnen auch oft erst Stunden später die richtige Antwort ein? Ärgern Sie sich noch Tage danach – vor allem über sich selbst? Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Schlagfertigkeit wirklich gelingt, nämlich mit einer kräftigen Prise Humor. Michael Titze, ein Pionier des therapeutischen Humors und prominenter Vertreter der Lachforschung erklärt, wie Sie persönlichkeitsadäquat und humorvoll mit Kränkungen, Entwertungen und Beleidigungen umgehen können. Für eine optimale Konter-Strategie sollte man aber seinen Persönlichkeitstypus kennen, denn davon hängen die eigenen rhetorischen Möglichkeiten ab. Der im Buch enthaltene tiefenpsychologisch basierte Fragebogen bildet den Grundstein für alles, was Sie hier erfahren werden. Die Übungen laden dazu ein, konkrete Erfahrungen zu sammeln und dienen als «Warm-up» für Begegnungen im Alltagsleben. Setzen Sie Ihr Gegenüber nicht schachmatt, sondern wandeln Sie den Konflikt spielerisch um. Denn ein guter Rhetoriker zeichnet sich durch eine humorvolle Widerrede aus, die effizient und beziehungsfördernd ist.

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Rosina Sonnenschmidt / Michael Titze:
«Paradoxie - Die Spanne zwischen Unsinn und Erleuchtung»
Am Beispiel von Kunst, Homöopathie und Psychotherapie


HCD-Verlag, Tuttlingen 2016
246 Seiten, 19.90 Euro / CHF 24.00
zahlr. Illustr., KT / kartoniert (Book-Softback)
ISBN 978-3-938089-24-8
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Zwei Experten in Sachen Therapie und Humor haben ein kongeniales Werk geschaffen. Auf der Suche nach Paradoxien in Kunst, Psychotherapie und Homöopathie wurden sie fündig und bieten dem Leser ein sowohl sachlich fundiertes als auch unterhaltsames Buch. Dr. Michael Titze und Dr. Rosina Sonnenschmidt sparen nicht mit Tiefgang, wodurch so manches kulturhistorische Thema an die Oberfläche driftet, das uns in Schule und Studium aus moralischen oder Peinlichkeitsgründen vorenthalten wurde. Ohne wirklich wehzutun legen sie sanft, aber bestimmt den Finger auf eingefahrene Glaubenssätze in der Therapieszene und beleuchten mit viel Humor, wie die Paradoxie tatsächlich große Heilerfolge erzielen kann – wenn man denn kreative Ideen hat! Viele Beispiele aus der Praxis illustrieren nicht allein, wie die Beiden arbeiten, sondern wie großartig paradoxe Interventionen den Patienten wieder an seine Intelligenz anschließen. Das Buch lädt ein, Spaß und Freude an der Arbeit mit Patienten zu bewahren und sein Menschen- und Weltbild deutlich über den konventionellen Tellerrand hinaus zu erweitern.

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Christian Hablützel:
«Huplö lala düsel Fnurz» – Ein Lesebuch in Gibberish zum Kopf-Entrümpeln
YOUTUBE: Der witzige, kurze Film zu meinem neuen Buch «Huplö lala düse Fnurz»


Taschenbuch, 216 S.
CHF 19.90
ISBN 978-3-9524673-1-2
Bestellungen:
Orell Füssli / Lüthy Balmer & Stocker

«Huplö lala düsel Fnurz» ist das weltweit erste Lesebuch in Gibberish mit therapeutischer Wirkung und Schmunzelgarantie. Geschrieben vom Schweizer Atemtherapeuten und Lachtrainer Christian Hablützel. Das Buch ist eben im Verlag «Lachdichgesund» erschienen wird kommende Woche an der Buchmesse in Leipzig vorgestellt.
Dieses Buch ist nicht nur reiner Nonsens, auch wenn es leichtfüssig so daherkommt. Entfernt verwandt mit dadaistischen Lautmalereien ist es ein Werk mit Wirkung ohne Sinnhalt, geschrieben in einer seltenen – übrigens internationalen – Sprache, die von allen Altersgruppen hervorragend verstanden wird, auf emotionales Erleben ausgerichtet ist und zur allgemeinen Erheiterung beiträgt. Gedichte und Geschichten wie «Flusaga zim Laplusum» oder «Klodi plum plam fladri» sind ein amüsanter Weg zu mehr psychischem und physischem Wohlbefinden, denn wenn der Kopf kapituliert, können Entspannung und Gesundheit eintreten. Das aussergewöhnliche Lesebuch zum Kopf Entrümpeln, ist eine Einladung, zu einem spielerischen und heilsamen Umgang mit Sprache, Kommunikation und sich selbst.
Ob Sie es glauben oder nicht. Sie werden in diesem Buch weder den Inhalt, noch ein einziges Wort verstehen. Dafür macht das gezielte Unverständnis den Kopf frei, aktiviert die Heiterkeit und führt über eine meditative Versenkung und philosophische Verrenkung in die Entspannung. Die Phantasiesprache «Gibberish» ist der amüsante Weg, Sorgen und Ängste zu entrümpeln, blockierte Gefühle zu lösen, Energie zu tanken sowie die psychische und physische Gesundheit zu fördern. Hilfreich bei Schlafstörungen und Stresssymptomen aller Art. Eine Einladung, zu einem spielerischen und heilsamen Umgang mit Sprache, Kommunikation und sich selbst. Bestens geeignet auch als witziges Geschenkbuch und Vorleseknüller!

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Fuhlo Wackelbart (alias Christian Hablützel):
«Von Dada bis Gaga»
Dadaistische Erleichterungen


Paperback, 112 Seiten
ISBN 978-3-9524673-0-5
Verlag: Lachdichgesund
CHF 14.90
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Was ist denn eigentlich der Sinn im Unsinn? Lehnen Sie etwa die wenigen zeitgenössischen Dadaisten ab? Oder orientieren Sie sich im Alltag so sehr an der eigenen Vernunft, dass der Unsinn und die Heiterkeit keinen Raum mehr haben? Da hilft nur eines. Sie nehmen das Buch «Von Dada bis Gaga» in die Hand und lassen sich von dessen dadaistischen Impulsen tragen.
Ich höre die Hilferufe bereits, die davon künden, dass Sie die Selbstkontrolle verlieren. Die Winde und Wellen des dadaistischen Sturmes scheinen Ihnen den Boden unter den Füßen zu entziehen. Zumindest deuten Sie diese Gefühle an. Papperlapapp, kann ich da nur sagen. Wagen Sie die Expedition in die Welt Dadas und Gagas, verlassen Sie gewohnte Wege.
Fuhlo Wackelbart alias Christian Hablützel ist Ihnen ein trittsicherer Wegbegleiter. Seine Art zu schreiben erzeugt positive Atmosphären. Er ist positiv verrückt, räumt auf diese Weise die Steine der Mühen und Sorgen aus dem Weg. Geben Sie ihm die Hand, er nimmt Sie mit in die Welt der Dadaisten.
Das Genre Gedicht hat in der Literatur sicher nicht die Beachtung, die das Genre eigentlich verdient. Deshalb und nicht nur deshalb ist es ein Genuss, Wackelbarts Buch mitzunehmen – an die Bushaltestelle am Morgen, auf den Bahnsteig im Bahnhof am Mittag oder in die Kneipe am Abend. «Von Dada bis Gaga» setzt die farbigen Tupfer, die die Tageszeit und das Geschehen um Sie herum verdient.
Unsinn macht auf jeden Fall Sinn. Diese Erfahrung nehmen Sie mit.

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Michael Christensen:
«Wie der Humor in die Kinderklinik kam»
Die Lebensgeschichte des Begründers der weltweiten Klinikclown-Bewegung


HCD Verlag, Tuttlingen
1. Auflage 2017
Softcover, 189 Seiten
Format 21,0 x 14,8 cm
ISBN 978-3-938089-25-5
€ 18,50
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(Aus dem Amerikanischen übersetzt von Dr. Michael Titze)

In seinem ungeschminkten Bericht zeigt Michael Christensen die Stationen seines ungewöhnlichen Lebens auf.

Aufgewachsen im Hause einer alkoholkranken Mutter erkämpfte sich der hochtalentierte Junge konsequent seinen Platz an der Sonne. Nach seiner Ausbildung zum Schauspieler erschloss er sich als virtuoser Jongleur die Straßen der Welt, wo er sein Publikum ebenso faszinierte, wie er das später als gefeierter Artist und Clown in der Zirkusarena tat.

Nachdem er sich einen Namen gemacht hatte, rief Christensen 1977 in New York den Big Apple Circus ins Leben. In der Folge schuf er die Figur von Mr. Stubs, einem Landstreicher-Clown in der Tradition von Emmett Kelly und Charlie Chaplin.

1981 gründete Christensen die Big Apple Circus Clown Care. Hier wurde Dr. Stubs zur Leitfigur aller Klinik-Clowns. Christensen schickte die von ihm ausgebildeten Clowns und Pantomimen in die Krankenhäusern: zunächst in New York, bald in den gesamten Vereinigten Staaten und schließlich auf der ganzen Welt. So gilt er heute zu Recht als Vater der Klinik-Clowns.


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Ludger Hoffkamp:
«Der Clown – Das innere Kind im Spielraum des Lachens»


HCD-Verlag
Tuttlingen 2015
ISBN 978-3-938089-22-4
163 Seiten
16.50 Euro
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Die Clowns-Figur übt eine Faszination aus, die zeitlich wie emotional grenzenlos zu sein scheint. Der Theologe und Clown Ludger Hoffkamp hat sich nun in einem Buch mit seinem eigenen Verständnis des Clownseins auseinandergesetzt. Er sieht das Wachsen einer Clownsfigur als eine Rückbesinnung auf das eigene innere Kind. Den Weg zum inneren Kind hat er durch eine jahrelange Arbeit an und mit sich gefunden. In der Gegenwart unterstützt er zahlreiche Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, eine Spurensuche zu beginnen. So ist sein Buch als "Wege-Erzählung" zu verstehen - einerseits als Protgaonist, andererseits als Chronist.

«Seit jeher war der Clown Symbol einer Lebenshaltung, die sich an den unverschämten Impulsen authentischen Kindseins orientiert», schreibt der Psychotherapeut und Wegbereiter des therapeutischen Humors, Michael Titze, in seinem Vorwort. Dadurch entspreche der Clown dem Archtetypus des Schelms, "jenes universalen Spaßmachers, der sich an keinerlei Regeln hält und der die Grenzlinien der sozialen Wirklichkeit beliebig verrücke" (S.12). Hoffkamp macht über die mehr als 160 Seiten deutlich, wie vielfältig dieses Verrücken sein kann.

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Doris Bach / Birgit Rathmaier / Wolfgang Sünder (Hrsg.):
«Wenn Dir ein Clown ins Leben tanzt»
Erkenntnisse aus der Humorforschung


Mandelbaum Verlag
Wien 2017
318 Seiten, 24.90 Euro
ISBN 978-3-85476-815-9


Es ist ein Wirken im Verborgenen, das die Klinikclowns auszeichnet. Sie kommen im Stillen in Krankenhäusern, Wohnheime und Hospize, sorgen recht kurzzeitig für ein kurzzeitiges Spektakel und räumen anschliessend wieder die Bühne frei. Dabei ist jede(r), der sie in Aktion erlebt hat, beglückt, will sie gar nicht missen.

Dieser Optimismus durchzieht das Buch »Wenn Dir ein Clown ins Leben tanzt«, das Aktive aus der Humor-und Clown-Bewegung Österreichs auf die Beine gestellt haben. So kurzweilig das Clown-Spiel im Krankenhaus ist, so bewegend ist auch das Buch. Frauen und Männer aus der Humor-und Clown-Praxis im Gesundheitswesen berichten von der oft mühevollen, meist segensreichen Arbeit mit der roten Nase.

Das Buch »Wenn Dir ein Clown ins Leben tanzt« ist mehr als nur eine Erfrischung. Während der Lektüre hat man oft das Gefühl, das Brausepulver auf der Zunge wecke die Lebensgeister und Lebenskräfte in einem selber. Wunderbar.

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Regula Stucki:
«Tränen lachen – Erlebnisse eines Spitalclowns»


Buchverlag Lokwort
Bern 2016
ISBN 978-3-906806-09-9
120 Seiten
18 Euro

«Irrwege, Umwege, Abwege»
Ja, es ist so. Der Funke springt über, wenn Regula Stucki von der Arbeit als Spital-Clown erzählt. In ihrem Buch «Tränen lachen» gelingt es ihr, an ihren Erfahrungen als «Dr. Tralala» teilhaben zu lassen. Sie beschreibt gleichzeitig die Grundhaltungen, die sie beim Gang auf Kinderstationen in einem Krankenhaus oder bei älteren Menschen in einem Pflegheim begleiten. Apropos Begleitung: als Leserin oder Leser geht man Seite an Seite mit ihr an die Pflegebetten und lässt sich faszinieren von der Kreativität der Clownin und der Ansprechbarkeit der Menschen auf der anderen Seite.
Das Buch «Tränen lachen» zeigt nicht nur durch den stetigen Wechsel von Erlebnisberichten und Nachdenklichkeiten zum eigenen Clownin-Dasein eine inhaltliche Fülle. Es lässt aus dem Abenteuer Clownerie ein Faszinosum werden. Danke «Dr. Tralala»!

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Peter Cubasch:
«Gähnen – Der natürliche Weg zu Entspannung und Wohlbefinden»
«Unverzichtbares Gähnen»


HCD-Verlag
Tuttlingen 2016
ISBN 978-3-938089-23-1
163 Seiten
20 Euro
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Haben Sie es schon einmal erlebt, dass Sie sich von einem Autor die Frage gefallen lassen müssen, ob Sie während der Lektüre bereits gegähnt haben? Es wird Ihnen bislang ergangen sein. Wenn dies der Fall gewesen sein sollte, haben Sie das Buch zur Seite gelegt. Der Psychotherapeut Peter Cubasch will unbedingt, dass Sie beim Lesen seines Buchs gähnen. Denn dann ist klar, dass Sie sich mit dem ungewöhnlichen, aber eigentlich so alltäglichen Thema angefreundet haben.

Gähnen ist so alltäglich wie es bei einem tieferen Nachdenken über Phänomene unbeachtet ist. Umso wichtiger ist Cubaschs Buch «Gähnen». Dies sollte vielleicht einmal von der philosophischen Phänomenologie einmal näher unter die Lupe genommen werden.

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Heiko Kirsten / Jonathan Gutmann:
«Der pure Wahnsinn» – Cartoons aus der Psychiatrie

«Ein Mensch trinkt den Kakao, durch den er gezogen wird»


Kohlhammer-Verlag
Stuttgart 2017
ISBN 978-3-17-033152-5
164 Seiten / 19 Euro

Was machen psychiatrisch Pflegende, wenn Sie sich nicht um Menschen sorgen, deren Seelen aus dem Gleichgewicht gekommen sind? Es gibt welche, die im Schreiben Abstand zum beruflichen Alltag suchen. Es gibt andere, die ihrer Kreativität im Malen und Zeichnen Ausdruck verleihen. Heiko Kirsten und Jonathan Gutmann gewähren mit ihren künstlerischen Potentialen nun Einblicke in den Alltag der psychiatrischen Versorgung. Denn mit dem Buch «Der pure Wahnsinn» setzen sie ein Zeichen für das Menschliche und das Lebendige in der manchmal dunklen Welt der Psychiatrie.

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«Psychogramm eines Volkes»
Bodo Müller:
Lachen gegen die Ohnmacht
DDR-Witze im Visier der Stasi



Links Verlag, Berlin 2016
ISBN 978-3-86153-914-8
140 Seiten, 10 Euro.
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Der Nährboden für die politischen Witze gegen den Sozialismus war der Sozialismus selbst. Die Pfeilspitzen der Satire richteten sich gegen alle Bereiche des politischen und gesellschaftlichen Lebens – insbesondere aber gegen die Politiker selbst.
Es wurden schon viele Bücher mit DDR-Witzen über die Mangelwirtschaft, den »Trabi« und die täglichen Mühen des sozialistischen Alltags gefüllt. In diesem Buch werden nicht nur die schärfsten politischen Witze aus 40 Jahren DDR erzählt. Es geht vor allem um Macht und Ohnmacht. In der Einführung des Buches erfährt der Leser: Wie reagierte der Staat auf den Hohn und Spott gegen Partei, Staat und Stasi? Wurde politische Satire als Ventil akzeptiert? Oder mussten die Witzeerzähler für ihren Spott teuer »bezahlen«? Die Antworten sind so vielfältig, wie es das Leben im Sozialismus war.

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Bernhard Walter:
Schreck-Gespenst Alter – Schenken sie ihm ein Lächeln

Weises und Witziges zum Thema Altwerden


148 Seiten
ISBN 9-783842-383685
Intarsien Verlag, CH-Schlieren
Intarsienverlag

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Sprüche und Texte von Philosophen und Humoristen, Lebenskünstlern und Wissenschaftlern, bekannten und unbekannten Autoren.
Alt zu werden ist nicht schwer – alt zu sein dagegen sehr ...
Das kleine Werk von knapp 150 Seiten ist voller Lebensweisheiten, voll Witz und Originalität.
Es nimmt Alltägliches unter die Lupe und existenzielle Fragen.
Es unterhält und lädt zum Nachdenken ein.
Das Buch hat seinen Zweck erfüllt, wenn man es - nach vollendeter Lektüre - mit einem Lächeln weglegt ...


Dijana Delic:
«Humor als Erfolgsfaktor in Unternehmen»
Der Einfluss eines humorvollen Führungsstils auf Motivation, Zufriedenheit und Stressempfinden der Mitarbeiter
Bachelorarbeit
Humor-als-Erfolgsfaktor-in-Unternehmen

Grin-Verlag:
Link zu meiner Arbeit >>>

Leider wird Humor im Berufsleben oft noch immer nicht genügend Beachtung geschenkt, sondern eher belächelt. Dies musste ich immer wieder feststellen, wenn die Menschen mich nach meinem Thema für die Bachelorarbeit gefragt haben oder ich vor der Klasse und den Dozenten meine Arbeit und die Fortschritte zu präsentieren hatte. Mit dem Recherchieren in der Theorie wollte ich die vier verschiedenen Schwerpunktthemen miteinander verknüpfen und zum meinem Bachelorthema zusammenfügen.

Das Thema hat mich gepackt und ich habe in dieser Zeit entdeckt, wie viel – aber auch wie wenig – es zu diesem Thema schon/erst gibt. Ich werde es bestimmt noch weiter verfolgen und nicht ad acta legen, weil es mich privat und beruflich sehr interessiert. ;-)


Harald-Alexander Korp:
«Lachen mit Buddha:
Anleitung für mehr Humor und Lebensfreude»
Rezension von Christoph Müller

Harald-Alexander Korp
Lachen mit Buddha:
Anleitung für mehr Humor und Lebensfreude
Taschenbuch – 10. Mai 2016
Taschenbuch: 192 Seiten
Verlag: Verlag Herder
Auflage: 1 (10. Mai 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3451329964
ISBN-13: 978-3451329968
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Gibt es so etwas wie buddhistischen Humor?
Ja, unbedingt, meint Harald-Alexander Korp, der seit über dreißig Jahren auf dem buddhistischen Pfad wandelt und in diesem Buch zeigt, wie buddhistisch inspirierter Humor und Lachen im Alltag zu mehr Gelassenheit, Leichtigkeit und Freude führt. Denn Achtsamkeit und Mitgefühl führen zu einer humorvollen Betrachtungsweise des Lebens und umgekehrt. Mit persönlichen Erzählungen und alltagsnah aufbereiteten Hintergründen vermittelt der Autor Wissen über die buddhistischen Grundregeln und wie wir sie in unseren Alltag integrieren können.

Harald-Alexander Korp, geb. 1961, studierte Religionswissenschaft, Philosophie, Physik. Er lehrt Religionswissenschaften, bildete sich fort zum Lach-Yoga-Trainer, ist Humor-Berater und Sterbebegleiter. Zahlreiche Dokumentarfilme, Theaterstücke, Artikel, Vorträge, Workshops, Seminare zu seinen Themen.

 


Silvia Rößler:
«Lachen – trotz und alledem» – Darf ich lachen, wenn ich traurig bin?
Rezension von Christoph Müller


Silvia Rößler
Lachen – trotz und alledem.
Darf ich lachen, wenn ich traurig bin?
19 Zeichnungen
Verlag Via Nova Werner Vogel &
Martin Büttner GmbH
ISBN: 978-3-86616-341-6
Paperback, 240 Seiten
1. Auflage
18.95 €
2 Inkl. 7% MwSt., zzgl. Versandkosten

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Humorvoll und heiter reichen sich Trauer und Freude die Hand
Dieses Buch ist wahrhaftig ein kostbares Geschenk für alle, die trotz schwerer Krisen, Krankheiten und Schicksalsschlägen wie Trauer und Tod, eine heitere Lebenshaltung entwickeln – oder sich bewahren – möchten. Wie dies gelingen und regelrecht gelernt werden kann, das zeigt uns die Autorin mit bewegenden Beispielen und authentischen Berichten, ganz praktischen Anregungen und Anleitungen aus den Bereichen Lachyoga, Meditation, Tanz, Singen und Malen. Nichts ist befreiender und berührender als ein ehrliches tiefes Lachen, das nicht nur ansteckend wirkt, sondern nachweislich auch Medizin ist für Körper und Seele. Entdecken Sie die Lebenskunst der Heiterkeit!

«Polarität von Lachen und Weinen»
Gelesen von Christoph Müller
Silvia Rößler hat ein Buch geschrieben, das den Atem des Alltags spüren lässt. Sie macht aus der eigenen Seele kein Geheimnis. Nein, sie lässt tiefe Einblicke in eigene Lebenserfahrungen zu und ermöglicht Einblicke in Bewältigungsversuche, die sie individuell hat leben können. Das Buch «Lachen – trotz und alledem» ist ein Glücksfall unter den Büchern, die sich die Beschäftigung mit dem therapeutischen Humor zur Aufgabe gemacht haben.
Wer kennt die Erfahrung nicht? In der sozialen Gemeinschaft möchte man den Eindruck erwecken, man sei ein fröhlicher Mensch, der die Aufgaben der Gegenwart immer tapfer schafft. Für die ein oder andere Träne, die man verdrücken will, zieht man sich jedoch in das private Schneckenhaus zurück. Die Menschen um einen herum sollen ja nicht mitbekommen, dass man sich schwach fühlt und unter Überforderung leidet.
Silvia Rößler hat aus der Not wohl eine Tugend gemacht. Sie hat nach Möglichkeiten gesucht, wie die Polarität von Lachen und Weinen, die eigentlich ganz selbstverständlich zum Leben gehört, in das Leben integriert werden kann. Es wirkt banal, wenn sie schon am Anfang des Buchs fragt, ob gelacht werden dürfe, wenn man traurig sei. Wer sich selber reflektiert, der wird ahnen, wie schambesetzt diese Fragestellung sein kann, wie schnell der Einzelne die Erwartungen seiner Umwelt möglicherweise nicht erfüllt.

Ganzer Text:
Rezension von Christoph Müller >>>


Harald Alexander Korp:
«Am Ende ist nicht Schluss mit lustig -
Humor angesichts von Sterben und Tod»:
Rezension von Christoph Müller


Gütersloher Verlagshaus,
Gütersloh 2014
ISBN 978-3-579-07034-6
255 Seiten
19.90 Euro.
Humorcare-Mitglied Harald-Alexander Korp überzeugt mit neuem Buch:
«Am Ende ist nicht Schluss mit lustig», Übung des memento mori
Eine Überzeugung des Religionswissenschaftlers Harald-Alexander Korp spricht Bände: « … man muss nicht religiös sein, um die Endlichkeit der eigenen Existenz zu erkennen und die Übung des memento mori in das Leben zu integrieren.» (244) Mit seinem neuen Buch «Am Ende ist nicht Schluss mit lustig» gibt Korp eine gelungene Vorlage.
Was scheinbar unvereinbar erscheint, dies macht Korp nicht unbedingt passend. Doch ermöglicht er mit seinem Buch, sich mit einer gewissen Leichtigkeit dem Sterben und dem Tod zu nähern. So formuliert er: «Humor ist eine Bewältigungsstrategie, um mit Konflikten gelassener umgehen zu können … Die Wirkung von Humor besteht darin, Distanz herzustellen, wenn zu viel Nähe und Verstrickung drohen, und umgekehrt, Nähe zu schaffen, wenn Kälte und Distanz Einzug halten - und dies auf spielerische, also lustbetonte Weise.» (85)
Diese Andeutung zeigt gleichzeitig, was die Lektüre des Korp-Buchs ausmacht. Es ist keine Schwermut, die das Lesen begleitet. Mit Freude greift man dazu. Deshalb eignet es sich hervorragend als Orientierungshilfe für pflegende Angehörige und für professionell Tätige, die Sterbende begleiten. Es kann auch als Brevier zur Hand genommen werden, um durch den November zu kommen und sich im dunklen Monat mit einem existentiellen Thema des Lebens zu beschäftigen.
Korp schafft es, düstere Momente des Lebens mit vielen Lichtpunkten zu versehen. Der Religionswissenschaftler und Philosoph Korp will mit der Heiterkeit den Tod und das Sterben nicht verdrängen, vielmehr ist es seine Absicht, das Sterben und den Tod im Blick behalten ohne die Freude und den Optimismus am Leben nicht zu vergessen.
Insofern stellt sich die Frage, ob Korp das Buch «Am Ende ist nicht Schluss mit lustig» nicht als eine Trotz-Schrift gegen den ernsthaften Blick auf das Sterben und den Tod versteht. Dafür sprechen auch Worte aus seiner Einleitung: «Es ist hilfreich, nicht nur die belastenden Umstände zu sehen, sondern die positiven, kraftspendenden Ressourcen zu nutzen. Humor bedeutet mehr und ist etwas anderes als lustig zu sein. Humor heisst, sich immer an die unterstützende Kraft von Lachen und Freude zu erinnern, sie wertzuschätzen und einzusetzen. Daraus kann auch in schwierigen Momenten eine entspannende Leichtigkeit erwachsen.» (9)
Korp arbeitet ehrenamtlich in einem Hospiz. Seine Worte sind nicht Fiktion. Es sind Gedanken, die aus der Reflexion einer ehrenamtlichen Praxis, aber auch aus einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit Sterben und Tod sowie Lachen und Humor erwachsen. Kenntnisreich einerseits, mit einem persönlichen Ton andererseits schreibt Korp das Buch. Dies macht die Lektüre für Praktiker wie Theoretiker, für unmittelbar Betroffene und auch derzeit Distanzierte spannend. Vor allem rückt Korp ein Thema in die Aufmerksamkeit, über das häufig lieber geschwiegen wird.
Mit dem Buch «Am Ende ist nicht Schluss mit lustig» gibt Korp Hoffnung, wo Verzweiflung und Trauer Überhand zu nehmen scheinen. Seine Heiterkeit und seine Freude am Spielerischen gilt es aufzugreifen, um dem Sterben und dem Tod irgendwie die Zähne zu zeigen - bei aller Aussichtslosigkeit.

Rosina Sonnenschmidt:
Ruhelos in Ruß und Nebel. Eine Kindheit im Ruhrpott.
Rezension von Michael Titze


Amazon Distribution, Leipzig, 2014.
TB 224 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN-13: 978-1495928642
20,3 x 12,7 cm / EUR 9.46
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Rosina Sonnenschmidt ist, das darf man ruhig so sagen, in aller Munde: Die promovierte Musikethnologin ist Autorin vieler Sachbücher zum Thema Heilkunst und ganzheitlicher Behandlung in der Homöopathie sowie zum Thema therapeutischer Humor. Sie ist auch eine bekannte Clowntrainerin, Ausbilderin für zertifizierte Humorberater und seit 2013 auch 1. Vorsitzende von HumorCare Deutschland-Österreich. Wer so viel zu bieten hat, wird natürlich auch als Person Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das betrifft nicht nur die Leser/innen der vielen Bücher, die Rosina Sonnenschmidt schrieb, sondern auch diejenigen, die sie von Seminaren, Kongressen, Humor-Events oder auch von privaten Begegnungen her kennen.

Nun wird die Katze in einem authentischen Erlebnisbericht aus dem Sack gelesen. Rosina Sonnenschmidt nennt dieses vor kreativer Phantasie nur so sprühende Werk »Autobiografie«. Doch diese Bezeichnung ist zu kurz gegriffen. Denn was Rosina Sonnenschmidt in ihrem wunderbar leseleicht verfassten Buch vorlegt, das ist auch eine Kultur- und Alltagsgeschichte der jungen Bundesrepublik, exemplifiziert am Schicksal einer typischen »Malocherfamilie« aus dem Ruhrpott. Dorthin verschlug es die kleine Rosina im Alter von 5 Jahren, nachdem ihre junge Mutter von einem gewissen Cornelli verlassen wurde. Obwohl dieser zirkusorientierte Luftikus im realen Leben seiner Tochter Rosina nie präsent war, blieb er, der Super-Clown, für diese stets das große künstlerische Vorbild. Ihm eiferte sie in all den Jahren ihres ereignisreichen Lebens unverdrossen und konsequent nach.

Doch zunächst kam die Realität eines grauen Alltags im Ruhrpott, der von vier Protagonisten flankiert wurde: Das war die patente Kölsche Oma, die ihre Enkelin mit der fantastischen Welt von Jesus, Maria und all den Heiligen im Gefolge von Josef vertraut machte: Mit diesen Überirdischen sollte Rosina fortan sehr konkret und immer auf Augenhöhe lebhaften Umgang haben. Als nächstes kam die tapfere, vielfach überforderte, aber immer auch verlässliche Mutter dazu, die sich für ihre Kinder dermaßen abstrampelte, dass diese tatsächlich auf den berühmten grünen Zweig gelangten. Dies wäre ihr aber nicht gelungen, hätte es nicht den verschlossenen, brummeligen und oft völlig überforderten Stiefvater gegeben, der jahraus, jahrein in den Schacht fuhr, um seine Familie in der verrußten, schwefelgelb vernebelten Welt des Ruhrpotts einigermaßen anständig am Leben zu erhalten. Obwohl diesem Mann immer wieder mal die Hand ausrutschte, und zwar gehörig, baute sich doch eine Beziehung zwischen ihm und Rosina auf, die von gegenseitigem Vertrauen und unverkennbarem Respekt geprägt war. Und schließlich gab es noch die kleine Schwester, das »Baby«. Sie stand von Anfang an im Schatten von Rosina und kam dennoch prima mit ihr aus.

Das wären die Rahmenbedingungen, unter denen ein kleines, unglaublich phantasievolles Mädchen helles Licht und buntes Leben in die triste, lichtarme und rußgeschwärzte Welt von Fördertürmen, Abraumhalden und beengten Arbeitersiedlungen brachte. Um ein Beispiel anzuführen: Mit Hilfe eines Fernrohrs schlich sie sich nachts, bei klirrender Kälte, vors Haus, um als »Sternguckerin« die Enge dieser Welt zu verlassen und mit einem »Gefühl der Schwerelosigkeit« in die helle Sphäre einzutauchen, die von »Gott, Jesus, Maria und dem Heiligen Josef« bewohnt ist. Auch wenn es dafür vom Vater Dresche geben mochte, für Rosina war dies das Portal in eine Welt, in die sie seither konsequent (und erfolgreich) hineingewachsen ist. Selbst in den engen Schulalltag der Ruhrpottschule floss diese phantastische Welt ein. Rosina Sonnenschmidt führt als ein Beispiel jenes Nonsensgedicht an, das sie im Deutschunterricht gereimt hatte:

Wer will denn was von mir als Kind,
da lauf ich weg so ganz geschwind.
Ich zeig dem Papa so ne Nas,
denn morgen kommt der Osterhas.

Alles, was nicht der festgefügten Norm des tristen Alltagslebens folgte, war für Rosina eine Herausforderung. So gelang es ihr, in eine Welt einzutauchen, in der andere, neuartige Regeln galten. Sie schreibt (S. 123, 125): »Ich sprach mit allen Dingen, denn alles schien mir beseelt und lebendig. Ich bekam ja auch Antwort aus dem Reich des Unsichtbaren. Es gab keine Kinderpsychologen und das war gut so. Meine Eltern fanden sich nur schwer damit ab, dass ich laut redend durch die Gegend lief. Mein Vater gab es irgendwann auf, mich zu fragen: Mit wem redest du denn da?« Und das war gut so: Denn mal sprach sie mit dem Schrank, mal mit einem Lehmklumpen und mal mit einer Pflanze, die sie Fee nannte. Für den Vater war klar: »Dat Kind is komisch.«

Gerade dieses unbegrenzte komische Talent ermöglichte es Rosina Sonnenschmidt in der Folge ihres bewegten Lebens, eine nahtlose Verbindung von medizinischer Wissenschaft und darstellender Kunst und Musik herzustellen. Wer ihre vielen Bücher über Homöopathie und therapeutischen Humor liest, wird dies unschwer erkennen. Doch auch in pädagogischer Hinsicht haben die phantasievollen Ereignisse aus der Kindheit und Jugend ihre Auswirkungen gezeitigt. Rosina Sonnenschmidt schreibt (S. 193): »Seit Schüler/innen in meine Praxis kommen, zugetextet von Stoff, erlahmt durch zu viel Theorie, sorge ich erst dafür, dass sie Zugang zu ihren Potenzialen finden und die verwirklichen, egal, wie sonderbar sie sein mögen, egal, wie die Außenwelt darauf reagiert. Was man aus dem Herzen heraus tut, bringt Erfolg und Selbstverwirklichung.«

Diese schöpferische Verschmelzung von realer Alltagswelt und phantasievoller Kreativität wird bei der Lektüre dieser bewegenden Autobiografie ganz unschwer nachvollziehbar. Dem Leser, der Leserin ist dabei ohne jeden Zweifel ein Lesevergnügen sicher, das spannend, lehrreich, provokativ und – nicht zuletzt – sehr amüsant ist!

Harald-Alexander Korp:
«Macht Lachen schön?»
Rezension von Christoph Müller


223 Fragen (und Antworten)
rund um Humor, Witz und Lachen
HCD-Verlag, Tuttlingen 2014
ISBN 978-3-938089-19-4
319 Seiten
16.90 Euro

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Lehrreich und leseleicht amüsant:
Kennen Sie die Situation nicht auch? Es gibt mehr Fragezeichen zu einer konkreten Unsicherheit in Ihrem Kopf. Es wäre nichts einfacher als jemanden zu fragen, der sich damit auskennt. Doch es fehlt der Mut oder was auch immer. Wenn es in solchen Situationen künftig um das Lachen, den Humor und die Heiterkeit geht, dann können Sie ruhig das Buch «Macht Lachen schön?» in die Hand nehmen. Denn der Lach-Yoga-Trainer und Humor-Coach Harald-Alexander Korp, der sich seit Jahren bei Humorcare Deutschland/Österreich engagiert, hat nun Vorsorge getroffen.
Unter den 223 Fragen, die Korp im Zusammenhang mit dem Lachen und dem Humor beantwortet, finden Sie sicher auch einige, die Ihnen auf der Zunge liegen. Auch Michael Titze, die Leuchtfigur des therapeutischen Humors, lässt in seinem Vorwort durchblicken, das er von Korps neuem Buch begeistert ist: «Was genau hinter dem Humor und seinen Geschwistern steckt, werden Sie in diesem ebenso lehrreichen wie leseleicht amüsanten Buch erfahren.»
Natürlich beantwortet Harald – Alexander Korp, der einmal Theologie, Philosophie und Physik studiert hat, gängige Fragen zum Humor und zum Lachen. In seinem Buch «Macht Lachen schön?» macht er sich aber auch auf Wege, die bislang fast gar nicht gegangen worden sind. So fragt Korp unter anderem, ob Lachen beim Sex helfe. So plaudert Korp davon, dass es Paare gibt, die sich mit wachsender Begeisterung Witze bei der körperlichen Begegnung erzählten. Denn so könnten sie den Samenerguss des Mannes immer wieder hinauszögern und hätten mehr vom gemeinsamen Liebesspiel.
Diese Episode soll jedoch nicht den Eindruck vermitteln, dass Korps Buch durch und durch ein schlüpfriges Buch sei. Mit Sachlichkeit, natürlich auch spürbarer Begeisterung für den therapeutischen Humor und die wissenschaftliche Betrachtung führt er die Leserin und den Leser durch die Freuden des Humors, des Lachens und der Heiterkeit. Es gibt keinen Moment, während dem es langweilig wird.
Das Gegenteil ist der Fall. Vielmehr spürt man, wie vielschichtig der Humor eigentlich ist. Der Humor prägt nicht nur den Alltag. Der Humor hat auch Wissenschaften und Künste geprägt. So geht Korp mit den Leserinnen und Lesern einen Weg, der den Bildungshorizont erweitert. Korp fragt beispielweise auch, ob denn Götter und Co. lachten. Was Philosophen witzig finden, hat ihn beim Schreiben des Buchs bewegt. Er schaut aber auch auf diejenigen, für die Lachen Arbeit ist – die Clowns und Komiker, die Wissenschaftler und Zeichner.
Wer skeptisch ist, ob er oder sie sich von dem Buch «Macht Lachen schön?» begeistern lässt, der wird sich von der angenehmen Respektlosigkeit Korps mitnehmen lassen. Wer fragt denn sonst, ob der Weinsäufer Jesus lacht oder ob es im heutigen Israel Holocaust-Witze gebe? Spätestens wenn Sie Korps Buch zuklappen und auf den Wohnzimmertisch legen, haben auch Sie ausreichend Respektlosigkeit und Freundlichkeit, Fragen zu stellen, für die Sie sich lange geschämt haben.

Erika Kunz • Rosina Sonnenschmidt (Hrsg.)
Wege zum Humorberater -
Fortschritte im Therapeutischen Humor

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Rezension von Christoph Müller als PDF


Klappentext:
Die Wege zu einer neuen Aufgabe, sogar zu einem neuen Beruf sind geebnet:
23 Autor/innen überraschen Sie mit Beispielen und Ideen, wie Sie als Humor-Berater oder Humor-Coach in Therapie, Pflege, Klinik, Pädagogik, Theologie und Kunst arbeiten können. Diese Berufsfelder werden in unserer Gesellschaft immer mehr gefragt. Denn in immer mehr Unternehmen (und nicht nur im sozialen Bereich) reift die Einsicht, dass emotionale Werte zum unternehmerischen Erfolg beitragen.
Auf anschauliche, leicht verständliche Weise werden die Module des Fort- und Ausbildungskonzepts vorgestellt. Und vielleicht spüren Sie: «Das könnte ich lernen, das würde mir Freude bereiten, das könnte mich begeistern!» – Oder wünschen Sie sich «lediglich» ein ungewöhnliches Lesevergnügen?
Erfahren Sie, in wie vielen Lebensbereichen sich die positiven Strömungen des Humors durchzusetzen beginnen. Humorvolle Menschen tragen aktiv dazu bei, dass unsere Welt friedlicher bleibt, dass es hier und da heller und hoffnungsvoller wird und Heilung stattfindet. Ein Buch zur Aktivierung Ihrer Lebensfreude!

HCD-Verlag (Humorcare DA), 2013
ISBN 3-938 089-17-2
333 Seiten, kartoniert, 19,90 €

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«Kleinbasel und der Humor in der Therapie»
Hommage an René Schweizer
Hrsg.: Michael Titze

Kurz-Info:

HCD-Verlag, Tuttlingen 2012,
ISBN 3-938089-92-4
162 Seiten, 12.80 Euro.
Zum 70. Geburtstag von René Schweizer, dem Initiator u.a. der 5 Internationalen Kongresse «Humor in der Therapie» 1996-2000 in Basel hat der Humorforscher und 1. Vorsitzende von HumorCare Deutschland-Österreich, Dr. Michael Titze, ein Buch herausgegeben. Der grösste Teil sind Texte von ihm über Schweizers «dadaistische» Eskapaden und Skurrilitäten. Dazu kommen Beiträge von aktiven Lachtherapeuten sowie u.a. von Dr. Eleonore Höfner vom Institut für Provokative Therapie in München und von vielen international bekannten Pionieren, die sich zum therapeutischen Humor im allgemeinen und zu den Ereignissen um Kleinbasel herum im besonderen äussern. Auch erfährt man die ganze Geschichte des 1996 gleichzeitig gegründeten Vereins humor.ch mit seiner heute noch betriebenen Website www.humor.ch sowie über HumorCare, die Stiftung Humor & Gesundheit, die Huusglön und was sonst alles auch noch durch dieses Netzwerk entstanden ist. Geleitwort von Prof. Dr. Raymond Battegay, Basel.

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Von der Irritation zur inneren Überzeugung
Humorcare veröffentlicht Humor-Jahrbuch 2012:
Harald-Alexander Korp / Christoph Müller / Michael Titze (Hrsg.):
Mit Humor und Heiterkeit Krisen meistern.

Kurz-Info:


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Für Irritation sorgt es bei manchen Zeitgenossen, dass man Krisen mit Humor und Heiterkeit bewältigen kann. Es ist nicht das Naheliegende. Umso wertvoller erscheint es, was Aktive von Humorcare Deutschland mit dem Jahrbuch «Mit Humor und Heiterkeit Krisen meistern» vorlegen. Denn die Autorinnen und Autoren bieten die Gelegenheit zum Querdenken und Querlachen. Nicht anders ist es zu verstehen, wenn der Wiener Theologe und Psychologe Alfred Kirchmayr der Überzeugung Ausdruck gibt: «Humor und humorvolle Witze fördern die Kunst des Darüberstehens – in kleinen und in großen Notfällen.» Mit der Fragestellung «Kann man im Angesicht eines Suizids heiter sein?» fassen der Psychologe Thomas Holtbernd und der Krankenpfleger Christoph Müller ein heißes Eisen an.
Der Berliner Mediziner und Liedermacher Karl-Heinz Bomberg schreibt in dem aktuellen Jahrbuch von Humorcare Deutschland zum Thema «Humor und politische Traumatisierung». Der Altvordere des therapeutischen Humors, Michael Titze, schreibt unter der Überschrift «... trotzdem Ja zum Leben sagen» über den Humor in existenziellen Ausnahmesituationen. Mit dem Blick auf Viktor Frankls Erfahrungen im nationalsozialistischen Konzentrationslager resümiert Michael Titze: «So zeigte sich gerade im Konzentrationslager, dass selbst die Größe menschlichen Leids nur etwas Relatives ist, sobald jenes aus der Sicht des Humors betrachtet wird. Die damit einhergehende Einstellungsänderung ermöglichte es den Häftlingen, die sich - realistisch gesehen - in einer ausweglosen Situation befanden, geradezu über sich selbst hinauszuwachsen.»
Die Clownin Sigi Karnath macht sich Gedanken über «Humorinterventionen im pädagogischen Alltag» und überschreibt ihren Beitrag mit dem kernigen Satz «Der Witz liegt in der Krise». Sie schlussfolgert auf dem Untergrund ihrer clownesken Arbeit: «Der Clown hat gelernt, die Krise zu lieben. Denn die Krise, das ist der Moment, wo alles zu sehen und zu spüren ist ... Die Krise ist der ideale Platz zur Transformation in etwas Anderes. Das Transportmittel ist das Lachen über sich selbst oder mit sich selber.» Der Clown David Gilmore schreibt über «Die Lösung in der Not - Die Komik des Ernstes». Gilmore meint, der Clown entdecke in der Not das Spiel und die Lebendigkeit, «wie manche Menschen in der Herausforderung die Leistung.»
Während der Lektüre des Buchs «Mit Humor und Heiterkeit Krisen meistern» sind die Lesenden immer wieder herausgefordert, gewohnte Denkweisen hinter sich zu lassen. Lesende müssen sicher an der ein oder anderen Stelle, eigene Positionen zu überdenken. Dies ist aber die besondere Herausforderung der Lektüre. «Mit den Augen der Freude - Flow und Freude in der Humorarbeit» heißt der Titel des Beitrags, den Jenny Karpawitz und Udo Berenbrinker geschrieben haben. Die österreichische Humorarbeiterin Inge Patsch lebt den Humor in eigener Weise: «Humor trotz(t) Schmerzen». Das Buch «Mit Humor und Heiterkeit Krisen meistern» wird den Leser und die Leserin von der Irritation zur inneren Überzeugung führen. Dies ist gut so.
Das Jahrbuch «Mit Humor und Heiterkeit Krisen meistern», das Humorcare Deutschland Österreich herausgegeben hat, ist über www.humorcare.com erhältlich. Es kostet 12.80 Euro plus Versandkosten.

«Spiel ist mehr als Zeitvertreib»
Fachzeitschrift stellt das Spiel und das Spielen in den Fokus
Kurz-Info:


Bestellung: www.thieme.de

«Spiel ist weit mehr als Zeitvertreib … Aber wenn wir nicht spielen, dann drohen wir als Pflegende unsere Kreativität zu verlieren.» Mit diesen Worten lädt Prof. Dr. Michael Schulz zum Themenheft «Verlorene Schätze erkunden – CNE Spiel und Spielen», das die Fachzeitschrift «Psychiatrische Pflege Heute» aus dem Stuttgarter Thieme – Verlag in diesen Tagen thematisiert. Der Inhaber des Lehrstuhls für Psychiatrische Pflege an der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld versucht mit einer ungewöhnlichen Brille auf das Spielen zu schauen, wenn er schreibt, Pflegende könnten das Medium des Spiels einsetzen, «um eine sinnliche Erfahrung zu ermöglichen».

Dies sind auf den ersten Blick befremdliche Worte für psychiatrisch Pflegende. Sie sind aber eine logische Konsequenz, wenn man sich die Aufsätze zum Thema genauer anschaut. Der Theologe und Psychologe Thomas Holtbernd, der seit langen Jahren bei Humorcare Deutschland aktiv ist, bringt es auf seine unnachahmliche Weise auf den Punkt: «Die Heiterkeit des Spiels ist damit verbunden, dass es zweckfrei ist. Sie wird beim Spiel weder verordnet, noch erwartet, sie ist nicht Ziel, sondern Ergebnis. Über all dem … liegt ein Hauch von Humor und im Spiel erfährt sich der Mensch in der Dialektik des Ernstheiteren.» Thomas Holtbernd lässt sich in seinem Aufsatz «Ein Hauch von Heiterkeit – Die Grundlagen des Spiels» zum Spielerischen aus. Unter anderem beschreibt er das Spiel als «eine Form der Weltflucht».
Wenn man solche Gedanken liest, stellt sich natürlich die Frage, inwieweit der Bogen zu spannen ist vom Grundsätzlichen des Spiels zu den Humoraktivitäten von Humorcare in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es gibt viele Parallelen und Übertragungsmöglichkeiten vom Spiel zum Humorvollen und Clownesken. Beispielsweise unterstreicht Thomas Holtbernd: «Spiel reizt dazu, seine Rollen zu verlassen, neue Rollen auszuprobieren oder dem Ernst des Alltags etwas Spielerisches und manchmal sogar etwas völlig Verrücktes entgegenzusetzen.»
Von den verlorenen Schätzen, die es zu erkunden gilt, schreibt in diesem Themenheft der «Psychiatrischen Pflege Heute» der Psychiatriepfleger Christoph Müller. Den Humorfreunden in Deutschland und der Schweiz ist er als Sprachrohr der psychiatrischen Pflege und des therapeutischen Humors bekannt. Seiner Rolle wird er in seinem Beitrag auch gerecht. Er schreibt davon, dass Lebendigkeit statt Leiden herrschen solle im psychiatrischen Versorgungsfeld. Das Spielen sei ein Abbild des Lebens ausserhalb der Klinikmauern. Der Grenzenlosigkeit psychisch veränderter Mensch setzt Christoph Müller mit dem Spiel eine Regelhaftigkeit und Ordnung entgegen. Psychiatrisch Pflegende versteht er als Modell für psychisch veränderte Menschen. Sie könnten zeigen, wie Niederlagen bewältigt werden können. Psychiatrisch Pflegende könnten vor allem vorleben, wie mit Phantasie und Querdenken noch ein Sieg errungen werden könne, «obwohl er unerreichbar schien».
Ergänzt wird das abwechslungsreiche Themenheft «Spiel und Spielen» der Fachzeitschrift «Psychiatrischen Pflege Heute» durch den Beitrag «Wir spielen ja nur», mit dem der Krankenpfleger und Erlebnispädagoge Sebastian Bluhm die Erfahrung vermittelt, dass mit dem Spielerischen auch Beziehung geschaffen wird.
Erhältlich ist das Themenheft «Verlorene Schätze erkunden - CNE Spiel und Spielen» der Fachzeitschrift «Psychiatrische Pflege Heute» beim Thieme-Verlag oder im Buchhandel (ISSN 0949-1619).

Irina Falkenberg, Paul McGhee, Barbara Wild
Humorfähigkeiten trainieren
Manual für die psychiatrisch-psychotherapeutische Praxis
Kurz-Info:


Mit einem Geleitwort von Martin Hautzinger
Schattauer-Verlag, Stuttgart 2013
2012. 128 Seiten, kart.
Euro 29,95 (D) / Euro 30,80 (A)
ISBN 978-3-7945-2820-2

Downloads:
Autoren.pdf / Bestellung.pdf


Gibt es nicht schon ausreichend grundlegende Bücher zum therapeutischen Humor? Was ist denn der Benefit des Buchs «Humorfähigkeiten trainieren»? Mit vergleichbaren Reaktionen reagiert man möglicherweise, wenn man das Buch «Humorfähigkeiten trainieren» in den Regalen der Buchhandlungen erblickt. Doch schnell schlägt die scheinbare Langeweile in Begeisterung um, wenn man sich durch das Buch blättert. Denn die Psychiaterinnen Irina Falkenberg und Barbara Wild sowie der Psychologe Paul McGhee haben ein Buch vorgelegt, das nicht nur Beachtung verdient. Das Buch «Humorfähigkeiten trainieren» sollte vor allem gelebt werden.
Dies fällt auch nicht unbedingt schwer. Denn sehr praxisnah stellen die beiden Autorinnen und der Autor zahlreiche Möglichkeiten der praktischen Anwendung des therapeutischen Humors vor.
Falkenberg, McGhee und Wild machen praktikable Vorschläge, wie Humor und Lachen auch ihren Ort auf den psychiatrischen Stationen und in den ambulanten Settings finden können. Sie eröffnen Perspektiven, wie aus einer leidvollen seelischen Erschwernis möglicherweise eine gelassenen Heiterkeit werden kann. Sie glauben es nicht. Dann suchen sie den direkten Weg zum Buchhändler Ihres Vertrauens.
Vertrauen und eine gemeinsame Beziehung gehören sicherlich zum Gelingen des von Falkenberg, McGhee und Wild vorgeschlagenen Weges. Doch das Manual für die psychiatrisch-psychotherapeutische Praxis macht diesen gemeinsamen Weg leicht. Der gute Wille des einzelnen erscheint als der Schlüssel zum Glück. So schreiben Falkenberg, McGhee und Wild zum Beispiel: «Als Fazit hieraus ergibt sich, dass Humor, genau wie die Schönheit, im Auge des Betrachters liegt. Gelegenheiten, sowohl Humor als auch Schönheit zu entdecken, gibt es genügend, man muss nur nach ihnen suchen.»
Es ist natürlich vieles in dem Buch «Humorfähigkeiten trainieren» versteckt. Doch muss man nach der Lektüre feststellen, dass sich die Spurensuche lohnt. Denn Falkenberg, Mc Ghee und Wild schaffen es, eindrückliche Bögen zu schlagen. In dem Buch finden sich grundlegende wissenschaftliche Aussagen, die aktuell er scheinen. Sie stellen aber auch ein Gruppenprogramm vor, mit dem sich die psychisch veränderten Menschen auf die Suche nach der eigenen Heiterkeit machen können. Eine «Spielekiste» findet sich in dem Buch, wie sich auch Vorlagen für Arbeitsfolien bzw. Aufgabenkärtchen finden, die die betroffenen Menschen in den Alltag mitnehmen können.
Der Gewinn der Humorarbeit, aber auch des Buch «Humorfähigkeiten trainieren» ist die Sicht auf das Leiden der Menschen: «Ziel ist es nicht, eine vorhandene Störung durch spezifische Techniken zu behandeln, sondern störungsübergreifend ein salutogenetisches Element einzuführen und zu fördern.» Na dann, viel Spaß dabei.
Christoph Müller

Fröhliche Chaoten - Clown-Buch setzt Akzente in der Altenarbeit
Ulrich Fey:
Clowns für Menschen mit Demenz -
Das Potential einer komischen Kunst.
Kurz-Info:


Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Dr. Rolf Dieter Hirsch
183 Seiten, 16,90 EUR / 23,50 CHF
ISBN 978-3-86321-015-1

www.mabuse-verlag.de / Auslieferung Schweiz

«Der Clown kommt ohne Auftrag, ohne Botschaft: Er ist die Botschaft. Damit hilft er, das Schicksal anders zu betrachten. Krankheit und Leid werden relativiert, nicht verharmlost, nicht dramatisiert. Das Komische und Heitere des Alltags bekommen wieder Raum, dürfen sichtbar werden. Das hilft, auf die Potentiale zu schauen als auf die Defizite.» Mit diesen Worten beschreibt der Clown Ulrich Fey, weshalb er als Clown zu den dementen Menschen geht. Es ist eine gute Botschaft. Schließlich versucht er in dem Buch «Clowns für Menschen mit Demenz» nicht mit großen Worten, sein Handeln zu begründen. Er beschränkt sich darauf, den Kern seines humorvollen Schaffens zu beschreiben. Dies macht den Charme des Buchs «Clowns für Menschen mit Demenz» aus.
Es bildet die Wirklichkeit von Clowns in den Altenhilfeeinrichtungen der Gegenwart ab.
Dabei wagt es Ulrich Fey natürlich, auch die in der Historie immer wieder beschriebene Rolle der Clowns zu Hilfe zu nehmen. In gewissem Sinne seien Clowns die «wahren Anarchisten», «weil sie im Ignorieren aller strukturbedingten Werte eine Art verdeckte Rebellion führen. Sie widersetzen sich der Langeweile, der Anpassung und dem Mittelmaß». Dies sind natürlich kernige Worte, die auch die Frage stellen, inwieweit diese Fähigkeiten den Alltag in der Gegenwart auch lebendiger machen können.
Was in den Einrichtungen der Altenhilfe heutzutage allzu alltäglich erscheint, wird mit dem Buch «Clowns für Menschen mit Demenz» noch einmal inhaltlich begründet. Es ist natürlich beeindruckend, dass für Fey der Begriff der Begegnung entscheidend ist. Für ihn ist die Arbeit als Clown in einem Altenheim aber auch mehr. Er schreibt zum Beispiel vom «Kontakt zur Kindheit». Fey schaufelt aber auch in den eigenen Gründen, wenn er schreibt: «Der Clown steht als Synonym für Kontakt. Der aufrichtige, tiefe Kontakt zu anderen Menschen setzt eines voraus: Den aufrichtigen und tiefen Kontakt zu sich selbst.»

Ulrich Fey macht sich viele grundsätzliche Gedanken zur Clownarbeit mit verwirrten Menschen. Er sinniert über die «Komik des Clowns», «die Wirkung von Musik und Gesang», aber auch die «Chancen und Grenzen des Clowns». Er denkt aber auch darüber nach, «was Menschen mit Demenz hilft». Unter anderem schreibt er: «So heißt es zu Recht, dass menschliche Nähe das wichtigste Medikament gegen Alzheimer-Demenz darstellt. Bei dieser Nähe kommt es nicht auf bestimmte Techniken an, sondern auf eine anerkennende, mitfühlende Haltung.» Wenn er solche Ideen beschreibt, ist man natürlich ganz schnell bei der Arbeit von Clowns.
Deren Arbeit schätzt auch der Gerontopsychiater Rolf Dieter Hirsch. In seinem Vorwort unterstreicht er einmal mehr den Zusammenhang zwischen den Clowns und den Narren. Konkret: «Eine der Aufgaben von Narren war es in früherer Zeit, die Herrschenden auf Defizite und Widersprüche hinzuweisen und so zum Nachdenken anzuregen. Diesen Dienst können heute Clowns in Institutionen leisten ... Sie können als fröhliche Chaoten und Anti-Jammerer mehr bewirken als mancher sich vorstellen kann …»
Christoph Müller

(Rezension von Dr. Michael Titze.pdf)

Claudia Madeleine Zimmer:
«Lachen erlaubt! - Humor in Gesundheitsberufen»
Kurz-Info:


Springer Verlag, Heidelberg 2012,
ISBN 978-3642249440,
134 S., Euro 9.95.
Ist es heute in der Alten- oder Krankenpflege erlaubt zu lachen? Hat bei allem Ernst des Lebens, der sich in diesem Arbeitsfeld ereignet, die Heiterkeit eine Berechtigung? Schaut man sich die Rahmenbedingungen an, so gibt es in der Alten- und Krankenpflege eigentlich nichts zu lachen. Umso erstaunlicher erscheint es, dass es eine Krankenschwester wie die Leipzigerin Claudia-Madeleine Zimmer gibt. Denn mit dem Buch «Lachen erlaubt!» bietet sie Alternativen zum grauen Alltag in den Pflegeberufen. Sie gestaltet ein buntes Mosaik, aus dem jeder Interessierte sich einen Stein nehmen kann und ihn ausprobieren kann.

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«Mit Humor Arbeiten»
Jahrbuch 2011 HumorCare Deutschland
Harald-Alexander Korp, Christoph Müller, Michael Titze (Hrsg.)
Kurz-Info:

HCD-Verlag, Tuttlingen, 2011
KT / kartoniert (Book-softback), 288 Seiten
ISBN 3-938089-02-4
16,80 Euro

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Mit Beiträgen u.a. von Dr. Eckart v. Hirschhausen, Dr. Noni Höfner, Prof. Alfred Kirchmayr, René Schweizer u.v.m.

Dieses Jahrbuch, das zum 10-jährigen Jubiläum von HumorCare Deutschland herausgegeben wird, möchte die vielfältigen Facetten des therapeutischen Humors erkennbar machen.

Die Autor(inn)en sind Pioniere auf dem Gebiet des therapeutischen Humors. In ihren Beiträgen wird diese Erfahrung in authentischer Weise vermittelt.

Dabei wird auf amüsante und witzige Weise gezeigt, wie sich mit Humor erfolgreich arbeiten lässt.


Peter Cubasch
Lachen verbindet.
Lächeln. Lachen, Freundlichkeit: Schlüssel zur Gesundheit und Lebensfreude
Kurz-Info:


(plus CD mit Lach-Übungen und Lächel-Meditationen)
Breuer&Wardin, Bergisch Gladbach
2010, kartoniert, 160 Seiten, EUR 29.80

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In seinem flüssig geschriebenen Buch vermittelt Cubasch sowohl die fundierenden Theorieelemente wie die praktischen Hinweise, die zum Verständnis dieser Methode gehören.
Dass das Lachen »heilsame Kraft und therapeutische Wirkung« (S. 99) besitzt, kann der Autor an amüsanten Beispielen aus der Weltgeschichte belegen. Im Anschluss (Kap. 20, 21) referiert er die Befunde der gegenwärtigen Lachforschung (Gelotologie), deren Eckpunkte er so definiert: Furcht verschwindet, Ärger löst sich in Nichts auf, eine depressive Stimmung vergeht (S. 103).
Die Theorievermittlung beginnt ebenfalls mit einem historischen Exkurs (Kap. 18) und nimmt sodann auf viele Essentials aus Philosophie, Medizin, Psychoanalyse Verhaltensforschung und Hirnforschung Bezug, ohne trocken oder realitätsfern zu sein. Der Leser bekommt so eine kompakte Einführung in das Gebiet der Humorforschung, die sich spannend liest.
So erfährt der Leser/die Leserin einiges über die Physiologie des Lachens: seine Akustik, Optik und Motorik. Auch in diesem Zusammenhang betont der Autor die Bedeutung der (Aus-)Atmung: »Lachen beginnt immer mit einer forcierten Ausatmung, der einige staccatoartige, meist vokalisierte Ausatmungsimpulse folgen, und es endet mit einer kräftigen, reflektorischen Einatmung« (S. 79). Auch über die mimischen Begleiterscheinungen gibt Cubasch erschöpfend Auskunft. So stehen dem Menschen 7.000 mimische Ausdrucksmöglichkeiten zur Verfügung, an denen 43 Gesichtsmuskeln beteiligt sind. Beim Lachen werden aber lediglich 17 Muskeln in Anspruch genommen.

Rezension von Dr. Michael Titze

Michael Titze, Rolf Kühn
Lachen zwischen Freude und Scham
Eine psychologisch-phänomenologische Analyse zum Verständnis der «Gelotophobie"»
Kurz-Info:


Erschienen bei: Könighausen & Neumann
1. Auflage / 2010
Broschiert / kartoniert
150 Seiten
ISBN: 978-3-8260-4328-4
Psychologie wie Psychotherapie sind heute weltweit mit einem verbreiteten Phänomen von Angst und Scham vor dem Ausgelachtwerden (Gelotophobie) konfrontiert. In diesem Buch wird die psycho-soziale Entstehung solcher Schamangst sowohl empirisch-deskriptiv dargestellt als auch phänomenologisch als «Lebensphänomen» originär aufgewiesen. Vorbereiter einer solchen Analyse wie Friedrich Nietzsche, Henri Bergson und Paul Hartenberg werden ebenso herangezogen wie Jean-Paul Sartre, Michel Henry (als aktuelle Vertreter der Phänomenologie) oder Paul Ekman, Erik Erikson, Willibald Ruch, Silvan Tomkins und Léon Wurmser (als psychologische Autoren). Dabei wird auf das grundsätzliche menschliche Lachenkönnen als Ausdruck von Freude und Humor zurückgegriffen, um abschließend für die Psychotherapie neue Formen eigener (ressourcenorientierter) Schamreduktion vorzustellen.

Rezension von Alfred Kirchmayr (Wien)


Alfred Kirchmayr
Rettet die Purzelbäume
Kinderwitz und Lebenskunst
Kurz-Info:


Edition VA bENE
Reihe: "Ein Sach- und Lachbuch"
Alfred Kirchmayr
Rettet die Purzelbäume
Kinderwitz und Lebenskunst
256 Seiten, Format 12 x 19,5 cm
broschiert
ISBN 978-3-85167-226-8
Euro 21,90 / SFr 37,00
Bestellung
Der Universalgelehrte Hrabanus Maurus sagte vor 1200 Jahren: «Laßt ja die Kinder viel lachen, sonst werden sie böse im Alter! Kinder, die viel lachen, kämpfen auf der Seite der Engel.» Und Erich Kästner ergänzte: «Nur wer erwachsen wird und Kind bleibt, ist ein Mensch!»

Kinderhumor - Infantium festivitas - ist ein wunderbares Phänomen, das uns erheitern, anregen und befreien kann - und viel zu wenig Beachtung findet. Dieses Sach- und Lachbuch möchte dazu verführen, dem tierischen Ernst frech und unbekümmert ins Gesicht zu lachen. Gewürzt mit vielen Kinderwitzen und ernstheiteren psychologischen Betrachtungen kommen Probleme von Kindern mit Erwachsenen - und umgekehrt - erheiternd und ungewöhnlich zur Sprache. Von den kleinen, lustigen Erdkrustenbewohnern und listigen Lebenskünstlern können wir enorm viel lernen: von ihrer hingebungsvollen Aufmerksamkeit, unersättlichen Neugier, lebhaften Phantasie, unbekümmerten Heiterkeit, ganz besonders von ihrer köstlichen Aufgeschlossenheit, List und Lebensfreude.

Aus dem Inhalt:
- List, Lebenskunst und Lebensfreude im Kinderwitz
- Eine kleine Wanderung durch Kinderwitzlandschaften
- Vom Säuglingslachen zum Kinderhumor - der Sinn für das Komische
- Wie lernen Kinder Albern, Blödeln und Witze erzählen?
- Kindermund lacht auch ohne Grund - aus Heiterkeit und Lebenslust
- Glück ist ein Wort aus der Kinderwelt - die Quellen der Lebendigkeit
- Die Kindlichkeit entfalten lernen - ein Elixier der Lebenskunst


Buchbesprechung von Dr. Michael Titze


Iren Bischofberger (Hrsg.):
«Das kann ja heiter werden»
Humor und Lachen in der Pflege

Kurz-Info:

«Wer es in der Pflege ernst meint mit dem Vitalzeichen Humor, findet hier notwendige Hintergründe, Erfahrungen und Meinungen, um Humor und Lachen als Ressource und Intervention in der Pflegepraxis zu verstehen und zu nutzen» Forum Sozialstation



2., überarb. und erw. Aufl. 2008., 384 S., 45 Abb., 8 Tab., Kt
EURO 29.95 / CHF 49.90 - ISBN 978-3-456-84499-2 - (Flyer.pdf)
Hier bestellen: www.verlag.hanshuber.com
Humor und Lachen sind wichtige Ressourcen für PatientInnen, Angehörige und Gesundheitsprofis, um mit Krankheit und Behinderung zurecht zu kommen. Um diese Ressourcen in der Pflege zu wecken und zu stärken, haben Pflegefachpersonen und andere VertreterInnen von Gesundheitsberufen das Konzept Humor in den vergangenen zwei Jahrzehnten zunehmend erkundet und entwickelt. Daraus sind Ideen, Projekte und Interventionen hervorgegangen, die im Regelkreis zwischen Anamnese und Evaluation vielfältige Humorfacetten aufzeigen. Humor eignet sich für Kinder und erwachsene Menschen sowohl in der Akut-, Langzeit-, Rehabilitations- und Palliativbetreuung als auch in der häuslichen, ambulanten und stationären Pflege. Das von der Pflegeexpertin Iren Bischofberger herausgegebene erfolgreiche, überarbeitete und erweiterte Humorhandbuch vereint wichtige Konzeptbausteine, innovative Projekte zu Humor in der Pflege sowie Reflexionen zu pflegerischen Praxissituationen - es
  • beschreibt, was hinter dem Konzept Humor steckt und wie es in der Pflege eingesetzt werden kann
  • macht verständlich, welche Bedeutung Humor für alte, kranke und sterbende Menschen haben kann
  • zeigt neu in der zweiten Auflage, wie Humor in der häuslichen Pflege, Onkologie und Psychiatrie, im Kinderkrankenhaus und Pflegeheim eingesetzt werden kann
  • veranschaulicht, welche Rolle Humor aus Sicht von Betroffenen und Angehörigen spielt
  • bietet Tipps für engagierte Macherinnen, einen reichen Informationspool, den Standard «Humor und Lachen in der Pflege» sowie ethische Richtlinien.

Birgit Rißland und Johannes Gruntz-Stoll
DAS LACHENDE KLASSENZIMMER
Werkstattbuch Humor
Mit Illustrationen von Karin Zäschke
Kurz-Info:


Praxis Pädagogik
Birgit Rißland und Johannes Gruntz-Stoll
Das lachende Klassenzimmer

Werkstattbuch Humor
ISBN 978-3-8340-0488-8
Schneider Verlag Hohengehren
D-73666 Baltmannsweiler
Bestellung
Humorvolle Interventionen verbessern das Lernklima und wirken sich positiv auf Lernbereitschaft und Lernerfolg aus: Aufgrund dieser Einschätzung, die sowohl auf Unterrichtserfahrungen wie auf Forschungsergebnissen beruht, ermutigt »Das lachende Klassenzimmer« Lehrpersonen, mit dem Humor im Unterricht Ernst zu machen. Dabei geht es keinesfalls darum, die Ansprüche der Spaßgesellschaft auf die Schule zu übertragen; vielmehr trägt das »Werkstattbuch Humor« zum Verständnis einer ebenso alltäglichen wie vielseitigen und wirkungsvollen emotionalen Erfahrung bei, die in einem lebendigen Unterricht ihren Platz verdient. Das Werkstattbuch bietet dazu zahlreiche Beispiele und Anregungen, vermittelt aktuelles Wissen rund um Entwicklung, Formen und Wirkungen von Humor und enthält weiterführende Angaben und Hinweise rund um humorvolle Materialien und Medien.

Die Autoren
Birgit Rißland, Dipl.-Psych., Dr. rer. nat., geboren 1966 in Peine, seit 1999 Dozentin für Psychologie in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen, Diplom-Pädagoginnen und Sozialpädagogen. Seit 2003 Mitarbeiterin des Psychologischen Dienstes der Landespolizei in Schleswig-Holstein. Freie Tätigkeiten: Beratung, Coaching, Training.
Johannes Gruntz-Stoll, Prof. Dr. phil., geboren 1952 in Basel, seit 1987 Dozent für Sonderpädagogik in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen und von 2002 bis 2008 Leiter des Instituts Spezielle Pädagogik und Psychologie der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Die Illustratorin
Karin Zäschke, Dipl.-Psych., geboren 1964 in Wolfsburg, ist seit 1996 als Managementberaterin und Trainerin tätig und entwickelt neue ungewöhnliche Personal-Entwicklungs-Konzepte. Hier finden ihre Zeichnungen immer wieder in Präsentationen und Dokumentationen einen Platz, um der Inhaltsschwere eine humorvolle Leichtigkeit zu geben.

Ellen Müller:
ZUM GLÜCK GIBT ES LACHEN
Lachyoga – der Weg zur heiteren Gelassenheit
Kurz-Info:


ca. 160 Seiten, 14,6 x 22,0 cm
Ca. EUR (D) 14,95 - ca. EUR (A) 14,95 -
ca. CHF 27,90
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ISBN 978-3-85436-404-7
August 2008

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Dieses Buch macht Lust auf Lachen und kommuniziert zugleich die Ernsthaftigkeit eines heiteren Themas. Es ist Anleitung und Anregung zum Lachen und Lächeln, ein praktisches und fröhliches Buch zur alltäglichen Anwendung. Lachen ist ein Ausdruck von Glück. Mit Lachyoga können wir unseren Körper in einen Zustand des Glücks versetzen. Denn wenn wir lernen können, bedingungslos zu lachen, dann wird auch unser Glück nicht mehr an Bedingungen gebunden sein. Das Buch beinhaltet Lachyoga-Übungen, Erfahrungsberichte, Geschichten, Lachtipps und das ABC des Lachens, in dem es Interessantes und Amüsantes nachzuschlagen gibt. Regelmäßiges Lachen führt zu einer heiteren Grundstimmung, die es ermöglicht, gelassener mit Herausforderungen des Alltags umzugehen. Lachen ist Gesundheitsvorsorge mit Spaß! Das Buch richtet sich an alle Menschen, die mehr Lebensfreude und Lachen in ihr Leben und in das Leben anderer integrieren wollen, insbesondere auch an Personen aus Heilberufen und pädagogischen Bereichen, MitarbeiterInnen in sozialen Einrichtungen und Gesundheitswesen, Führungskräfte, Trainer, Berater und Personalentwickler.

Ellen Müller, Jahrgang 1952, ist Lachcoach und Lachyogatrainerin. Ausbildung u.a. zum Einzel- und Teamcoach beim Coaching-Institut für Führungskräfte. Ausbildung zur Lachyogatrainerin bei Dr. Madan Kataria, indischem Arzt und Lachforscher. Seit 2004 selbstständige Seminarleiterin und Lachyogaausbilderin.


Buchbesprechung von Dr. Michael Titze:

Ellen Müller: Zum Glück gibt es Lachen. SiGNUM, Wien, 2008. 186 Seiten.


Die Wienerin Ellen Müller ist eine Lach-Begeisterte, die diese Begeisterung authentisch zu vermitteln weiß: in ihren vielen Workshops, Seminaren, Medienbeiträgen und nunmehr auch in ihrem ersten Buch. So ist es ganz konsequent, wenn der erste Satz so formuliert ist: »Dieses Buch soll Lust auf Lachen machen ...«

Was dann folgt, ist eine spannende Beschreibung, wie die Autorin - aus einer psychosomatisch akzentuierten - Lebenskrise heraus das Lachen als wirksames Therapeutikum für sich entdeckte. Sie befand sich damit in den Fußstapfen von Norman Cousins, dem vielzitierten Pionier therapeutischen Lachens, den Ellen Müller ausführlich würdigt. Doch ihr wahrer Lehrmeister ist Madan Kataria, der Entwickler des Lachyoga (Hasya-Yoga) und Begründer der internationalen Lach-Bewegung.

Die Stärke dieses Buches liegt darin, dass die Autorin die physiologischen und psychologischen Auswirkungen des Lachens sehr ausführlich beschreibt. Eingestreute Anekdoten, praktische Anregungen, persönliche Erlebnisse und biographische Aspekte von führenden Lachforschern machen die Lektüre des Buches zu einem ebenso unterhaltsamen wie spannenden Lesevergnügen.

Das Kernstück des Buches ist eine systematische Darstellung der Voraussetzungen, Effekte und der Methodik des Lachyogas: Nach meiner Einschätzung ist dies eine der besten Einführungen in das neue Gebiet heilsamen Lachens, die es weltweit überhaupt gibt! Obwohl mir das Yoga-Lachen seit seiner europäischen Einführung beim Basler Humorkongress (1998) vertraut ist, fand ich in diesem Buch eine ganze Reihe von Übungen beschrieben, die mir neu waren. Gefreut habe ich mich natürlich auch, dass unser »Reflexlachen«, das wir bereits 1987 entwickelt haben, ebenfalls kurz beschrieben wird. Kurzum: Das Buch ist ein wirklich umfassendes Kompendium, das praktisch alles enthält, was eine LachtrainerIn für seine/ihre Arbeit braucht.

Abgeschlossen wird das Buch durch viele interessante Erlebnisberichte von TeilnehmerInnen aus Ellen Müllers Lachyoga-Trainings sowie einem kleinen Lach-Lexikon, in dem 73 Lach-Begriffe zum Teil sehr ausführlich erläutert werden.

Fazit: Dies ist ein unersetzliches Handbuch für alle, die das heilsame Lachen persönlich oder als Anleiter in Lachseminaren oder Lach-Clubs verstehen und nutzen wollen!

Michael Titze

Hans-Ulrich Schachtner:
Frech - aber unwiderstehlich!
Kurz-Info:


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http://www.harmonybalance.de/produkte.htm
Der Magische Kommunikationsstil:
Mit Charme, Witz und Weisheit
im Alltag, im Beruf und in der Liebe!

In diesem auf dem Büchermarkt einzigartigen Kommunikationsbuch zeigt der Diplom-Psychologe Hans-Ulrich Schachtner, die entscheidenden Haltungen und Einstellungen, die Regeln und Fertigkeiten des magischen Kommunikationsstils.

Hans-Ulrich Schachtner
Der Autor beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Thema "Kommunikation" im Alltag, im Beruf und in der Liebe, 1990 kreiierte er den humorvoll-herausfordernden Kommunikationsstil und bezeichnete ihn mit der Abkürzung »ProSt« (analog zur Provokativen Therapie). Sein Wissen zu »ProSt« ist in seinem Erstlingswerk zu lesen. Hans-Ulrich Schachtner entwickelte in den vergangenen zehn Jahren »ProSt« weiter. Der verfeinerte Kommunikationsstil trägt den Namen »MagSt« (= Magischer Kommunikationsstil). Sein Fortgeschrittenen-Buch »Frech - aber unwiderstehlich!« entstand in den letzten 12 Jahren.

Hans-Ulrich Schachtner ist ProSt-Experte, ein sehr erfahrener Coach, Trainer und Supervisor im Kommunikationsbereich. Er ist auch ein exzellenter Paar-Therapeut und Mentor für Unternehmer. Hans-Ulrich Schachtner ist darüberhinaus approbierter Psychotherapeut und arbeitet seit 37 Jahren in seiner eigenen Praxis in München. Sein erstes Einführungsbuch im Bereich »Humor und Provokation in der Kommunikation« ist im Rowohlt-Verlag erschienen und seit über zehn Jahren ein Longseller.

Ausführliche Vita von H.U. Schachtner finden Sie auf www.schachtnerseminare.de


David Gilmore:
Der Clown in uns. Humor und die Kraft des Lachens
Kurz-Info

Verlag Kösel. 2007, 176 Seiten, Broschur
ISBN 978-3466307579
EUR 14,95 - CHF 29,20
Bestellung
Leichtigkeit und Freude zu erleben sowie mit konkreten Lebenssituationen humorvoll umzugehen, erfordert einen fürsorglichen Umgang mit sich und anderen. David Gilmore zeigt mit vielen Beispielen, dass wir die Herausforderungen des Alltags besser meistern, wenn wir Lebendigkeit, Humor und die Kraft des Lachens ins Zentrum unseres Lebens rücken.


Autoreninfos:
David Gilmore
geb. 1949, ist Theaterpädagoge, Clowntherapeut und -Seminarleiter in Freudenstadt. Er bietet Seminare und -Weiterbildungen im sozialen, pädagogischen und Gesundheitsbereich an und gründete u. a. das Humor- und Theaterprojekt »Moving Stages«.

Weitere Infos zum Autor

Ausführliche Rezension von Michael Titze


Karl Fallend (Hrsg.):
Witz und Psychoanalyse
Kurz-Info


Studien Verlag
Reihe:
Psychoanalyse und Qualitative Sozialforschung
Band: 5
Umfang: 224 Seiten
Diese Lieferung erfolgt portofrei (A, D, CH, I)!
Preis: EUR 24.00 / SFR 42.10

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Der Witz ist die sozialste aller auf Lustgewinn zielenden seelischen Leistungen.

Der Verlag über das Buch
«... Witze, die im Volke umlaufen, sind vortreffliche Hilfsmittel zur Erforschung des unbewussten Seelenlebens, ganz ähnlich wie die Träume und die Mythen und Sagen ...» Sigmund Freud benannte damit schon sehr früh wesentliche Aufgabenfelder der Psychoanalyse, die heute immer weniger Beachtung finden. 1905 verfasste Sigmund Freud seine außergewöhnliche Studie «Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten». Hundert Jahre später motivierte der Herausgeber PsychoanalytikerInnen und SozialwissenschaftlerInnen aus verschiedenen Ländern und Kontinenten, diese Pionierarbeit analytischer Sozialpsychologie noch einmal mit Muße zu lesen und aktuell zu reflektieren. Eignet sich die Analyse des Witzes zur Erforschung des Unbewussten? Sozialpsychologische, historische und theoretische Ergebnisse sowie Erfahrungen aus der therapeutischen Praxis werden in diesem Sammelband vorgestellt.

Karl Fallend, Univ. Doz. Dr., geb. 1956; freiberuflich wissenschaftlich tätig; lehrt Sozialpsychologie am Institut f. Psychologie an der Universität Innsbruck. Mitherausgeber der Zeitschrift WERKBLATT.Zeitschrift für Psychoanalyse und Gesellschaftskritik. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Psychoanalyse, Psychologie und Menschenrechte und der Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Er lebt in Wien und Linz.

Ausführliche Rezension von Alfred Kirchmayr (Wien)


Eckhardt von Hirschhausen:
Arzt – Deutsch / Deutsch – Arzt
Kurz-Info

128 Seiten, Format: 9,6 x 15,1 cm
EUR 9,95 (D), EUR 10,30 (A), sFr 18,00,
LANGENSCHEIDT VERLAG MÜNCHEN
ISBN: 978-3-468-73177-8
Bestellung
Dr. med. Eckart von Hirschhausen übersetzt die Sprache der Ärzte!

Verstehen Sie Ihren Doktor?
Dr. med. Eckart von Hirschhausen hat den Sprachkurs für alle: Medizinerlatein für Anfänger und Fortgeschrittene! Jetzt auch in der Praxis tausendfach bewährt. Studieren Sie selbst.
 
Der "Tipp zur Woche" ab 13.05. immer sonntags in Ihrem ZDF!
 
Eckart von Hirschhausens Kolumne im Diabetiker Ratgeber. Jetzt alle Beiträge online abrufen!
Hier können sie exclusiv alle von Eckart entwickelten Placebos käuflich erwerben.
Lesen Sie, warum Eckart von Hirschhausen vom Krankenhaus zur Komik wechselte:
Hirschhausen-Website

Heike Ostarhild:
«Wenn Meisterwerke Zähne zeigen»–
Über das Lachen in der Kunst

Kurz-Info:



Für weitere Informationen zum Buch und
zum Vortrag besuchen Sie bitte die Website
des LEGAT-Verlags unter:
www.legat-verlag.de
«Wenn Meisterwerke Zähne zeigen - Über das Lachen in der Kunst» - so lautet der Titel eines eher ungewöhnlichen Buches von Heike Ostarhild, das sich (wie der Titel schon verrät) mit dem Phänomen des Lachens auf Leinwand und in Stein auseinandersetzt. Das laute Lachen erscheint in der bildenden Kunst im Gegensatz zum sittsamen Lächeln eher selten auf den Gesichtern der abgebildeten Menschen. Meist taucht es nicht auf Porträts, sondern im Zusammenhang mit recht narrativen Szenen auf, die das Lachen und sein Auslösen erläutern sollen. Auch die gewünschte Bewertung des Lachens wird bereits mit der Darstellung  vorgegeben. So sollte das grölende Lachen eines Betrunkenen als moralisch verwerflich betrachtet werden, das lachende Jesuskindlein einer Skulpturengruppe dagegen als freundliche Heilsbotschaft des Gottessohnes.
Recht unterschiedlich fallen demnach auch die Bildbeschreibungen im Buch aus. Zu den sicher durchweg heiteren Gefühle auslösenden Kunstwerken gehört beispielsweise Barlachs «Lachende Alte», deren Körper geradezu vor Lachen zittert und die sich kaum noch zu halten vermag. Auch ein Kunstwerk von dem Schweizer Maler Franz Gertsch ist in der Auswahl vertreten, auf dem Gemälde «Medici» lachen dem Betrachter gleich fünf junge Männer entgegen. So berühmte Künstler wie Chagall, Vermeer oder Corinth, sie alle haben dem Lachen in der Kunst ihren Platz gegeben.
Im Buch selbst werden 54 grossformatige Abbildungen jeweils einem kompakten Text gegenübergestellt. Im Anhang findet sich ein Glossar, das auch dem Kunsteinsteiger Fachbegriffe verständlich macht. Aufbauend auf das Buch hat Frau Frank-Ostarhild einen Vortrag ausgearbeitet, der bereits 2004 auf dem Humorkongress in Essen und in aktualisierter Form im Juli 2007 auf dem Tübinger Bucherfest von ihr gehalten wurde. Im Vortrag wird der theoretische kulturhistorische Hintergrund der Kunstwerke zusätzlich beleuchtet.

Humorstrategien – Lachen macht stark.
Herausgegeben von Helmut Bachmaier
Kurz-Info:


CHF 25.00 - € 14.00 (D) - € 14.40 (A)
alle Preise inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten
erschienen 2007
156 Seiten mit 3 Abbildungen, Einband: broschiert
Format: 14 x 22,2 cm
ISBN-10: 3-8353-0112-8 /
ISBN-13: 978-3-8353-0112-2

Bestellungen:
TERTIANUM AG
Branding & Kommunikation
Seestrasse 78
8267 Berlingen
Tel. 052 762 51 51
Beiträge über erfolgreiche Humorstrategien in der Arbeitswelt, im Gesundheits- und Alterssektor sowie in den Spieltheorien verschiedener Clowns.

Die Lachforschung ist heute eine eigene Wissenschaftsdisziplin; sie nennt sich Gelotologie und untersucht die Voraussetzungen und Wirkungen von Komik und Humor. Konkrete Anwendungen dieser Forschungsergebnisse sind etwa die »Humortherapie« im Gesundheitssektor und nicht zuletzt in der Altenpflege sowie die »Humorberatung« für Unternehmen.
Humor ist keine angeborene Fähigkeit, sondern kann - spielerisch - erlernt und trainiert werden, er ist die Kunst der Improvisation, der Einübung neuer Sichtweisen, er hilft im Umgang mit starken Emotionen und dabei Veränderungen zu akzeptieren. Er hat eine kommunikative und teambildende Funktion. Humor ist ein Instrument, um zu sich selbst auf Distanz zu gehen oder um Dominanzverzicht zu praktizieren. Gewohntes läßt sich anders und neu betrachten, weil Humor einen Perspektivenwechsel und damit auch einen Erkenntnisgewinn bewirken kann. Deshalb ist er auch ein probates Mittel zur Lösung von Konflikten.
Die Beiträge erörtern die medizinischen Aspekte des Lachens und reflektieren die Voraussetzungen einer kritischen Lachkultur. Ein Buch über das Gelächter der Vernunft.

Der Herausgeber
Helmut Bachmaier ist wissenschaftlicher Direktor der TERTIANUM-Stiftung (Schweiz) und Mitglied des Stiftungsrates. Professor an der Universität Konstanz. Zahlreiche Publikationen zur Literatur- und Geistesgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts (Hölderlin, Goethe, Grillparzer), zu Bildungsfragen (»Die Idee der Universität«) und zum Thema Alter.

Leseprobe:

Eckhardt von Hirschhauen: Die Kunst der Pointe. Wie repariert man Witze.


Waleed Anthony Salameh:
«Humor in der Integrativen Kurzzeittherapie».
Ein interaktives Übungsbuch
Kurz-Info:


Mit einem Vorwort von Michael Titze,
aus dem Amerikanischen von Kurt Neff
1. Aufl. 2007 broschiert, mit 10 Tabellen, einer Abbildung, vier Cartoons, Übungen und Lachtests - 254 Seiten.
ISBN 978-3-608-93754-1
Preis: EUR [D]  24.50* – CHF 43.00*
* Preise und Ausstattung freibleibend.
Alle Preise enthalten die MwSt. Europreise
gelten nur für D; in Österreich ca. 3% höher aufgrund abweichender MwSt.

Der international bekannte Humorforscher Waleed A. Salameh zeigt in diesem systematischen Leitfaden, wie Humor in Therapie und Beratung eingesetzt werden kann.

Wir alle wissen, dass Stress und Leiden krank machen, also muss auch das Gegenteil wirken: Humor und Lachen machen gesund. Der Autor demonstriert in sieben in sich abgeschlossenen Schritten das gesamte Spektrum der humortherapeutischen Interventionsmöglichkeiten; angefangen mit der psychodynamischen Theorie, den ersten diagnostischen Maßnahmen bis zur Anwendung der eigentlichen Techniken unter Zuhilfenahme so genannter Lachtests. Jeder Schritt besteht dabei aus Lern- und Praxiselementen und interaktiven Übungen.

Humor
- kann unsere emotionale Einstellung zur Welt verändern
- hilft, dass wir uns gegenüber unseren Gefühlen öffnen
- hilft Blockaden aufzulösen
- hat eine soziale Funktion: gemeinsam lachen heißt innige Gefühle mit anderen teilen
- baut eingefleischte Abwehrhaltungen ab und hilft, Probleme aus einem neuen Blickwinkel besser zu verstehen
- ist der schnellste Weg zu gelungener zwischenmenschlicher Kommunikation
- ebnet uns den Weg zu einer grundsätzlichen Einstellung und Verhaltensänderung, indem wir innere Ressourcen neu nutzen

Leseprobe

Link zum Buch: www.klett-cotta.de

Ausführliche Rezension von Alfred Kirchmayr (Wien)

Hans C. Zander:
«Darf man über Religion lachen?»
Kurz-Info:


Broschiert - 223 Seiten
Kiepenheuer & Witsch (2005)
8,90 Euro (D)
Wenn sich ein ehemaliger Dominikaner-Mönch, der auch als Gastprofessor an der Universität Essen tätig ist, Gedanken über Humor in den Religionen macht, ist man als Leser sofort neugierig. Hans Konrad Zander ist ein "Spötter vor dem Herrn", und er nimmt seine Leser mit auf eine spannende Reise durch die Welt des religiösen Humors - vom Lachen König Davids über Erasmus von Rotterdam bis hin zu Voltaire, von Martin Luther bis Sigmund Freud, von Joachim Kardinal Meisner bis Wiglaf Droste. "Die Gerechten werden seiner lachen", heißt es schon im Psalm 52. Der Autor widmet sich auch den umstrittenen Humor des Kölner Kabarettisten Jürgen Becker, der in Kardinal Meisner offenbar ein Lieblingsobjekt seiner Witze gefunden hat. "Katholisches", so Zander, sei ein "beliebig verfügbares und verwertbares Beutegut für die Comedy". Und dazu schildert er ein weiteres Beispiel: "Ungewöhnlichen Lacherfolg hatte eine Ausgabe der Titanic mit einem Bild, das Jesus zeigt, wie er in der Agonie am Kreuz mit einer Rolle Klopapier spielt. Dazu der Titel: Spielt Jesus noch eine Rolle?" Zander schreibt ebenso lehrreich wie anregend. Eine köstliche Lektüre, von der man viel lernen kann.

Ausführliche Rezension von Alfred Kirchmayr (Wien)


Andreas Martin:
«Mit Humor durch die Bibel Wissenswertes, Kurioses, Rekordverdächtiges»

Kurz-Info:


Gebundene Ausgabe - 296 Seiten
St. Benno (2005)
9,90 Euro (D)
Wer mehr erfahren will vom Humor der Christen, der sollte unbedingt zu diesem Buch greifen. Ein Band, der nach der Abfolge des biblischen Kanon geordnet ist und über 500 Anekdoten, Sprichwörter, Rekorde, Reime und Versprecher aus der Heiligen Schrift versammelt. Der Autor richtet sich vor allem an Praktiker, Prediger und Pfarrer, die auf den fast 300 Seiten zahlreiche Anregungen für ihre Arbeit finden werden. Ein Beispiel: "Begeistert kommt der Sohn vom Bibelunterricht: Ab heute reden wir nur noch mit Bibelworten untereinander! Die Mutter schmunzelt und ist einverstanden. Am nächsten Morgen weckt sie ihren Sohn: Jüngling, ich sage Dir: Steh auf! Worauf dieser antwortet: Frau, meine Stunde ist noch nicht gekommen!"

Karl-Wilhelm Weeber:
«Humor in der Antike»
Kurz-Info:


Broschiert - 134 Seiten
Reclam (2006)
3,60 Euro (D)
Dass das Wort "Humor" lateinische Wurzeln hat, erfährt der Leser aus diesem kleinen, nicht minder lesenswerten Band. Er versammelt Beispiele aus der klassischen Antike, einer Sprach- und Denkwelt, die unsere Kultur bis heute zutiefst prägt. Versammelt sind Beispiele von Homer über Ovid bis Seneca oder Lukian, der "bösesten Zunge des Altertums". Es sind köstliche Geschichten rund um das Menschliche, allzu Menschliche - Geschichten von Ehepaaren oder Nervtötern, von Kriegshelden oder liebestollen Greissinnen. Doch es sind nicht nur die Zitate, die den Leser faszinieren - in dem Band findet man auch Wandkritzeleien aus Pompeji, die zeigen, wie nah uns diese Menschen und ihr Humor bis heute sind. Wer dieses Buch gelesen hat, versteht, dass unsere Gelassenheit im Umgang mit Satire und Humor ihre Wurzeln in der Antike hat.

Gert Raeithel:
«Die Deutschen und ihr Humor»
Kurz-Info:


Broschiert - 191 Seiten
dtv (2005)
10,00 Euro (D)
Es sei nur ein Klischee, dass die Deutschen humorlos seien, heißt es in dem Buch des emeritierten Literaturwissenschafter Gerd Raeithel, der in München, New York, Montreal, Stanford, Venedig und Ho-Chi-Minh-Stadt lebte und arbeitete. Ein Mann, der was von der Welt gesehen hat, und Heiterkeit in anderen Kulturen kennt. Der rüstige Ruheständler beweist, dass uns das Lachen eigentlich nie vergangen ist. Er nimmt uns mit auf eine Reise "von Till Eulenspiegel bis Harald Schmidt" und führt uns in historische Milieus. Das mit wunderbar anschaulichen Stichen, Karikaturen und Fotos illustrierte Bändchen zeigt, wie deftig etwa im Dreißigjährigen Krieg mit den "Waffen des Humors" der Feind beharkt wurde - schon damals wurde die Grenze zur Blasphemie häufig überschritten. Doch Gerd Raeithel nimmt nicht nur Kirchenleute oder Lehrer ins Visier, sondern auch Sportler und "Media People". Nach der Lektüre weiß man - nicht alle Deutsche haben Humor. Aber es werden immer mehr. Und der Narr ist unsterblich.

Alfred Kirchmayr:
Witz und Humor - Vitamine einer erotischen Kultur
Kurz-Info:



Wien, Klosterneuburg. EDITION VA bENE, 2006
248 S., fester Einb. /
SBN-10 3-85167-185-6 / 24,90 Euro
Im denkwürdigen Jahr 1905 hat Sigmund Freud ein geniales – und viel zu wenig beachtetes – Buch veröffentlicht: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten. Dieses Jubiläum nehme ich zum Anlaß, für die stärkere Beachtung der komischen Gesellen Witz und Humor zu werben. Meine Erfahrungen als Psychoanalytiker und Zeitgenosse legen mir dies nahe, denn in jedem Witz ist ein Problem verborgen, das der Beachtung bedarf. Die Entfaltung von Humor fördert trotz aller Misere in der großen Welt und in den kleinen Welten von uns Erdkrustenbewohnern Konfliktfähigkeit, Toleranz und Lebensfreude.

Das Buch versteht sich als Sach- und Lachbuch. Mit vielen Witzen gewürzt, enthält es bescheidene Annäherungsversuche: Das Wesen des Witzes und des Humors; der Clown als scheiterndes Stehaufmännchen; die Rolle von Torheit, Dummheit und Witz im Spiel des Lebens; Witz und Humor in der Psychotherapie; erotische Kultur statt neurotischer Verengung; das Blödeln und kultivierte Kindlichkeit; Wanderungen durch Witzlandschaften; die köstliche Lebensweisheit des jüdischen Witzes. Abschließend folgt ein Gespräch mit Paul Flora über Witz, Humor und Lebenskunst.


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Buchbesprechung von Michael Titze zu Alfred Kirchmayr: Witz und Humor - Vitamine einer erotischen Kultur

Alfred Kirchmayr stammt aus Wien, einer Stadt, in der seit Jahrhunderten ideologische, kulturelle und soziale Gegensätze zu einer kreativen Synthese verschmolzen werden. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist seit jeher der «Wiener Schmäh», eine facettenreiche Kommunikationsform, die viel Menschenkenntnis, Chuzpe, Unverfrorenheit und (vor allem) kreative Flexibilität voraussetzt. Im Schmäh kommen provozierende Tendenzen aus unbewussten Quellen zum Zug, die prinzipiell ambivalente Auswirkungen haben. So verbindet sich das bissige «Pflanz'n» bzw. Veräppeln des Gesprächspartners mit innigen Verbrüderungswünschen diesem gegenüber. Und in solch einem emotional aufgeladenen Amalgam aus Hassliebe triumphiert schließlich jene «Hetz», die den durchschnittlichen Spaß um Längen überholt.

Im Grunde hat der Schmäh einen psychologisch verfeinerten Gemütszustand zur Voraussetzung, der im eigentlichen Sinne humoristisch ist. Kann es deshalb verwundern, dass die wichtigsten Begründer der Psychotherapie - Sigmund Freud, Alfred Adler und Viktor E. Frankl - zum einen in Wien wirkten und zum anderen einen ganz ausdrücklichen Bezug zum Witz und Humor hergestellt haben? Kirchmayr geht, als ausgezeichneter Kenner der Tiefenpsychologie, auf diesen Hintergrund ausführlich ein. Dabei nimmt er insbesondere Bezug auf Freuds wegweisende An- und Einsichten zu den «Äußerungsformen des Komischen», nämlich den Spaß, den Spott, den Witz und schließlich den Humor.

Über den Spaß wurde im Zusammenhang mit dem Wiener Schmäh ja schon gesprochen; Kirchmayr versteht ihn als eine «Äußerung der Vitalsphäre», was er im 2. Kapitel seines Buches, das die Leser in «das weite Land des Blödelns» führt, ausführlich erläutert. Hier geht es nämlich um «anarchischen Protest und Regression im Dienste des Ich», wobei die üblichen Regeln des Verstandes lustvoll aufgehoben werden: Dies zeigt Kirchmayr anhand von köstlichen Beispielen aus dem Blödelclub um Hans Weigel sowie aus dem Dadaismus, der Blödelrituale mit Tiefgang zelebrierte!

Den Spott und seine verschiedenen Varianten, die allesamt aus aggressiven Quellen gespeist werden, veranschaulicht Kirchmayr - zum Teil schön deftig! - an witzigen Beispielen aus Partnerschaft und postmodernem Geschlechterkampf. In diesen «Himmel und Hölle-Spielen» finden «die vielen schmerzlichen Kränkungen, Verletzungen und grauslichen Enttäuschungen» derjenigen, denen einmal der Himmel voller Geigen hing, ihr fulminantes Finale.
Den Witz sieht Kirchmayr als ein «eher intellektuelles Phänomen, ein Vergnügen des Verstandes beim Hervorbringen von überraschenden und völlig unerwarteten Bezügen». Die spezifischen Techniken veranschaulicht Kirchmayr im letzten Kapitel, und dabei wiederum Freuds Beispiel folgend, großenteils an jüdischen Witzen. So nimmt ein Witz inhaltlich besonders gerne auf jene Tendenzen Bezug, die im Unbewussten aufkeimen, bei ihrer Freisetzung im gesellschaftlichen Leben aber zu mehr oder weniger spürbaren Kontroversen führen können. Das ist zum einen die aggressive Tendenz, die sich besonders deutlich in politisch totalitären Zeiten entwickelt, in denen die Verspottung des normativ Gebotenen in der Regel äußerst riskant ist. Aber dieses Spiel mit dem Verbotenen ist es ja gerade, das den «inneren Clown» zum Witzereißen animiert: Dies ist nicht allein angesichts von diktatorischen Verhältnissen so, sondern ganz allgemein überall dort, wo es um den Umgang mit Tabuthemen geht. Dazu gehört (immer noch) die Sexualität, die Kirchmayr zunächst sexualwissenschaftlich und psychoanalytisch untersucht. Das mag für den Leser zunächst nach anstrengendem Studium aussehen. Doch die vielen, zum Teil recht deftigen Witze, die überall eingestreut sind, erleichtern die Lektüre beträchtlich. Kirchmayr schließt dieses 4. Kapitel mit einem «Plädoyer für eine erotische Kultur der Sexualität» ab, worunter er «eine Kultur der Selbstentfaltung und Gestaltung des sozialen Zusammenlebens [versteht], die mit Lust, Liebe und Vernunft zu tun hat.»

Die Voraussetzung dafür ist jene humorvolle Einstellung, wie sie im 7. Kapitel beschrieben wird. Sie eröffnet die Fähigkeit zur Relativierung, Selbstdistanz und zur kreativen Verarbeitung von Angst, Wut und Verletzungen. Insgesamt ist das Wesen des Humors mithin in einer synthetisierenden Kraft begründet, die Erwachsenheit mit Kindlichkeit, Ernst mit Heiterkeit, Tragik mit Komik, Glück mit Unglück und Leidenschaft mit Gelassenheit versöhnt: «Humor erwächst also aus der Synthese von kindlicher Torheit und erwachsener Weisheit.» Daraus wiederum resultiert die ausgleichende, relativierende und integrative Funktion des Humors.

Fazit: Dies ist ein Buch der Gegensätze. Einerseits fachlich fundiert, mit ernsthaftem Anspruch und bereichsweise recht anspruchsvoll geschrieben, was dem wissenschaftlich interessierten Leser entgegenkommen wird. Andererseits ist dieses Buch durch die vielen eingestreuten Witze, Anekdoten und Zitate so amüsant und leseleicht, dass es sich auch zum kurzweiligen Schmökern oder als Nachttischlektüre eignet. Aus dieser Dialektik heraus erfüllt das Buch somit alle Voraussetzungen für den Prozess der Humorentstehung, der - das weiß der Leser inzwischen - auf die Synthese von Gegensätzen hinausläuft!

Herbert Effinger:
«Lachen erlaubt». Witz und Humor in der Sozialen Arbeit
Kurz-Info:


Bestellungen:
www.editionbuntehunde.de
ISBN 3-934941-12-5 / 20 x 13 cm /
Paperback / 60 Seiten / 9,80 EUR
Altenpflege, Krankenhaus, Psychiatrie, Obdachlosigkeit, Drogensucht, Kindesmisshandlung u.v.m. ...
alles Schlagworte aus dem schier unendlich weiten Spektrum der Sozialen Arbeit. Sieht nicht so aus, als gäbe es dabei was zu lachen! Soziale Arbeit gilt deshalb auch für viele als humor- und konturloses Berufsfeld.
Doch nun bringt Herbert Effinger, Professor an der Ev. Hochschule für Soziale Arbeit Dresden (FH), mit gerade seiner Hermeneutik des Sozialarbeiter-Witzes die Kernkompetenzen dieser Profession auf den Punkt.
Süffisant und schmunzelnd liest sich seine interpretierte Witzesammlung mit 23 treffenden Zeichnungen von Wolfgang Menz.
Herbert Effinger gibt allen im Bereich Soziale Arbeit arbeitenden Menschen eine kurzweilige Lektüre an die Hand, die es erleichtert, den Arbeitsalltag mit einer Prise Selbstironie zu versüßen!
Humor ist, wenn man trotzdem lacht, - am besten über sich selbst!

Mark Benecke:
«Lachende Wissenschaft»
Kurz-Info:


Preis: 7,95 Euro
Verlag: Lübbe Verlag
Umfang: 240 Seiten (Deutsch)
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Muss Wissenschaft denn langweilig sein? Die Welt ist voll überraschender Phänomene. Oder wussten Sie zum Beispiel, warum schnarchende Studentinnen schlechtere Klausuren schreiben?

Warum mögen Schafe keinen Hundekot riechen? Warum ist Humor nicht erblich? Weshalb hilft Nachtisch gegen studentisches Lärmen in der Mensa?

Im Auftrag des Komitees des Spass-Nobel-Preises hat sich Dipl.-Biologe Dr. rer. medic. Mark Benecke auf die Suche nach wissen-
schaftlichen Erklärungen für diese und andere Fragen gemacht.
Seine Recherchen zeigen, dass wissen-
schaftliches Arbeiten nicht immer mit Lange-
weile gleichzusetzen ist. Es kommt nur auf die Perspektive an.


Inge Patsch, Dr. Michael Titze:
«Die Humorstrategie»

Kurz-Info:


2004, 240 Seiten zahlr. Illustr., Kt | kartoniert
(Book - softback)
ISBN: 3466306736
EUR 15,95 / SFR 29,10 

Bestellung
Auf verblüffende Art Konflikte lösen.
Eine humorvolle Lebenseinstellung zeichnet sich durch heitere Gelassenheit aus. Dies entspricht der Fähigkeit, Probleme distanzierter und relativierend zu betrachten und dabei originelle Lösungen zu finden. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die Verknüpfung spielerischer, humorvoller, »kindlicher« Verhaltensmuster mit ernst- und gewissenhaften Herangehensweisen.
Michael Titze und Inge Patsch zeigen, wie beide Strategien flexibel kombiniert und damit verblüffendes Argumentieren und Gewinn bringendes Kommunizieren möglich werden. Mit vielen Beispielen, Tipps, Anekdoten und Witzen verdeutlichen sie ebenso amüsant wie überzeugend, dass derjenige, der sein Alltags- und Berufsleben mit Humor und Gelassenheit meistert, viel besser fährt als der, der seine Ziele verbissen und »bierernst« verfolgt.  

Rezension zu Michael Titze «Die Humorstrategie» von René Schweizer

Endlich!
Endlich ist es da, das Buch, dessen Existenz ich mir schon seit vor über einem Dutzend Jahren gewünscht habe, das ich aber nicht in der Lage war, es selbst zu verfassen, weil mir der dazu notwendige theoretische Background fehlte.
In seinem neusten Buch bringt Michael Titze mit seiner Co-Autorin Inge Patsch das zusammen, was er und ich 1991 erstmals gemeinsam zusammenzubringen versucht haben: Theorie und Praxis des Humors.
Im ersten von fünf Teilen findet der Leser in der «Humor-Strategie» einige theoretische Voraussetzungen für die These, dass der Alltag am besten mit heiterer Gelassenheit zu meistern ist und dass diese vitale Grundlebenseinstellung im Spannungsfeld von kindlicher Affektivität und der Vernunft des Erwachsenen gefunden werden kann. Wenn die «Unvernunft» des Kindes mit dem abwägenden Ernst - der «Vernunft» - des Erwachsenen verschmilzt, entsteht aus diesem Widerspruch jene souveräne und heitere Stimmung, welche die Angst einflössenden Probleme des Alltags in Papiertiger verwandelt, die sich mit einem Lächeln unschädlich machen lassen.
Schon Viktor E. Frankl sagte: «Am allervernünftigsten ist es, nicht allzu vernünftig sein zu wollen!» Seit diesem Satz sind Jahrzehnte vergangen. Eine noch junge Wissenschaft, die Gelotologie (von Griech. Gelos = das Lachen), widmet sich der Erforschung den Auswirkungen des Lachprozesses auf die Körperchemie. Dabei sind erstaunliche Erkenntnisse gemacht worden. Beispielsweise stärkt das Lachen das Immunsystem, löst Verspannungen der Muskulatur, verbessert die Durchblutung des Herzens und den Sauerstofftransport, fördert die Ausschüttung von Endorphin, dem sogenannten Glückshormon, von Katecholamin, einem entzündungshemmenden Hormon, und verändert die Balance der Neurotransmitter so, dass depressiven Verstimmungen vorgebeugt wird.
Solche Entdeckungen finden sich auch in anderen Publikationen. Das grosse Verdienst von Titze und Patsch besteht meiner Meinung nach darin, dass sie uns nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Lachen und Staunen bringen.
«Stottern Sie eigentlich immer so?» fragt der Logopäde.
«Gott sei Dank nur, wenn ich spreche!»
Michael Titze, Inge Patsch: «Die Humor-Strategie», Kösel-Verlag, 2004

Jacques Le Goff:
«Das Lachen im Mittelalter»
Kurz-Info:


Mit einem Nachwort von Rolf Michael Schneider.
Aus dem Französischen von Jochen Grube, 2004,
gebunden mit Schutzumschlag, mit 4 farb.
und 4 s/w Abbildungen, (Orig.: Rire au Moyen Age,
Gallimard, Paris 1999)

EUR [D] 15,00* / sFr 27,40*
ISBN: 3-608-94274-2

Verlag: Klett-Cotta

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«Hat Jesus gelacht?»
Frage eines mittelalterlichen Mönchs

Einfühlsam, klug und mit überraschenden Einblicken in eine vergangene Epoche erschließt Jacques Le Goff in seinem Buch die (ernste) Bedeutung des "Lachens" im europäischen Mittelalter.

Zutiefst verabscheut in Umberto Ecos «Der Name der Rose« der überstrenge Mönch Jorge de Burgos das unterhaltsame Gelächter der Menschen; nichts fürchtet er so sehr wie die Verbreitung einer verloren geglaubten Schrift des Aristoteles über das «Lachen». Eindringlich zeigt Le Goff, welche Bedeutung der mittelalterlichen Mensch dem Lachen zumass:
«Hat Jesus gelacht? Kann Gott überhaupt lachen? Verspottet der lachende Mensch denn nicht die göttliche Weltordnung?», so fragten sich besorgt Mönche und Gelehrte. Und doch: «Wenn Jesus auch Mensch war, dann war er auch ein Wesen, das lachen konnte.»
Anschaulich schildert Le Goff die vielfältigen Anlässe, sozialen Formen und Funktionen des Lachens in der mittelalterlichen Gesellschaft und setzt es in die größeren geschichtlichen Zusammenhänge.
Mit großem historischen Scharfblick und unverwechselbarer Präzision bietet der Autor überraschende Einblicke in ein facettenreiches mentalitätsgeschichtliches Phänomen.
«Le Goff ist mehr als ein Historiker», schreibt M. Buholzer, «er ist ein Erzähler, zuweilen ein Poet der Geschichte.»

Stephan Kuntz, Josef Voglsinger:
Humor, Phantasie und Raum in Pädagogik und Therapie
Zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. Ernst J. Kiphard
Kurz-Info:


Verlag Modernes Lernen
2004, 232 S., Format 16 x 23 cm, fester Einb.
ISBN 3-8080-0540-8
Bestell-Nr.: 1156

19,50 Euro • 34,30 sFr.
Subskriptionspreis

ab 1.2.04: Euro 21,50 · sFr. 37,85

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Ein Lächeln im Blick weitet durch den Humor den Raum zur Entwicklung von Phantasie und Vorstellungskraft. In seinem Lebenswerk öffnet Prof. Dr. E. J. Kiphard Entwicklungsräume: Psychomotorisch in seinen Rollen als Clown, Zauberer und Beziehungsstifter. Kern seiner Arbeit ist der im Humor getragene, reflexive Abstand zu sich selbst. In diesem Zwischenraum entfaltet sich die psychomotorische Arbeit. Aktuelle Strömungen in der psychomotorischen Diskussion nehmen diese Grundideen Kiphards erneut auf und entwickeln sie weiter. Die in diesem Band veröffentlichten Beiträge sind eine Zusammenfassung von Vorträgen, Workshops und Diskussionen der Bad Orber Dezembertagungen zur Psychomotorik. Ziel und Tradition dieser Tagung ist es, sich in der Vielfalt pädagogisch-therapeutischer Ansätze zu orientieren und kreative Ideen für die eigene Arbeit im Alltag zu entwickeln. Diese anregende Absicht verfolgt auch dieses Buch. Multiperspektivität und der Mut zu einer transdisziplinären Sichtweise prägen die Auswahl der Beiträge. Die Blickwinkel der namhaften Autorinnen und Autoren erstrecken sich in diesem Buch vom Atem, Tanz und der Bewegung zum fein nuancierten und phantasievollen, inneren Erleben. In seinem Facettenreichtum ist das Buch im Kern orientiert am «auftauchenden Selbst», an der Förderung der Eigenwirksamkeit und dem Aufbau von Selbstzuversicht. Pädagogisch präventive Arbeit wird dabei ebenso betont, wie therapeutisch Mögliches und Notwendiges. Durch die lustvolle Ausschöpfung kreativer Entwicklungszugänge in unserem Berufsalltag möchte dieser Band das Lebenswerk Prof. Dr. E. J. Kiphards ehren. Zum 80. Geburtstag gratulieren wir herzlich.

Jürgen Hargens:
«Systemische Therapie ... und gut
Ein Lehrstück mit Hägar»

Kurz-Info:


2003,104 S., mit 46 Hägar-Comics,
Format DIN A5, fester Einband
3-8080-0537-8

Bestellung:
Bestell-Nr.: 4323

Preis:
15,30 EUR • 26,90 CHF

Zwei ‘Urgesteine’ systemischer Praxis legen mit diesem Band eine etwas andere Darstellung und Einführung in systemisches Denken und Handeln vor. Jürgen Hargens kann sich auf seine Erfahrung einer 25-jährigen therapeutischen Praxis beziehen und Hägar bringt seine in alltäglichen Begegnungen erworbenen lebenspraktischen Erfahrungen ein. So ist eine Einführung in Grundfragen systemischer Erkenntnistheorie und systemischer Therapiepraxis entstanden, die einen verständlichen, gut lesbaren, kompetenten und humorvollen Abriss wesentlicher Aspekte eines systemischen Verständnisses bietet. Ein Lesevergnügen für zwischendurch und mittendrin, anregend und erheiternd - anders gesagt: wer dieses Buch nicht liest, ist selber schuld.

REZENSIONEN/KOMMENTARE
(1.6.2003) «In der systemischen Therapie darf gelacht werden. Wir sind, wie Wittgenstein sagt, ins Netz der Sprache verwickelt und wissen es nicht. Hägar hilft Jürgen Hargens meisterhaft dabei, diese Verwicklungen als das zu zeigen, was sie sind: Konstruktionen in Sprache. Die Erde ist flach und damit basta! Ob Hägar mir zustimmen würde, dass dies ein wunderbares Einführungsbuch in die systemische Therapie ist? Nein, Bücher findet er nicht nützlich, denn Unwissenheit ist schließlich die ‘Mutter aller Abenteuer...’.» Arist v.Schlippe, Lehrtherapeut am Institut für Familientherapie, Weinheim und Vorsitzender der Systemischen Gesellschaft, Berlin (1.6.2003) «Leicht und mit großem Vergnügen liest sich dieses ‘Lehrstück’. Zentrale Aspekte der komplexen Theorie und der Grundhaltungen systemischer Therapie sind darin klar, gut nachvollziehbar und mit Witz dargestellt – eine Kunst, die Jürgen Hargens, unterstützt von seinem ‘Ko’ Hägar, wunderbar beherrscht.» Prof. Käthi Vögtli, Hochschule für Soziale Arbeit HSA Luzern (1.6.2003) «Wo Witz und Kraft zusammenkommen, ist Hägar zuhause und Jürgen Hargens hat ihn aufgespürt. Kundig und liebevoll übersetzt er die manchmal brachialen Betrachtungen seines ‘Ko’ in die Sprache ressourcenorientierter Therapie. Zusammen unschlagbar.» Wolfgang Loth

Humor bei Kindern und Jugendlichen:
Eine Reise durch die Welt des kindlichen Humors
Von Joachim Schreiner
Kurz-Info:


2003, 372 Seiten,
17 x 24 cm, dt. EUR 32,00
ISBN 3-86135-119-6

Bestellung:
www.vwb-verlag.com

Wie entwickelt sich Humor? Gebrauchen Mädchen den Humor anders als Jungen? Kann man mit Humor besser lernen und Kinder leichter erziehen? Hat das Lachen eine heilende Wirkung auf Kinder und Jugendliche? Was sagt uns das Lachen und der Humor eines Kindes über dessen psychisches Befinden?
Diesen Fragen und zahlreichen weiteren rund um den "Humor bei Kindern und Jugendlichen" geht das vorliegende Buch nach. Wir begleiten das Lachen des Säuglings bis zu den Spässen des Adoleszenten. Es wird dargestellt, wie das Lachen förderlich beim Lernen in der Schule, in der Erziehung, in der psychotherapeutischen Behandlung und der Diagnostik Anwendung finden kann. Der Autor zeigt zudem, dass Humor nicht immer zum Lachen ist und manche seelische Wunde schlagen kann. Wir können sehen, wie sich psychische Krisen von Kindern und Jugendlichen in einem "speziellen Humor" abbilden und welche innere Not Kinder durch Humorzeichnungen darzustellen vermögen.
Das Buch bietet zahlreiche Anregungen für alle die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten oder sich einfach für den Humor der Kinder interessieren. Es wendet sich im Besonderen an Lehrkräfte, ErzieherInnen, PsychotherapeutInnen, PsychologInnen, PsychiaterInnen und HeilpädagogInnen.